Ein Ski-Trip mit den Avengers (Adventskalender 2022)

21. Dezember

Eine Stunde nachdem die Avengers von der Piste wieder im Rathaus waren, hatten sich alle geduscht, einen Tee oder Kaffee getrunken oder sich etwas ausgeruht. Dann machten sich einige von ihnen auf den Weg in die Stadt. Sie mussten ja noch Wichtelgeschenke kaufen. Einige fuhren mit, weil ihnen kein Schrottwichtelgeschenk aus ihren mitgebrachten Sachen einfiel. Andere hießen Steve Rogers und wollten sich von keinem ihrer 4 Wolpertinger-Schlüsselanhänger trennen, weil sie alle verschiedene Hüte trugen. Steve hatte zwar auch allerhand anderen Blödsinn dabei, den er einfach hätte verpacken können und fertig, aber das wäre zu einfach gewesen. Und außerdem war er der festen Überzeugung, dass er die Sachen alle brauchte. So saß der Captain jetzt hinterm Steuer des knallgelben Schulbusses und fuhr in Richtung Imster Kaufpark. Die einzigen beiden Läden, in denen man dort irgendwelchen Wichtelkram kaufen konnte, waren zwar ein Kik und irgendein Schreibwahrenladen, aber was besseres in der Nähe hatte Steve jetzt nicht gefunden.

Außer Steve saßen im Bus noch die beiden Peters, Shuri, Ayo, Sam, Bucky, Coulson, Tony, Yelena, Wanda, Pietro, Shang, Drax, Mantis und Loki. Die waren alle mit dem Imster Kaufpark einverstanden gewesen. Eine bessere Idee hatte keiner und es hatte ebenfalls keiner große Lust, lange zu fahren. Laut Google Maps dauerte es bis Imster nur 18 Minuten. Und außerdem befand sich in der Nähe des Kaufparks auch noch ein Dm, für den Fall das doch nicht jeder bei Kik oder dem Schreibwahrenladen fündig wurde.

Am Imster Kaufpark angekommen teilten alle sich auf. Steve, Coulson, Tony, Drax, Peter Quill und Yelena gingen in den Schreibwahrenladen, die anderen begaben sich in den Kik. Bucky und Sam machten im Kik eine Art Wettbewerb daraus, die dümmste Sache, die sie im ganzen Laden finden konnten, zu kaufen. Die beiden wussten zwar nicht, dass sie sich gegenseitig gezogen hatten, dafür wussten es aber alle anderen. Unabhängig von einander hatten Sam und Bucky sich bei jedem, der mit auf die Reise gekommen war, mindestens ein mal darüber ausgeheult, den jeweils anderen gezogen zu haben. Keiner der beiden wollte aber, das der andere herausbekam, wer ihn gezogen hatte. So behauptete Bucky, er wisse nicht mehr, wen er gezogen hatte und Sam behauptete, er habe Loki gezogen. Bucky begründete den Kauf des dümmsten Gegenstandes, den er im ganzen Kik finden konnte, damit, dass er es lustig fand. Sams Begründung war, dass er Loki eins auswischen wollte. Letztenendes kaufte Bucky für 24,95€ eine überdimensionale Badeente, die einen Marsch spielen und Stille Nacht auf deutsch singen konnte. Sam gab 18,45€ für eine Grinch-Brotbüchse, die beim öffnen kreischte und einen rosa glitzernden Prinzessinnenlöffel aus Plastik aus. Klug, wie sie waren, hatten die Avengers vorher kein Budget ausgemacht, also gab jeder einfach aus so viel er wollte. Es war ja eh Tonys Geld.

Tony selbst war gerade dabei, zu überlegen, welches Geschenk denn Wong gefallen könnte. Weder kannte er den Sorcerer Supreme sehr gut noch hatte er jemals ein ganzes Gespräch mit ihm geführt. Tony wusste, dass Wong sich letztes Jahr auf der Weihnachtsfeier komplett unter den Tisch gesoffen hatte, mehr aber nicht. Auf dem Weihnachtsmarkt hatten Tony und Wong sich zwar zusammen besoffen und demzufolge auch miteinander gesprochen, an das Gespräch erinnerte Tony sich aber nur schwammig. Wong eine flasche Alkohol zu schenken käme zwar sicher gut an, das hatte Tony sich aber als letzte Ausweichmöglichkeit aufgehoben. Zur Not konnte er auch noch ein paar Minuten vor dem wirklichen Wichteln losrennen und irgendwo eine Flasche Vodka oder Gin holen. So stand der Milliardär also jetzt vor einem Regal gefüllt mit einem Haufen verschiedener Notizbücher. Da die Notizbücher alle nicht unbedingt so aussahen, als würde Wong sie gebrauchen können, entschied Tony, einen schönen Kugelschreiber zu kaufen. Er würde einfach noch irgendwas anderes dazu verschenken.

Peter Parker fiel die Entscheidung da schon um einiges schwerer. Er hatte Peter Quill gezogen. Was er ihm schenken sollte, wusste er natürlich nicht. Doch von seiner Ahnungslosigkeit ließ Peter sich nicht entmutigen. Fröhlich hüpfte er durch den Kik und sah sich nach Dingen um, über die sich der andere Peter freuen könnte. Den Weg zur Kasse machten am Ende eine Plastik-Steinschleuder, eine Packung Teelichter mit Veilchenduft und ein Teelichtständer in Froschform. Sogar an Geschenkpapier hatte er gedacht. Das grüne Geschenkpapier mit den lila Streifen und den darauf abgebildeten Weihnachtsmützen sah zwar sehr hässlich aus, aber wenigstens hatte Peter überhaupt daran gedacht, dass er welches brauchte. Das hatten nämlich die wenigsten.

Im Rathaus waren Stephen und Bruce gerade damit beschäftigt, das Abendessen zu kochen. Der geborene Koch war keiner von ihnen, aber für sowas gab es ja das Internet. Dort hatten die beiden ein Rezept für Gemüselasagne herausgesucht und waren jetzt schon seit geschlagenen 2 Stunden damit beschäftigt, alles klein zu hacken oder in feine Scheiben zu schneiden. Keiner der Doktortitel, die die beiden hatten, hatte dabei geholfen, abszuschätzen, wie lange die Vorbereitungen dauern würden. Irgendwann erbarmte Pepper sich dazu, ihren Hintern ebenfalls in die Küche zu schieben und nachzuschauen, ob die beiden Hilfe brauchten. Sie musste nicht ein mal fragen, um festzustellen, dass das Essen erst morgen fertig werden würde, wenn hier keiner mithalf. Da die Avengers sehr viele Leute mit zu ihrem Skitrip genommen hatten, musste von allem die fünffache Menge gekocht werden und das Schneiden der fünffachen Menge an Gemüse dauerte eine Ewigkeit. Pepper trommelte also noch ein paar weitere Leute zusammen und verteilte dann alle übrigen Aufgaben, die Stephen und Bruce nicht alleine erledigen konnten.

Katy und Fury halfen beim Schneiden, Nakia und T'Challa fingen schon ein mal damit an, aus den bereits geschnittenen Karotten, Zwiebeln und einer Dose Tomaten Soße zu kochen und Pepper selbst deckte den Tisch. Zu siebt schafften sie es in nur einer weiteren Stunde, die erste Lasagne fertig zu machen. Die nächsten 4 dauerten dann auch nur noch 2 weitere Stunden. Beendet war das ganze Kochdebakel um Punkt 20:43 Uhr.

Die Gruppe, die nach Imster gefahren war, war von ihrem Ausflug aber noch immer nicht zurück. Sie hatten eine Pause zum Tanken einlegen müssen und auf Steves Abkürzung zur Tankstelle hatten sie sich dann verfahren. Jetzt saßen sie ohne Sprit irgendwo in einem Wald in Österreich fest und warteten auf den ADAC, den Tony hatte bestechen müssen, da er keine Mitgliedschaft hatte.