Kapitel 19

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Annabeth Pov

„Ich habe mit Percy telefoniert und", begann Piper, doch ich unterbrach sie mitten im Satz.

„Ich will es glaube ich gar nicht wissen. Bestimmt hat er gesagt, dass er mich total hasst und mich nie wieder sehen will", riet ich.

„Na ja, ich kann es dir nicht sagen. Ich habe ihm gesagt, ich würde es dir nicht sagen. Aber ich werde es dir sagen", meinte Piper.

„Du bist aber eine tolle Freundin", meinte ich und richtete mich auf, um auch kein einziges Wort von ihr zu verpassen.

„Er hat gesagt, er liebt dich noch!", jubelte Piper.

Er liebte mich noch. Hieß das, ich konnte ihm sagen, ich könnte ihm sagen, dass ich ihn auch noch liebte und alles war gut? Hatte er mir etwa schon verziehen?

„Die schlechte Nachricht ist, er will nichts mehr mit dir zu tun haben", meinte Piper trübselig.

Ich wusste nicht, was ich jetzt darauf antworten sollte. Das hätte mir eigentlich klar sein müssen. Ich hatte ihn verletzt, wieso sollte er dann noch mit mir zusammen sein wollen?

„Ich- ich glaube, ich sollte jetzt erst mal nach Hause nachdenken gehen", meinte ich und verließ das Schulgelände. Piper stand hilflos am Zaun und blickte mir nach.

Konnte ich Percy überreden? Ich brauchte Percy doch. Ich konnte mit niemand anderem zusammen sein, außer Percy. Das hatte ich nach Sammy gelernt. Vielleicht sollte ich einfach niemanden mehr haben. Vielleicht war das einfach meine Strafe.

Nach meinen ganzen Hausaufgaben rief ich erst mal eine Freundin an, die nicht auf unsere Schule ging. Die wahrscheinlich nicht mal etwas davon mitbekommen hatte, da sie am anderen Ende des Landes wohnte. Etwa da, wo Seattle sich befand. Wenn ihr euch fragt, wie das passiert ist, dann kann ich euch nur sagen, dass sie wegen ihrem Dad umziehen musste. Er war ein reicher Geschäftsmann und war nach Seattle umgezogen. Wieso, das wusste ich nicht.

„Hey Rachel", begrüßte ich sie.

„Hey Annabeth, lang nicht mehr gesehen!", grinste sie und ich hörte etwas klappern.

„Tut mir leid, ich hatte in letzter Zeit echt keine Nerven für weite Anrufe", meinte ich und legte mich seufzend auf mein Bett.

„Was war los? Streit mit Percy?", fragte Rachel.

„Nicht nur ein Streit", erzählte ich. „Wir haben uns getrennt."

„WIE BITTE?!", fragte Rachel entsetzt. „Ihr habt was gemacht?!"

„Ich habe Schluss gemacht", meinte ich und mir war schon wieder zum Weinen zumute.

„Wieso denn das?", fragte Rachel und hatte anscheinend verarbeitet, was ich gerade gesagt hatte.

„Er hat ein Angebot beim Schwimmteam in San Francisco bekommen und..." Ich erzählte ihr die Geschichte bis ins Detail, bis ins hier und jetzt.

„Geht es dir gut?", fragte Rachel. „Du vermisst ihn bestimmt."

„Natürlich, aber was soll ich denn machen? Er will mich nicht mehr."

„Was schon? Du redest mit ihm. Unter vier Augen. Du sagst ihm, wieso du Schluss gemacht hattest, erklärst ihm, wie sehr du ihn brauchst und dann wird das alles schon laufen. Also das nächste Mal wenn er kommt, schnappst du ihn dir, okay?", fragte sie.

„Ich versuchs, danke, Rachel."

Der Tipp von Rachel war zwar kurz und knapp, aber dennoch kam es mir so vor, als wäre es der richtige Weg, das alles hier anzugehen.

Hoffentlich kam Percy bald wieder zurück. Schließlich konnte ich nicht so lange warten. Ich wollte es ihm unbedingt sagen. 

Percy Jackson - Say I'm worth itWo Geschichten leben. Entdecke jetzt