Eine kalte Affäre | Dramione

Vernunft..?-Hermine

Langsam wird es immer deutlicher. Ich kann meine Gedanken nur noch schwer von Malfoy ablenken. Gerade sitzen wir im Zaubertrankunterricht bei Snape. Mein Trank brodelt vor sich hin, weshalb ich Zeit zum Nachdenken hatte. Durch all den Rauch konnte ich Malfoys Silhuette erkennen. Eine Zeit lang betrachtete ich ihn, wie er nach und nach alle Zutaten in seinen Kessel warf.

Neben mir waren Harry und Ron damit beschäftigt sich wiedereinmal über Quidditch zu unterhalten und vergaßen dabei die Aufgabe, die Snape uns gegeben hatte. "Jungs, ihr müsst euch mal konzentrieren, sonst fallt ihr am Ende des Schuljahres noch durch.", sagte ich mit einem leisen Nachdruck in der Stimme. Doch weder Harry noch Ron schenkten mir ihre Aufmerksamkeit, also wandte ich mich wieder nach vorn.

Einige Zeit später konnte ich nicht umhin zu bemerken, wie Draco mich anstarrte. Ich biss mir  auf die Lippe, um mir ein Lächeln zu verkneifen. "Hey Hermine, wieso starrt Malfoy dich so an?" Mein Kopf schoss herum und ich sah, wie Ron mich mit nachdenklichem Gesicht ansah und auf meine Antwort wartete. Harry hingegen schien das nicht zu interessieren. "Ron, es ist doch egal, was Malfoy macht, lass Hermine in Ruhe."

Damit hatte ich auf jeden Fall nicht gerechnet, doch das versteckte ich. Ich legte ein Lächeln auf meine Lippen und formte ein kleines "Danke" in Harrys Richtung. Im Verlauf der restlichen Stunde kam mir der Gedanke, dass Harry etwas wusste. Dass Harry DAS wusste. Es war klar, dass wir reden mussten, aber das möglichst ohne Ron, was sehr schwer war. Entweder war Ron die ganze Zeit bei mir oder bei Harry.

"Geben Sie bitte alle ein paar Tropfen in ein kleines Glasgefäß und bringen Sie es mir nach Vorn."

Das war Snape, die heutige Doppelstunde Zaubertränke war vorbei. Schnell füllte ich etwas Flüssigkeit in ein Glas und brachte es zum Lehrerpult. Dort bildete sich schon eine Schlange, weshalb ich mich hinten anstellen musste.

Auf einem spürte ich eine Hand auf meine Schulter und Sekunden später küsste mich jemand am Hals. Erst wollte ich meinen Kopf schief legen, um den Kuss zu genießen, doch dann fiel mir ein, wo ich war. Ich drehte mich um und blickte, wie erwartet, in Dracos wunderschöne Augen. "Hier sind so viele Leute, Draco. Jemand könnte es sehen." Zum Beispiel Harry, oder noch schlimmer, Ron. Doch das sprach ich nicht laut aus, es wäre nur ein Grund für Draco weiter zu machen.

Jetzt war ich am Anfang der Schlange und drückte Snape die kleine Glasampulle in die Hand. Darin schimmerte eine türkisfarbene Flüssigkeit, die ich bei sonst niemandem gesehen hatte.

Ich ging zurück in die hinterste Reihe und räumte meine Sachen auf. Ron war gerade bei Snape, also ging ich schnell zu Harry, um mit ihm zu sprechen. "Können wir heute abend mal reden? Allein?" Harry nickte ernst. "Wie wäre es, wenn wir uns 9 Uhr auf dem Astronomieturm treffen?", schlug Harry vor. Ich stimmte zu und nahm meine Tasche. Es war nicht mehr viel Zeit.