Annika und Felix
Die nächsten Tage verflogen im Glücksrausch. Sie waren beide sehr schwanger! Annika aß wie ein Scheunendrescher, manchmal musste sie dann die Toilettenschüssel umarmen, manchmal ging es ihr ausgezeichnet.
Doch eines Morgens hörte Felix sie im Bad schluchzen.
O mein Gott! Nicht das Baby! schoss es ihm durch den Kopf. Da stand er auch schon neben ihr.
Sie saß auf dem Rand der Badewanne, wurde von einem Weinkrampf geschüttelt.
„Was ist passiert?" fragte er tonlos und fiel neben ihr auf die Knie.
„Ihich werde hässlihich!" stieß sie hervor.„Was?" fuhr er sie schärfer an, als er es eigentlich wollte.
„Ihich werherde hässlich!" wiederholte sie und bekam einen Schluckauf.
„Es ist nichts mit dem Baby?" rief er, verstand ansonsten nur Bahnhof.
„Neihein! Aber mit mihir!"
Erleichtert begann er zu lachen und brachte ihr ein Glas Wasser.
„Warum wirst du denn hässlich?" fragte er, und sein Herzschlag beruhigte sich langsam wieder.
„Ihich habe geträumt, dahass ich wihie ein Wahalross ausgesehen habe!"
Er nahm sie in seine Arme. „Walrösser sind süß!" versicherte er.Sie boxte ihn. „Duhu nimmst mihich nicht ernst!"
„Doch, Süße! Ich nehme dich sehr ernst! Jetzt atmete erst einmal tief durch, und dann erzählst du mir von deinen Sorgen."
Er führte sie ins Zimmer zurück, ließ sich auf einen Sessel fallen, zog sie auf seinen Schoß, streichelte ihren Kopf.
Langsam beruhigte sie sich wieder.
„So! Jetzt erzähl mal!" forderte er sie auf.
„Ich werde solche Brüste bekommen!" Sie deutete mit den Händen an, wie monströs sie sich das vorstellte.
Er unterdrückte ein Lachen.
„Ja! Dir würde das gefallen! Männer stehen da drauf!" fauchte sie ihn an.
„Nein! Würde es nicht! Mir gefallen deine Brüste genauso, wie sie sind!" wehrte er ab.
„Siehst du! Und dann findest du mich hässlich!"
Er ahnte, dass er bei dieser Diskussion nur verlieren konnte!
„Aber nach der Geburt wird das doch wieder anders!" versuchte er, die Kurve zu kriegen.
„Und wenn nicht? Wenn sie dann hängen?" Sie war überhaupt nicht zu überzeugen.
„Dann liebe ich halt eine schöne Frau mit Hängebrüsten!" versuchte er einen Scherz.Sie boxte ihn kräftig. „Und dann bekomme ich geschwollene Beine und Schwangerschaftstreifen und Pickel und fettige Haare!"
„Na und? Dann bekommst du ein Baby, und alles ist wieder so perfekt wie jetzt!" Er wiegte sie wie ein Kind. „Annika! Du bist die schönste Frau von Saint-Tropez, das hat sogar die Presse geschrieben! Erinnerst du dich? Und hier gibt es nicht wenige wirklich schöne Frauen!"
„Du musst das ja wissen!" blaffte sie ihn an.
„Natürlich weiß ich das! Ich bin ein Mann - und ich habe Augen im Kopf! Und diese Augen sehen täglich die Schönste von allen!" Er küsste sie auf die Wange. „Du bekommst unser Kind, Nicki! Und schon alleine deshalb wirst du während der Schwangerschaft so wunderschön sein wie immer! Ich freue mich auf deinen Babybauch wie verrückt! Ich liebe deine Brüste, ob sie nun ein wenig größer werden oder nicht! Ich liebe deine wunderschönen Beine, und wenn sie anschwellen, werde ich sie so lange massieren, bis du dich wieder wohlfühlst! Und wenn du Schwangerschaftstreifen bekommst, werde ich dich jeden Tag eincremen, wie du meine Narben eincremst!"
Er merkte, dass sie sich beruhigt hatte, dass sie lächelte, dass er die richtigen Worte gefunden hatte.
„Und wenn du Hängebrüste bekommst, mach ich halt das Licht aus, wenn du dich ausziehst, so wie du das Licht ausmachst, wenn ich mich ausziehe!" Damit erinnerte er sie an seine Entstellungen, die sie nicht im mindesten zu stören schienen!
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Wahrheit oder Traum
RomancePhilip, angehender Neurochirurg, will es nach dem Studium ordentlich krachen lassen. Die Auswahl an Frauen ist groß für den gutaussehenden Kerl mit den blauen Augen. Sie ist auf der Jagd in Philips Stadt. Sie muss einen Mann für eine Nacht finden...