Ein Ski-Trip mit den Avengers (Adventskalender 2022)

6. Dezember

Der darauf folgende Anschiss war zu lustig, um nicht gefilmt zu werden. Zu seinem enormen Glück, hatte Loki endlich entdeckt, wie Handys funktionierten und machte sich dementsprechend prompt daran, die schreienden Männer zu filmen. Inzwischen dauerte der Streit schon mehrere Minuten an und die restlichen Sterblichen, die sich anfangs noch zurückgehalten hatten, fingen nun auch an, sich mit einzumischen. Alles begann, so richtig den Bach runterzugehen, als Stark mit dem Finger auf die Wakandaner zeigte und schrie: "WIESO WERDE EIGENTLICH ICH HIER ZUR SCHNECKE GEMACHT, ES IST DOCH DEREN SCHULD, DASS PETER BEIM PRIMARK VERGESSEN WURDE!!" Selbst Loki musste zugeben, das diese Sterblichen extrem stolz waren. Was auf Tonys Anschuldigungen folgte, muss also nicht näher beschrieben werden. Natürlich lagen alle Anwesenden bald in erbittertem Streit miteinander. Außer Pepper, Peter, Fury und Banner, der sich verzweifelt die Ohren zuhielt und schon ganz grün um den Hals wurde. Natürlich gab es nur eines, was der Gott des Chaos tun konnte, um dem Ganzen noch ein Sahnehäubchen aufzusetzen: Sich an den Fast-Hulk anschleichen und einen Code-Green auslösen. Genau das tat er auch. Elegant wie ein Puma schlich er sich von hinten an den zitternden Sterblichen an, grinste ein diabolisches Grinsen und verpasste ihm mit einer von Starks neueren Erfindungen einen Elektroschock.

Um zumindest etwas Positives sagen zu können: Der Streit war vorbei und Midgard drehte sich noch um Muspelsheim. Damit war es dann auch schon. Sobald der Hulk herauskam, begann er direkt, auf den Helicarrier und sämtliche Personen in seinem Umfeld loszzugehen. Welch ein Spaß! Nun ja...zumindest, bis er Loki entdeckte. An dieser Stelle musste auch der um sein Leben rennen. Dieses Spiel ging give or take zwei Stunden so, bis man endlich mit den vereinten Kräften der Iron-Legion und einiger Magie den Hulk fesseln und sich beruhigen lassen konnte.

Sobald man jedoch Zeit zum Durchatmen und Schaden begutachten hatte, wusste jeder, dass es ein Problem gab. Der Helicarrier war nicht mehr der "König der Lüfte", sondern ein einziger Haufen Altmetall. Abgesehen von vielen Schönheitsflecken gab es auch noch eine ausgefallene Düse und eine vollkommen zerstörte Steuerzentrale. Für Loki war das entstehende Chaos natürlich großartig. Weder wollte er in diesen komischen Urlaub, noch konnte er die Leute, mit denen er dorthin reisen sollte, leiden.

Nach dem Code-Green-Zwischenfall musste der Carrier notgelandet werden und sämtliche explosionsgefährdete Dinge wurden evakuiert. Der sowieso schon eng getakteten Zeitplan, der bereits durch die Primark-Angelegenheit ordentlich strapaziert wurde, war jetzt vollkommen hinüber. Sämtliche Technikfreaks (von denen es aus irgendwelchen Gründen sehr viele hier gab) machten sich daran, den größten Schaden zu reparieren und einige Lecks zu stopfen. Aus Gründen, die niemand kannte, hatten diese "Helden" Stephen und Wongs Angebot, sie nach Österreich zu bringen, einfach zum wiederholten Male abgelehnt. Genervt seufzte Stephen auf. Nicht nur waren sie jetzt irgendwo in der Pampa mit einem kaputten Carrier, sondern sie waren auch noch gemeinsam hier. Die sowieso schon angespannte Stimmung wurde jedoch noch schlimmer, als all das (wie durch ein Wunder unbeschädigte) Gepäck der Avengers aus dem Transportjet geholt wurde und ein verstörtes Mädchen mit einem Hund in ihren Armen rausgerannt kam. Offensichtlich kannte der Bogenschütze dieses Mädchen, dass sich unbemerkt in sein Gepäck geschlichen zu haben schien. Wie so etwas passieren konnte, da spalteten sich die Geister, aber die meisten schüttelten nur ihre Köpfe und drückten dem Mädchen einen Schraubenzieher in die Hand, damit sie den anderen helfen konnte. Offensichtlich passierten solche Dinge hier häufiger. Stephen wurde inzwischen zum Logistikexperten ernannt und konnte zusammen mit Wong einen ganzen Haufen Zeug von A nach B transportieren.

Zu seiner enormen Überraschung wurden aber noch Jeder vor Einbruch von Mitternacht fertig und der Helicarrier konnte noch vor Anbruch des neuen Tages abheben (es war 23:56 Uhr). Erschöpft schmiss sich jeder in die Sitze des brandneu geflickten und immer noch potthässlichen Helicarriers  und sah zu, wie sie in die Lüfte abhoben. Vielleicht würde ja jetzt nichts mehr schiefgehen, auch, wenn das bei dieser Truppe schon ein bisschen zu viel Optimismus war.

Tatsächlich gab es Leute, die auf den neuesten Klatsch und Tratsch von Prominenten standen und regelmäßig den "Tattler" lasen. Offensichtlich auch die Anwohner des kleinen Nachbarorts, die sofort Reporter zum Geschehen baten, als sie sahen, was passiert war. Gesandt wurde: Freddie Lounds. Oh ja, er hatte die Story seines Lebens.