3 - washing mashine heart

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N

"FUCK, DENKST DU WIRKLICH, DAS HILFT MIR?", schrie ich meinen Dad an.
"Komm mal runter, du hast nur ein bisschen Hausarrest", antwortete er mir ruhig.
"EINE VERFICKTE WOCHE? IST DAS DEIN ERNST?"
Verzweifelt sah ich zu meiner Mum.
Sie zuckte mit den Schultern.
"Wir haben dir oft genug gesagt, was passiert, wenn du Drogen nimmst. Du hättest schon so oft realisieren sollen, dass das nicht gut ist. Wir haben nur Angst um dich", sagte sie, so ruhig, dass ich schon wieder ausrasten könnte.
"Ihr seid so bescheuert", murmelte ich und verschwand in meinem Zimmer.
Meinem Zufluchtsort.
Mein scheiß Drogentest war sowieso schon positiv, also war jetzt sowieso alles egal.
Ich holte das Baggy unter meiner Matratze hervor und schüttelte den Inhalt auf mein Handy, um mir mit meiner Gamestop-Mitgliedskarte eine fette Line zu legen.
Ich rotzte und atmete kurz durch.
Es klopfte an meiner Tür, ich versteckte in Lichtgeschwindigkeit alles und wischte mir das Pulver von der Nase.
"Ja?"
Mein Dad kam rein und setzte sich neben mich auf mein Bett.
Ich schwieg.
"Tut mir leid, aber ich weiß nicht, wie ich dich sonst vor dir selbst beschützen kann", murmelte er.
"Ich muss nicht vor mir selbst beschützt werden, Papa. Mir geht's gut."
"Die Frage ist nur, wie lange noch. Du nimmst Drogen, ja, und du hast echt, sorry für meine Ausdrucksweise, aber beschissene Gene, was Sucht und psychische Gesundheit angeht..."
Ich seufzte.
"Nur weil ich schlechte Gene hab', heißt das nicht, dass ich gleich psychisch krank bin!"
Er seufzte.
"Das kann noch kommen."
"Sei nicht so pessimistisch..."
Er sah mich an.
"Du hast schon wieder was genommen, oder?"
"Nein!"
"Sei ehrlich, Nina."
Ich ballte meine Faust.
"Und? Krieg' ich noch mehr Haussarrest?"
Er schüttelte den Kopf.
"Nein."
"Und was dann? Womit werde ich jetzt bestraft?"
"Gar nicht..."
"Aber?"
"Du siehst das wahrscheinlich als Bestrafung an."
"Was?"
Es schwieg.
"Was zur Hölle meinst du?", fragte ich leise.
"Es tut mir leid, aber du kommst heute für eine Nacht in die Psychiatrie."
"WAS?"
"Nina, ich weiß, dass du dich wieder rausschleichen wirst. Drogenkonsum ist starke Selbstgefährdung. Einen kurzen Aufenthalt nennt man Krisenintervention. Das... naja... halten wir für angebracht."
"Ich soll in die fucking KLAPSE? Wie suizidgefährdete, sich ritzende Emos?"
"Wenn du das so ausdrücken willst, ja. Für eine Nacht."
"Und... was, wenn dann alles nur noch schlimmer wird?"
Er seufzte.
"Wenn dann alles schlimmer wird, was ich nicht glaube, dann darfst du gerne alles auf mich schieben. Außerdem hast du, wenn du freiwillig mitfährst, doch keinen Hausarrest mehr ab morgen."
Entsetzt sah ich ihn an.
"Dein Ernst?"
Er nickte.
"Und wenn ich nicht freiwillig mitgehe?"
"Dann hol' ich 'nen Krankenwagen."
"WAS?"
"Du hast mich schon richtig verstanden."
"Gut, dann komm' ich halt freiwillig mit..."
Er zwang sich ein Lächeln auf.
"Danke. Pack' deine Sachen, am besten was bequemes, aber zieh' die Schnüre aus deiner Jogginghose. Ich komme dann zu dir, wenn es soweit ist."
Kaum war er aus meinem Zimmer verschwunden, schrie ich in mein Kissen.
Was eine Scheiße.

Ich hatte eine Jogginghose eingepackt, dazu zwei T-Shirts.
Eins zum Schlafen, eins für morgen.
Wenigstens sahen meine Arme nicht aus wie die von meinem Dad, sodass ich immer im T-Shirt herumlaufen konnte.
Mein Vater hingegen schämte sich sogar vor mir für seine Narben.
Er tat mir echt leid, abe irgendwie war er zumindest zum Teil selbst schuld.
Sein Leben war vor meiner Mum echt scheiße gewesen, aber naja.
Mein Leben war auch manchmal scheiße und trotzdem machte ich so etwas nicht.
Ich saß auf meinem Bett und starrte die Wand an.
Irgendwie hatte das Zeug nicht gekickt.
Also, so gar nicht.
Ich hätte auch Mehl ziehen können.
Es klopfte an der Tür und mein Dad kam rein.
"Bist du fertig?"
Ich nickte stumm und stand auf.
Dann folgte ich ihm zum Auto.
"Du warst auch schon mal, oder?"
"Ja, mehrmals."
Ich seufzte und starrte aus dem Fenster.

sorry wenn ich bis morgen nicht antworte, mein dad weißt mich für ne nacht ein 👍
ich hasse mein leben

Schrieb ich Alex.

codeine (bittersüße vodkaküsse 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt