Felix und Annika
Sie hatte den Anruf gemacht und Philip eingeladen, obwohl es ihr immer noch etwas seltsam vorkam, ihn sich neben Felix in dessen Haus vorzustellen.
Es war nur die Mailbox angesprungen. Heute war die Anzeige noch einmal erschienen, Felix hatte sie ihr lachend gezeigt. Wahrscheinlich läutete unentwegt Philips Telefon, weil sich Mädchen einen Jux daraus machten, seine Nummer zu wählen.
Danach meldete die Stimme vom Band, dass der Speicher voll war, keine weiteren Nachrichten aufgezeichnet werden konnten.
Na! Hoffentlich hatte er den Nerv, alles vor mir abzuhören! dachte sie.
Dann erinnerte sie sich an den Samstag. Mein Gott, war das wirklich erst ein paar Tage her? Ihre Hand war fast verheilt, zum Glück hatte das Messer keine Sehnen oder Knochen verletzt.
Was war seit einem der schlimmsten Tage in ihrem Leben alles passiert! Da hatte sie gedacht, Philip könnte die Liebe ihres Lebens werden, weil er ihr als Rettungsanker erschienen war.
Doch Felix' „Es tut mir leid" hatte alles ins Wanken gebracht. Hatte ihr Hoffnung gemacht!
Und heute saß er neben ihr, küsste die Wunde wieder und wieder, flehte mit jedem Kuss um Verzeihen und Vergessen.Am Abend kam Dr. Marchon tatsächlich zum Dinner. Da Maria das Haus verlassen hatte, bestellten sie Essen bei einem Gourmet-Lieferdienst. Julio, der sich als All-Round-Talent herausstellte, hatte das Servieren übernommen.
Nach der hervorragenden Mahlzeit sah sich Jean-Pierre Annikas Wunden an. Mit der Hand war alles in Ordnung, alle Finger waren beweglich, alle Reflexe in Ordnung.
Die Verletzung am Arm hatte sich gut geschlossen, hatte nicht nachgeblutet, zeigte auch keine Anzeichen einer Infektion. Er desinfizierte den Schnitt, verband ihn neu.
Wie beiläufig suchte er nach neuen Verletzungen, fand aber zum Glück keine. Sie fühlte seine Blicke, lächelte überzeugend. „Es ist alles gut, Jean-Pierre! Sie müssen sich nie wieder Sorgen machen!"
Sie hatten beim Dinner ein wenig von ihrer schrecklichen Geschichte erzählt, Felix war gnadenlos ehrlich gewesen, der junge Arzt hoffte, dass das Glück der beiden eine Chance hatte, war aber noch ganz und gar nicht davon überzeugt.
„Wenn noch einmal etwas geschieht, rufe ich bei der Polizei an, ich schwöre es Ihnen! Dann hält mich auch der Name Vanderberg nicht mehr davon ab!"„Es wird nichts mehr geschehen!" versicherte Annika.
Danach unterhielten sie sich über die Spende, die Felix dem Krankenhaus machen wollte.
„Also, an eine Million Euro habe ich schon gedacht!"
Dem Arzt wurde flau! Er hatte mit ein paar tausend Euro gerechnet!
„Einzelheiten besprechen Sie mit Annika. Sie sitzt seit heute im Vorstand, wird das neugegründete Resort „Soziales" übernehmen. Sie hat volle Prokura, stellen Sie sich also gut mit ihr!"Er lächelte seine schöne Frau an. Seine Eröffnung hatte auch sie überrascht. Der Coup war ihm gelungen!
Dann wandte er sich wieder an Dr. Marchon. „Aber nicht zu gut!"
Der junge Arzt grinste ihn an. „Nein! Mit Ihnen lege ich mich nicht an!" Seine Aussage traf Felix genau da, wo er ihn hatte treffen wollen.
„Autsch!" sagte der dann auch leise. „Das hat gesessen!"Dr. Marchon zuckte nur mit den Schultern. „Strafe, wem Strafe gebührt!" Er war relativ unbeeindruckt von Reichtum und Macht des anderen! Der hatte eine Frau geschlagen und verletzt, seinen Respekt musste er sich erst verdienen.
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Wahrheit oder Traum
RomancePhilip, angehender Neurochirurg, will es nach dem Studium ordentlich krachen lassen. Die Auswahl an Frauen ist groß für den gutaussehenden Kerl mit den blauen Augen. Sie ist auf der Jagd in Philips Stadt. Sie muss einen Mann für eine Nacht finden...