25. Kapitel

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Keuchend fuhr ich hoch und strampelte die Decke von mir runter. Ich blickte mich panisch um und griff mir an mein Herz. Die Haut war nicht verbrannt. Ich blickte meinen Körper hinab. Keine Brandspur. Kein Schmerz. Ich blickte mich verwirrt um. Ich lag auf einem Bett. Ich war nicht mehr im Folterungsraum. Kol hatte mich von meinen Fesseln befreit und wohl hierhergebracht. Wann hatte er das gemacht? Seit wann lag ich hier? Was war passiert? Hatte ich das alles nur geträumt? War es einfach ein Psychotraum gewesen?

Ich blickte hinab auf meinen Arm um sicher zu gehen und da erstarrte ich. Regungslos saß ich da und starrte das Brandmal an. Das Wappen der Mikaelson prangte wirklich auf meiner Haut. Eine Narbe, die für immer dort sein würde. Geschockt starrte ich es an. Was hatte ich dann bitte geträumt? Was war Realität und was war nur ein Traum gewesen? Ich konnte die beiden nicht mehr unterscheiden.

Ich blickte mich verwirrt um. Erst jetzt erkannte ich, dass dies hier Kol sein Zimmer war. Seit wann war ich hier? Wenn die Brandnarbe echt war...seit wann hatte ich dann geträumt? Ich fasste mir an meinen Kopf, welcher etwas schmerzte und überlegte fieberhaft. Ich war einmal ohnmächtig geworden, kurz bevor mich Kol mit dem Brandeisen geweckt hatte. Aber danach war ich doch wach gewesen, oder?

Aber vielleicht... Jetzt fiel es mir ein. Als Kol mich gebrandmarkt hatte, da war ich noch einmal bewusstlos geworden. Der Schmerz war zu viel für meinen Körper gewesen. Danach hatte Kol mich wohl hierhergebracht und der Rest war dann ein Traum gewesen. Wobei... Ich blickte mich suchend um. Kol war nicht hier. War der Anruf dann Realität gewesen? Meine Gedanken waren ein einziger wirrwarr. Ich wusste nicht mehr was echt war und was nicht. Aber was verdammt echt war, war dieses Brandzeichen.

Ich blickte es wieder an und hob zitternd meine andere Hand. Ich näherte mich der Wunde und berührte sie leicht, sofort zischte ich vor Schmerz auf. Es tat bei der Berührung höllisch weh. Ich würde dem Ganzen nun ein Ende bereiten. Den ganzen Schmerz beenden. Ich stand schwankend vom Bett auf. Ich war noch so geschwächt von den abnormalen Folterungsmethoden. Wie könnte ich mich am besten umbringen? Ich blickte mich um und überlegte. Ich wollte es so schnell, wie möglich hinter mich bringen. Ein Messer wäre also perfekt. Ich wusste nicht, wo dieses Folterungszimmer im Haus lag oder ob das auch nur ein Traum gewesen war, also musste ich in die Küche.

Ich verließ Kol sein Zimmer und war im leeren Gang kurz verunsichert. Ich befürchtete das Schlimmste, dass Kol mich hören würde. Mich aufhalten würde. Dass er noch im Haus war. Doch es war totenstill. Ich hoffte, dass der Anruf wirklich Realität gewesen war und er jetzt mit diesen beiden Männern beschäftigt war. Ich hielt mich am Geländer der Treppe fest und schaffte es irgendwie in die Küche, dort ging ich gleich zu den Messern.

Es wäre gleich alles vorbei. Ich nahm eines der schärferen Messer heraus und schluckte. Somit würde also mein Leben enden. Ich betete, dass ich in den Himmel kam. Ich schloss meine Augen und machte mich auf den Todesstoß bereit. Ich würde wieder zu meiner Familie kommen. Hoffnung keimte in mir auf. Eine Träne kullerte mir hinab. Ich holte aus und gab mir den Todesstoß.

Ich traf nicht ganz mein Herz, aber es genügte. Ich keuchte noch kurz auf, dann fiel ich tot zu Boden. Mary Brown, dass einst so unschuldige Mädchen, war nun tot. Es hatte sich selbst ihr Leben genommen. Sie hatte so viel Schmerz erleiden müssen, welchen sie nicht verdient hatte und nun war das alles zu Ende. Aber ist das wirklich das Ende ihrer Geschichte?

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