117. Keine Augen

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Du siehst mich so wie ich mich sehe
So sieht mich niemand
Außer mir
Das hat nichts mit deinen Augen zu tun
Oder deinen Ohren, deiner Hände, deinem Mund
Es ist wunderschön
Dass zeitgleich mit mir jemand hier existiert
Der mich wahrnimmt
Der das kann
Mich irgendwie begreift
Wo ich das schon nicht schaffe
Eine Reihe von glücklichen und weniger glücklichen Nicht-Zufällen muss das veranlasst haben
Aber ich frag mich auch
Seh ich dich so
Wie du dich siehst?
Wie siehst du dich wohl
Wenn ich dich nicht anseh'
Wäre es grenzüberschreitend das zu wollen
Oder wäre es gerecht?
Es ist wunderschön
Und verwundbar machend.

Mitternachtspoesie.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt