12. Kapitel

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Es war eine berechtigte Frage. Wie hatte ich dies gemacht? Wie hatte ich eine Traum Manipulation beenden können? „Ich weiß es nicht...", murmelte ich und starrte ihn ebenfalls sprachlos an. Ich hatte den Albtraum mit eigener Kraft beendet. Ich hatte Kol Mikaelson aus meinem Traum geworfen. Aber wie hatte ich das gemacht?

Da fiel mir aber wieder ein, was Kol getan hatte. „Mach so etwas nie wieder", zischte ich ihn an und stieg aus dem Bett. Ich verließ zielstrebig das Zimmer. „Du solltest mir dankbar sein, ohne mich wärst du tot. Ich habe dir mein Blut zum Heilen gegeben", fing er an, während er mir nachging.

„Du hast mir erstmal das Messer in den Rücken gejagt", entgegnete ich und war etwas wehmütig vor den Treppen, bei welchen ich jetzt ankam. Hier wäre ich fast gestorben... Aber das war Vergangenheit, ich lebte noch. Es war vorbei. Ich stieg die Treppen hinab und Kol erwiderte: „Ich hätte dich auch sterben lassen können. Und wo willst du eigentlich hin?"

Ich blickte kurz zu ihm zurück und meinte: „Du hast mich aber nicht getötet und das versteh ich um ehrlich zu sein nicht. Du hättest mich sterben lassen können... Und zu deiner Frage, nach Hause." Ich hatte gerade die letzte Stufe hinter mir, da packte mich Kol und drückte mich gegen die Wand.

„Sicher nicht", entgegnete er und drückte mich noch etwas mehr gegen die Wand. Er drückte mich aber nicht böswillig gegen die Wand, auch nicht mit festem Griff, sondern eher auf die verführerische Art. Unsere Körper berührten sich leicht und ich schluckte schwer, während ich mit aller Kraft versuchte nicht auf seine Lippen zu starren oder über seinen atemberaubenden Körper, an sein Sixpack, zu denken.

Ich rief mir immer wieder in Gedanken, dass er böse war. Ein Vampir. Ein Monster. Ich durfte keine Gefühle für ein Monster hegen! „Vielleicht habe ich einfach noch nicht mein Spielchen mit dir beendet...", hauchte er und war nur mehr wenige Zentimeter von meinen Lippen entfernt. Gott machte er mich verrückt!

Benommen nickte ich, da realisierte ich erst richtig was er gesagt hatte. Er wollte noch weiter mit mir spielen... „Und wann wirst du mich töten?", fragte ich und starrte nun auf seine Lippen. Ich müsste mich nur etwas vorbeugen, dann würden sich unsere Lippen berühren... „Wenn ich es für angemessen halte", hauchte er und küsste mich plötzlich stürmisch.

Es war wie ein Feuerwerk, welches in mir explodierte. Ich vergas alles, was er mir angetan hatte und was er mir noch in Zukunft antun würde. Es gab nur mehr uns beide und es war in dem Moment egal, was er war. Dass er das Böse in Person war. Es war egal. Das Einzige, was jetzt noch zählte, war, dass ich ihn wollte und er mich.

Drängend erwiderte ich den Kuss, da riss er mir wortwörtlich meine Kleider vom Leib. Er war ungeduldig und so unglaublich stark. Ich war in dem Moment so angetan von seiner Stärke. Wer wollte nicht einen Mann mit Stärke? Einen Mann, der einfach so unglaublich wie er aussah? Einen solchen unglaublichen Körper noch dazu hatte. Den letzteren Gedanken fügte ich hinzu, als er sich sein T-Shirt über den Kopf zog. Er war echt ungeduldig, aber das war ich in dem Moment auch.

Er hob mich auf einmal hoch und in Vampirgeschwindigkeit waren wir oben in seinem Zimmer. Er schmiss mich auf sein Bett und lag schon über mir. Gott oberkörperfrei machte er mich echt wahnsinnig. Wie lagen küssend da, als er meinen BH-Verschluss öffnete. Das war der Augenblick in dem ich inne hielt. Ich löste mich von ihm und blickte ihm verlegen in die Augen.

„Ich hatte noch nie...", fing ich schüchtern an und errötete. Fragend blickte mich Kol an. „Ich bin noch Jungfrau. Ich habe also keinerlei Erfahrungen in dem Gebiet", meinte ich und mir war dies in dem Moment echt peinlich. Er ging von mir runter und musterte mich mit einem etwas eigenartigen Blick. Er wirkte sprachlos.

„Ich hätte mir das bei dir echt nie gedacht, Darling. Ich meine... Du bist... Du bist echt wunderschön und... Du kannst doch jeden Jungen haben, denn du willst. Wieso hattest du da dann noch nie Sex?", fragte er mich und ich errötete wieder, aber diesmal, weil seine Worte mich berührten. Er fand mich wunderschön und dachte echt, dass jeder Junge zu meinen Füßen legen würde.

Ich schüttelte leicht den Kopf und erwiderte: „So ist es aber nicht. Die Realität ist anders. Ich glaube auch hauptsächlich, deshalb hat sich David von mir getrennt, weil ich mit ihm nicht schlafen wollte." Kol nickte und wirkte sehr verständnisvoll für meine Situation. War das vor mir gerade wirklich Kol Mikaelson? „Er war ein Idiot", meinte Kol und ich lachte leicht. Ich lächelte ihn berührt an.

Er hob nun seine Hand und strich sanft über meine Wange. Er konnte so süß sein, wenn er wollte. „Willst du es denn mit mir machen?", fragte er plötzlich und ich nickte wie hypnotisiert von seinem Blick. Seine Augen machten mich echt fertig. Er beugte sich grinsend zu mir hinüber, aber ich kam ihm zuvor und küsste ihn leidenschaftlich. Ich wollte es plötzlich so sehr. Ich wollte alles von ihm! Ich wollte mit jeder Faser meines Körpers ihm gehören.

Unsere Körper verschmolzen ineinander und ich gab mich ihm ganz hin. Ich überließ ihm die Führung. So hatte ich mein erstes Mal mit einem Vampir. Es war unglaublich. Niemand konnte dies übertreffen. Vielleicht lag es daran, dass er ein Vampir war mit einem atemberaubenden Körper oder es lag daran, dass ich ihn liebte...

Irgendwann, während wir miteinander schliefen, wanderte er wieder mit seinen Küssen zu meinem Hals hinab. Ich streichelte sanft durch sein Haar und hauchte: „Du darfst..." Er löste sich kurz von mir und blickte mich fragend an. „Du willst doch Blut trinken. Ich sehe es dir doch an. Du wanderst schon seit einer halben Ewigkeit immer wieder zu meinem Hals hinab. Wieso beißt du nicht einfach zu, wie sonst auch immer?", fragte ich ihn, etwas verwirrt.

„Weil..." Er blickte kurz zu Boden und beendete dann: „Ich will nicht dein erstes Mal kaputt machen." Ich war berührt. Er tat das für mich. Er hielt sich für mich zurück. „Aber wieso bedeute ich dir plötzlich etwas?", fragte ich und sofort verneinte er: „Du bedeutest mir nichts, aber das erste Mal sollte etwas Besonderes sein."

Sein Blick wanderte aber ungewollt während er sprach zu meiner Halsschlagader hinab, sofort blickte er wieder auf. Er wollte sich seinen Hunger nicht anmerken lassen, vergebens. „Du hast doch kaum noch Kontrolle über dich. Ich verüble es dir nicht, denn jeder Vampir kann sich in der Nähe von Menschen nicht kontrollieren." Er unterbrach mich verlegen: „Doch, andere haben mehr Kontrolle über sich."

Ich blickte ihn verwirrt an. „Ich habe die Kontrolle über den Hunger nie richtig gelernt. Meine Geschwister können sich da viel besser kontrollieren. Jeder kann sich besser als ich kontrollieren!", meinte er und sank in den Kissen zurück. Er wirkte deprimiert. „Man muss nicht in allem gut sein", erwiderte ich, weil ich ihn aufmuntern wollte.

„Du verstehst nicht. Ich habe echt gar keine Kontrolle über mich. Alleine wenn ich das Blut in deinen Adern pulsieren höre. Aber vor allem wenn jemand eine offene Wunde hat, dann kann ich gar nicht mehr. Ich... Ich kann mich dann nicht mehr zurückhalten, auch wenn ich wollte." Ich nickte, er tat mir leid.

„Aber vielleicht kannst du die Kontrolle erlernen, mit der Zeit, und jetzt trink..." Ich befahl es ihm schon regelrecht. Ich wollte nicht, dass er litt indem er das Blut in meinen Adern hörte. Ich wollte ihn befriedigen, dass wir beide glücklich waren. Ich strich mein Haar zur Seite und sah ihn herausfordern an. „Ist es wirklich in Ordnung? Ich will echt nicht, dass dir dein erstes Mal so in Erinnerung bleibt...", meinte er und näherte sich dabei schon meinem Hals. Er konnte sich echt gar nicht mehr zurückhalten.

„Ich werde den Sex mit dir in wundervollen Erinnerungen halten, denn es war unglaublich. Aber jetzt tu mir den Gefallen und trink endlich..." Er biss zu, aber dies sanft und es tat kaum weh. Ich lächelte. Es fühlte sich zum Ersten Mal gut an, dass er von mir Blut trank.

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