Überall hangen Leichen, welche mit Seilen von der Decke hangen, als würden sie erhängt werden. Wie konnte mir Kol nur so etwas zeigen? Mir wurde schwindelig und ich wandte mich panisch nach Kol um. Mit einem psychopathischen Lächeln blickte er mich an. „Gefällt es dir?", fragte er mich boshaft. Ich sah ihn fassungslos an. „Wie kannst du nur?!", schrie ich und er grinste nur noch mehr.
„Ich sagte doch, nach dem wirst du mich hassen", meinte er und kam mir näher. „Aber das ist noch nicht mal alles", fügte er hinzu und blickte mir in die Augen. Ich wusste schon, was er vor hatte. Er wollte mich manipulieren. Ich blickte schnell von ihm weg und wich einen Schritt zurück. „Nein! Du manipulierst mich jetzt sicher nicht." „Ich will dich doch entmanipulieren", erwiderte er und ich blickte ihn verwirrt an. Was wollte er mich entmanipulieren? Er nutzte den Moment indem ich ihm in die Augen sah und entmanipulierte mich grinsend: „Erinnere dich wieder an deine Klassenkameraden und an deinen Lehrer."
Ich starrte ihn sprachlos an, als sich langsam Erinnerungen in mir regten. „Betrachte mal die Leichen genauer", hauchte er an mein Ohr und ich drehte mich langsam um. Alleine der Anblick der vielen Leichen hatte mich schon zum Schreien gebracht. Doch jetzt wo ich sie näher betrachtete...
Ich erblickte plötzlich den toten Professor Moore. Die Erinnerung kam sofort zurück. Kol hatte ihm das Herz aus der Brust gerissen. Ich starrte die Leiche erschrocken an. Mein Blick wanderte weiter. Sara! Ich hatte die Oberzicke mit einem Messer erstochen. Erschrocken keuchte ich auf. Mein Blick wanderte weiter. David! Ich hatte meinen Ex-Freund erwürgt. Ich hielt mir eine Hand vor den Mund. Dann wanderte mein Blick zu der vierten Person. Layla! Ich hatte sie ebenfalls erwürgt, meine beste Freundin...
Ich schluchzte. Ich konnte die Tränen nicht länger zurückhalten. Ich war eine Mörderin. „Ich habe sie ermordet!", kreischte ich. Dann erblickte ich drei weitere Personen, die ich kannte. Nur zu gut kannte. „Nein...", hauchte ich, als ich dort die toten Körper meiner Familie hängen sah. Ich wandte mich an Kol um und fuhr ihn voller Wut an. „Du... Du hast sie getötet!", schrie ich ihn an und er grinste noch breiter. „Ich gestehe", erwiderte er amüsiert und hob die Hände.
In den drei Wochen hatte er also im Geheimen sein Psycho-Spielchen weitergespielt. Er hatte mich all die Schulmorde vergessen lassen und meine Familie anonym umgebracht. „Aber...", fing ich an. Es hatte so gewirkt, als wären sie an natürlichen Toden gestorben. Da klärte mich Kol böse lächelnd auf: „Deinen Vater habe ich manipuliert sich selbst zu erschießen. Deine Mutter einen Verkehrsunfall zu bauen und deinen Bruder Selbstmord zu machen."
Das veränderte alles für mich. Ich hatte mir wirklich vorstellen können mit ihm ein glückliches Leben zu führen. Ihn wirklich zu lieben. Ich hatte geglaubt, dass er sich geändert hatte. Endlich gut war. Doch jetzt... Ich konnte mich nun nicht mehr zurückhalten. Ich schlug ihm mitten ins Gesicht. „Wie konntest du nur?!!", schrie ich ihn an, da zeigte sich plötzlich sein Vampirgesicht und er knurrte mich an. Es war ein Fehler gewesen, ihn zu schlagen. Ich war zu weit gegangen...
So schnell ich nur konnte lief ich vor ihm weg. Doch innerhalb nur einer Sekunde stand er schon vor mir und schubste mich auf den Boden. Ich wollte mich auffangen, da knackte mein Handgelenk. Ich schrie vor Schmerz auf, es war definitiv gebrochen. „Schlag mich nie wieder", knurrte er mich an und packte mich unsanft an der Schulter. Er zerrte mich vom Boden hoch. Ich zappelte herum und schlug auf ihn ein. Ich ignorierte den unerträglichen Schmerz in meinem Handgelenk. Die Wut auf ihn war so unendlich groß.
„Lass mich los! Lass mich in Ruhe!!", kreischte ich und er lächelte nur psychohaft. „Ich werde dich niemals in Ruhe lassen. Ich werde dich leiden lassen und dich erst töten, wenn es mir keinen Spaß mehr macht." Ich blickte ihn verweint an. „Ich habe doch schon genug gelitten", schluchzte ich.
Er grinste breit und hauchte dicht an mein Ohr: „Nein..." Damit biss er mir in meinen Hals. Ich schrie, obwohl ich wusste, dass es nichts brachte. Doch mein Schrei verstummte bald. Mir wurde schwarz vor Augen und ich hoffte so sehr, dass ich nun sterben würde. Dass all das Leid zu Ende sei. Ich bat im Stillen darum, dass mich Kol blutleer trinken würde. Ohnmächtig viel ich zu Boden. Empfang die Finsternis mit offenen Armen und hoffte nie wieder aufzuwachen...
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Bad Dreams
VampireWenn Albträume zur Wirklichkeit werden...Manipulation zum Alltag...und Angst dein Leben bestimmt... Was tut man, wenn man in den Fängen eines Psychos landet? Liebe verwandelt sich in Angst. Angst zu Hass. Wird sich der Hass auch wieder in Liebe umwa...