36. Through Glass pt. I

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I'm looking at you through the glass
Don't know how much time has passed
Oh God it feels like forever

Ich Sitz dir im Schneidersitz gegenüber auf meiner Couch die viel gemütlicher aussieht als sie ist. Fühle mich wie in einem auf Klischees basierendem Teeniefilm. Zigaretten verglühen im Aschenbecher, zwischen meinen Fingern, in deinem Mundwinkel während du deine Hände an deiner Gitarre rauf und runter bewegst. Saiteninstrumente. Werd ich wohl nie verstehen, aber genug um zu mögen was du spielst.

But no one ever tells you that forever feels like home

Wellen brechen, Stille bricht. Die Sonne ist noch kaum sichtbar, färbt den Himmel dunkelrosa und gibt Wolken klare Umrisse. Ich versuche diesen Moment zu genießen, aber es gelingt mir nur schwer. Die ganze Zeit versuche ich meinen Kopf auszuschalten oder zumindest mein Handy. Aber auch das gelingt mir nicht. Du könntest mir ja schreiben. Eine Haarsträhne weht mir ins Gesicht.

Sitting all alone inside your head

Ich wünschte mir du wärst auch hier. Wir hätten die Geräusche der Wellen übertönen und abwarten können, bis der Sand so kühl wie die See wird.

'Cause I'm looking at you through the glass
Don't know how much time has passed

Wenn ich daran zurückdenke zieht sich alles zusammen. Ich frage mich noch immer ob ich die falsche Entscheidung getroffen habe, ob ich es rückgängig hätte machen sollen als es noch ging. Nicht erst dann, als wir innen drin sowieso nichts mehr als Chaos und Staub vorzuweisen hatten. Aber das war auch kein Versuch der Wiedergutmachung. Das war eine verzweifelte, dreckige scheiß Nacht. Das war beschissen. Aber in Ordnung.

All I know is that it feels like forever
But no one ever tells you that forever feels like home
Sitting all alone inside your head

How do you feel? That is the question
But I forget you don't expect an easy answer

Wenn ich dich ansehe, sehe ich denken. Ich wünschte du würdest dich mir mitteilen. Diese braunen Augen die grün schimmern, die erzählen so viel, aber dein Mund, der nicht. Die Haare hinters Ohr geklemmt, dein Blick der viel weiter als bis zur Wand reicht, der Fernseher der im Hintergrund blaue Schatten an die Wand wirft, die Geräusche der vorbeifahrenden Autos. Das ist zu viel um in deinen Kopf schauen zu können. Vielleicht willst du das auch nicht.

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