„Hast du da drinnen etwa ein Erumpent gezähmt?", empfing ihn Tonks und schnell eilte er zu ihr, um den Minister auf einen der Stühle zu heben.
„Wie geht es ihnen?"
„Sie hatte sich kurz bewegt, weshalb ich noch einmal ein bisschen nachgelegt habe. Er kann ruhig aufwachen, bei ihr sollte der Trank möglichst bis nach dem Interview anhalten", antwortete Tonks und richtete ihren Zauberstab auf den Minister. Schnell versteckte Felix noch den Umschlag in seiner Tasche, dann erfolgte schon eine geflüsterte Formel und nur wenige Sekunden später schlug der Mann die wilden Augen auf.„Herr Minister", hauchte Tonks und tätschelte ihm etwas distanziert gegen die Wange.
Ihr Lockenturm wankte hin und her.
„Herr Minister, geht es wieder? Fallen Sie uns nicht auch noch in Ohnmacht."
Mit einem Satz war der Mann auf den Beinen, schob sie entschieden zur Seite und schritt zu seiner Bürotür. Ruckartig riss er sie auf und erstarrte. Sein Umhang schlug ihm gegen die Beine.
„Bei Merlin", flüsterte er und trat wie in Trance ein.
Felix und Tonks folgten ihm. Sie stieß, sobald sie den Raum betraten, bereits ein entsetztes Quieken aus und schnell zog Felix die Kamera hervor. Sekunden später war das Trümmerfeld für die Nachwelt festgehalten.Rufus Scrimgeour warf ihnen einen knappen Blick zu, dann überwand er sich jedoch und ging auf den zweiten Aktenschrank hinter dem Schreibtisch zu.
„Sie haben ihn wirklich mitgehen lassen", murmelte er bestürzt.
„Was mitgehen lassen?", hauchte Tonks und zückte einen Notizblock und die altbekannte und gehasste grüne Schreibfeder.
Der Minister sah zu ihnen. „Den roten Umschlag. Der, der die Reform enthielt."
Zack, wurde er in ein weiteres Blitzlicht gehüllt. Als dann auch noch Tonks loslegte, war der Minister nun doch sichtlich überfordert. Mit einer Frage nach der anderen wurde er bombardiert und so langsam fragte sich Felix, ob sie eventuell Unterricht bei Rita Kimmkorn genommen hatte.Schließlich hob Scrimgeour jedoch entschieden seine Hände und sagte:
„Wer auch immer diesem
Gesetzesentwurf gestohlen hat, wird schwerwiegend bestraft. Bis zu der Verabschiedung von eben diesem werde ich mir noch etwas überlegen müssen. Nun entschuldigen Sie mich, wir haben schon genug Zeit vertrödelt. Es sollte sich um Miss Jenkins gekümmert werden und Autoren sollten sich schleunigst den Tatort ansehen."
Mit schwerwiegender Miene schritt er an ihnen vorbei, riss die Tür des Vorraumes auf und rief mit dröhnender Stimme:
„Trevor! Einen Heiler und eine Einheit aus der Abteilung für magische Strafverfolgung! Jetzt!"„Lass die Kamera hier", flüsterte Tonks noch und das war für Felix das einzige Zeichen, dann schrie sie auch schon auf:
„Bozo, was...was ist denn das? Herr Minister, Sie sagten doch ein roter Umschlag wäre gestohlen worden."
Der Mann fuhr in dem Augenblick herum, in dem sich Felix in Bewegung setzte und an ihm vorbeidrängte. Der Zusammenprall mit dem Mann presste ihm die Luft aus den Lungen, doch er schaffte es auf den Gang. Er hatte nicht erwartet, dass Scrimgeour so kräftig war.
Leider erwartete ihn hier schon die nächste unangenehme Überraschung: Alastor Moody stand nur wenige Meter vor ihm und schien ihm regelrecht in die Seele zu blicken.
Der Auror zog die Augenbrauen zusammen, dann hatte er auch schon den Zauberstab zur Hand und...Felix warf ihm einen Fluch entgegen, der nur mit Mühe abzuwehren war. Dann war er auch schon vorüber und entfernte sich von dem Gebrüll.„Hiergeblieben, mir entkommst du nicht!", donnerte Moody und ein solch gleißender Schmerz schoss durch Felix' Schulter, dass er strauchelte.
Dann erreichte er die Ecke und es war wohl das größte Glück seines Lebens, dass er stolperte und und gegen die nächste Kante krachte. Da, wo er noch eben gelaufen war, schoss ein tiefroter Fluch vorbei und brannte sich in die Wand. Entsetzt sah Felix auf die schwarze Stelle, dann zurück zu Moody, der noch einmal ausholte.
„Stupor!", schleuderte Felix ihm entgegen, sprang auf und stieß direkt gegen das nächste Hindernis.
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Der Erbe des Prinzen - Die Entscheidung [Teil I]
FanfictionDumbledore fuhr sich über die Augen. „Felix, was willst du ihm denn sagen? Niemand ändert seine Meinung so schnell." „Wie wär's, wenn ich ihm einfach sage, dass ich es leid bin, mich zu verstecken, dass ich wohl oder übel auf ihn angewiesen bin oder...