Der Schrei fuhr Felix durch Mark und Bein und ließ seinen Puls nicht gerade runterfahren. Verkniffen starrte er den weißen Vögeln hinterher, behielt sein Tempo jedoch bei. Das Pochen in seinem Arm sollte verflucht noch mal endlich aufhören!
Er blieb ruckartig stehen. Noch bevor er den Eingang des Manors erreicht hatte, wurde er schon abgefangen.
Das Gesicht seines Gegenübers konnte Felix nicht erkennen, aber er glaubte, die Maske des Todessers zu kennen. Ihm wollte nur nicht einfallen, wem sie zuzuordnen war.Die Gestalt zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf ihn.
„Ich bin hier, weil..."
„Maul halten!", schnauzte sein Gegenüber und umhüllte ihn mit Magie.
Der Gryffindor biss sich auf die Zunge. Das klang ja überhaupt nicht gut. Doch dann...nickte der Todesser und ließ den Zauberstab sinken.
„Alles sauber. Los, geh rein und lass ihn nicht länger warten!", drang die dumpfe Stimme unter der Maske hervor.
„Wo...wo ist er?"
„Im Salon. Wird's bald? Er wird noch ungeduldig."
Schnell setzte sich Felix in Bewegung. Jetzt war ihm wieder kotzübel. Suchten die Todesser jetzt alle ab oder war er nur eine Ausnahme gewesen?
Er hoffte, es war ersteres. Was bei den letzten Rückschlägen des Magiers nur nachvollziehbar war.Tief atmete Felix durch, als er durch den wuchtigen Eingang des Anwesens trat und sofort drückte diese unangenehme...Umgebung auf ihn nieder. Er lockerte den Kragen an seinem Hals. Das war nicht nur das dämmerige Licht hier, man konnte regelrecht spüren, dass hier Dunkles vonstatten ging. Wie eine schwere Decke, die jeden, der es wagte, hier einzutreten, einhüllte und langsam erstickte.
Scharfe, laut an den Wänden widerhallende Schritte ließen Felix zusammenzucken. Dann erschien auch schon eine bekannte, grobschlächtige Gestalt am oberen Treppenabsatz. Felix blieb stehen, als Astaroth Hasapis auf ihn hinabsah. Ein belustigtes Schnauben echote in Felix' Ohren wider.
„Sieh an."
Der Todesser schritt voran, bis er bei Felix angekommen war, der die Fäuste in seinen Umhang gekrallt hatte. Die kalten Augen schossen über ihn.
„Der Herr hat dich wohl zu sich gepfiffen?"
Felix hob verärgert sein Kinn. „Ich bin kein verfluchter Hund."
Leise lachte Hasapis. „Aber sicher doch. Keiner von uns. Beeil dich lieber, wenn er gut aufgelegt ist, kannst du das ja persönlich mit ihm ausdiskutieren. Wenn."Felix gab ein leises Zischen von sich, dann nahm er die Treppe in Angriff. Von dem Kerl würde er sich nicht groß aufhalten lassen. Die spöttische Verabschiedung ignorierte er und straffte seine Schultern.
Er würde sich von keinem hier einschüchtern lassen. Vorsichtig musste er sein, ja. Sehr vorsichtig. Aber das war noch lange kein Grund, sich in einen schlotternden Angsthasen zu verwandeln.
Als Felix die Flügeltür, die zum Salon führte, erreicht hatte, atmete er noch einmal tief ein, dann klopfte er fest gegen das dunkle Holz. Sein Arm juckte nun auch noch.„Komm herein!"
Felix öffnete die Tür und...sein gerade erst zugesprochenes Selbstvertrauen verpuffte.
Peter Pettigrew stand in der Mitte des Raumes. Den Zauberstab in der Hand. Der wiederum auf den Hinterkopf einer zusammengesunkenen Gestalt zeigte.
Voldemort, der vor dem Fenster stand, drehte sich um und glitt zu den beiden Personen. Die riesige, ekelerregende Schlange folgte ihm mit einem leisen Zischeln. Felix glaubte, pure Mordlust in ihren Augen zu sehen, als sie sich dem auf dem Boden Knienden näherte. Die ehemals doch sehr einfache Kleidung des Mannes war an so einigen Stellen zerrissen, die Haare hingen ihm strähnig über die Stirn und dickflüssiges Blut...„Möchtest du die Tür nicht schließen und endlich näherkommen?", erreichte ihn die ungeduldige Stimme und schnell kam er dem Willen des Zauberers nach.
Der Blick aus den kleinen Augen ließ Felix nicht für eine Sekunde los und sobald dieser nähergekommen war, setzte sich auch Voldemort in Bewegung. Die Hände auf dem Rücken verschränkt schritt er um Felix herum, der nur mit Mühe nicht zu dem Gefangenen sah.
„Wir haben uns ganz schön Zeit gelassen, hm?"
Die Stimme schnitt ihm ins Fleisch und schnell schüttelte er mit dem Kopf.
„Nein, Herr. Ich bin gekommen, so schnell ich konnte!"
Er musste sich beruhigen! Wie sollte er dem Orden helfen, wenn er nicht einmal das hinbekam?
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Der Erbe des Prinzen - Die Entscheidung [Teil I]
FanficDumbledore fuhr sich über die Augen. „Felix, was willst du ihm denn sagen? Niemand ändert seine Meinung so schnell." „Wie wär's, wenn ich ihm einfach sage, dass ich es leid bin, mich zu verstecken, dass ich wohl oder übel auf ihn angewiesen bin oder...