2. Der Feind.

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Du hältst mich fest
In meinen Träumen,
Damit du mich fallen lässt,
Versuche stets mein Feld zu räumen,
Weg von dir, mein großer Schatten.
Stehst mir im Weg,
Nagst an mir wie Kanalratten.
Du, mein endloser Steg,
Lässt mich im Dunkeln verschwinden,
Meine eigenen Gedanken,
Kann mich selber nicht mehr finden,
Bringst mich zum wanken.
Lass mich noch einmal los
Und immer wieder versprech ich's dir:
Diesmal komm ich nicht wieder, bloß
will ich fallen, von diesem Pier,
Für immer und jetzt.
Denn frei ist nur der, der loslässt.
Doch häng ich so sehr an ihr,
meiner Freiheit,
Das sie meine eigene Fessel wird,
In Form meiner bittersüßen Einsamkeit.

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