Als er seine Augen wieder öffnete, sah er einen völlig schockiert dreinblickenden Cornelius Fudge im Schlafanzug, nur einen Nadelstreifenmantel darüber, der offenbar von der Staute des Hauselfen hergeführt wurde. Das ganze Atrium war voller Menschen.
„Er war hier!", rief ein Zauberer mit einem Pferdeschwanz und deutete auf die Stelle, an der Felix gerade noch gelegen hatte. „Ich habe ihn gesehen, Mr Fudge. Ich schwöre, es war Du-weißt-schon-wer. Er hat eine Frau geschnappt und ist disappariert."„Ich...ich weiß, Williamson. Ich habe ihn auch...gesehen. Beim Barte des Merlin! Hier. Hier. Im Zaubereiministerium!", stammelte der Minister und keuchte, als hätte er und nicht Dumbledore gegen erwähnten Schwarzmagier gekämpft.
„Gütiger Himmel. Wie konnte das passieren? Wie...wie..."
„Wenn Sie hinuntergehen, in die Mysteriumsabteilung, Cornelius, dann werden Sie mehrere entflohene Todesser in der Todeskammer gefangen finden. Gefesselt mit dem Anti-Disapparier-Fluch und in Erwartung Ihrer Entscheidung, was mit ihnen geschehen wird."Fudge zuckte bei dem Klang von Dumbledores Stimme heftig zusammen. Die Statue des Hauselfen klatschte Beifall und einige der Zauberer konnten nur verdutzt dreinschauen, während der Rest ebenso erschrak, wie der Minister.
Fudge keuchte.
„Dumbledore. Sie. Hier. Ich...ich..."
Dann schien er endlich Felix zu erkennen, welcher sich vorsichtig aufgesetzt hatte und seine Augenbrauen zogen sich, immer noch keuchend, zusammen. Er sah in die Runde der Auroren, die bei ihm waren.„Cornelius, ich bin bereit, gegen Ihre Männer zu kämpfen und erneut zu gewinnen", donnerte Dumbledore. „Aber Sie haben gerade eben den Beweis gesehen, dass ich Ihnen seit einem Jahr die Wahrheit gesagt habe: Lord Voldemort ist zurückgekehrt. Sie haben zwölf Monate lang den falschen Mann gejagt und es ist Zeit, dass Sie auf die Stimme der Vernunft hören."
Felix erhob sich nun vollständig auf seine zitternden Beine. Fudge war bei seinen Worten immer weiter in sich zusammengesunken und jetzt stammelte er unsicher:
„Ja, ich...nun...nun..."
Er sah sich um, dann, als niemand etwas sagte, richtete er sich auf und sagte mit lauter Stimme:
„Dawlish! Williamson! Gehen Sie hinunter und schauen Sie in die Mysteriumsabteilung."Die zwei Auroren gehorchten sofort und verschwanden. Dawlish warf Felix noch einen undefinierbaren Blick zu, dann schloss sich das Gitter des Fahrstuhls hinter ihnen.
„Dumbledore, Sie...Sie werden mir erklären müssen, was...der Brunnen der magischen Geschwister! Was...was ist passiert?"
Seine Stimme hatte sich fast in ein Wimmern verwandelt, als er die Trümmer des Brunnes und der Statuen sah.
Immerhin der Hauself und der Kobold waren noch intakt, wie Felix ihn fast darauf hingewiesen hätte.
Aber er krampfte lieber seine Hand in den Stoff seiner Kleidung und versuchte, seinen Atem unter Kontrolle zu bringen.„Das können wir erörtern, sobald ich Harry und Felix nach Hogwarts zurückgebracht habe", antwortete Dumbledore.
„Harry? Harry Potter?"
Fudge wirbelte herum und gewahrte jetzt den Jungen. Er starrte ihn an als wäre er ein Geist.
„Er...hier? Warum...was hat das zu bedeuten, Dumbledore?"
„Ich werde Ihnen alles erklären, sobald die beiden wieder in der Schule sind."
Er ging durch den Raum bis zu dem abgebrochenen Kopf des Zauberers und richtete seinen Zauberstab darauf.
Doch Harrys überraschter Ausruf ließ ihn innehalten.„Aber...warten Sie, die Seiten. Wo sind die Seiten?"
Harrys Blick war auf die Stelle neben Felix gefallen, wo das Pergament vorhin noch gelegen hatte.
Felix biss sich auf die Zunge. Jetzt musste er sich entscheiden. Dumbledore würde ihm, einem Achtzehnjährigen, doch nicht verbieten, ein Buch zu lesen. Vor allem nicht, wenn er nicht auf die Reden eines Schwarzmagiers eingegangen war.
Der Schulleiter sah stirnrunzelnd zu Harry. „Welche Seiten, Harry?", fragte er langsam.
Harry trat neben ihm und deutete auf den Boden.
„Voldemort hatte Seiten eines Buches bei sich. Er wollte sie Felix geben."Felix hatte seinen Entschluss gefasst. Den Gedanken bereits bei dem Gegenzauber ging er auf Dumbledore zu.
„Professor, ich..."
„Leere deine Taschen!"
Felix stockte.
„Wie bitte?"
Starr sah Felix in das eiserne Gesicht. Mit großen Schritten ging der Professor auf ihn zu und wiederholte:
„Du sollst deine Taschen leeren!"
Er fasste seinen Zauberstab fester, während Felix ihn weiterhin fassungslos ansah.
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Der Erbe des Prinzen - Die Entscheidung [Teil I]
FanfictionDumbledore fuhr sich über die Augen. „Felix, was willst du ihm denn sagen? Niemand ändert seine Meinung so schnell." „Wie wär's, wenn ich ihm einfach sage, dass ich es leid bin, mich zu verstecken, dass ich wohl oder übel auf ihn angewiesen bin oder...