27 - duvet

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N

"Scheiße, warum hab ich ihn verjagt, was, wenn er sich was antut?"
Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen.
"Nina, komm runter. Er wird schon keine Scheiße machen..."
"Du kennst ihn doch auch!"
Alex seufzte.
"Und wenn schon, er wird schon nicht abkratzen. Er hat es mindestens ein Mal überlebt."
"Du bist echt keine Hilfe gerade..."
Ich nahm mein Handy und schaltete den Flugmodus aus, um sofort in Dens Chat zu gehen.
Ich schrieb ihm und keine Sekunde später vibrierte sein Handy, das auf dem Tisch lag.
"SCHEIẞE!"
Ich warf mein Handy gegen die Wand und sah Alex an.
"Hast du 'nen Joint?"
Er nickte und gab mir einen vorgedrehten Spliff, welchen ich sofort anzündete und rauchte.
Ich lehnte mich zurück.
"Vielleicht sollte ich doch nach Hause..."
"Endlich bist du selber drauf gekommen. Ich hab' mich nur echt nicht getraut, es dir zu sagen."
Ich seufzte und nahm meine Tasche.
"Ich geh' nach Hause."
Ich gab ihm den Joint zurück und verschwand.
Es regnete in Strömen und bei dem Gedanken, wie ich Den vorhin behandelt hatte, drehte sich mein Magen um.
Nur, weil er mein Leben gerettet hatte.
Klar, es war scheiße, dass er mir was gespritzt hatte, und meinen Eltern konnte ich das auch nicht erklären.
Meine Eltern...
Scheiße.
Mit zitternden Fingern holte ich den Schlüssel aus meiner Bauchtasche, sperrte auf, lief zur Wohnungstür und atmete noch mal tief durch, bevor ich den Schlüssel so langsam und leise wie möglich ins Schloss steckte und ihn noch langsamer herumdrehte.
Ich drückte die Tür auf und starrte meine Eltern an, die in der Küche saßen.
"Nina?", fragte meine Mum ganz leise, als hätte sie nicht daran geglaubt, dass ich jemals zurückkommen würde.
Mein Vater stand auf und schloss mich in seine Arme.
"Du glaubst gar nicht, wie froh wir sind, dass du wieder da bist."
"Krieg' ich jetzt Hausarrest?"
"Wir wissen, was du dann tust, Nina. Wir sind nicht dumm", sagte meine Mutter leise und ging zu mir.
Sie strich eine Strähne hinter mein Ohr.
"Ich hab' dich lieb", sagte sie leise und küsste meinen Haaransatz.
"Setzt du dich kurz zu uns?", fragte mein Vater leise.
"Also eigentlich-"
"Setz dich zu uns, komm."
Ich seufzte und ließ mich auf meinen Stuhl fallen.
"Wir haben uns wirklich extrem Sorgen gemacht. Bitte, mach das nicht mehr. Nicht, ohne dich abzumelden."
Ich gähnte und nickte.
"Hast du geschlafen?", fragte meine Mutter mich.
Ich schüttelte den Kopf.
"Dann leg' dich ins Bett. Ruh' dich aus."
"Mein Freund ist vielleicht tot", sprach ich die Worte, die mich gerade am meisten belasteten, aus.
"Wie?", fragte meine Mutter.
"Ich war sauer auf ihn und dann hat er alles stehen und liegen gelassen und ist gegangen..."
"Ja, deine Worte können zwar manchmal weh tun - aber ich denke nicht, dass er sich gleich das Leben nimmt deswegen", versuchte mein Vater mich zu beruhigen.
"Du hast keine Ahnung, wie er drauf ist", murmelte ich verzweifelt.
"Nina, du musst jetzt wirklich ins Bett gehen", sagte meine Mutter leise.
"Fuck, hat denn keiner hier irgendeinen Plan davon, wie viel Angst ich gerade habe?"
"Das kann auch am Schlafmangel liegen. Nina, bitte-"
"Oh mein Gott, ihr habt keine Ahnung."
Ich nahm mein Zeug und ging in mein Zimmer.
Dort fiel ich wie ein Roboter, den man ausgeschaltet hatte, in mein Bett.
Ich sah mit meiner letzten Kraft noch ein letztes Mal auf mein Handy und schrieb Alex.

du bist so egoistisch, wie konntest du das vorhin nur sagen...

komm runter, er lebt

und woher willst du das wissen???

er hat mich vor fünf minuten aus dem krankenhaus angerufen

hat er irgendwas über mich gesagt

ja aber nur dass er erstmal nicht mit dir reden will

hat er gesagt wann ich mit ihm reden kann oder wo er ist?

nina geh schlafen

er meldet sich schon irgendwann bei dir

er mag dich

wirklich

es wird nicht so lange dauern

und jetzt gute nacht

Und meine Augen fielen entgültig zu.

codeine (bittersüße vodkaküsse 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt