Kylan
Es hatte mich nicht in Ruhe gelassen. Es musste zwischen Mia und Elisa eine Verbindung geben. Etwas, dass wir auf den ersten Blick nicht sahen. Denn je mehr ich darüber nachdachte, umso klarer wurde mir, dass keine der beiden grundlos nach der anderen gesucht haben kann. Chad konnte ich nicht fragen, da er nicht darüber redete, und die anderen beiden wussten nichts. Woher auch, sie waren weder gut mit Mia befreundet noch mit Elisa.
So flog ich nicht, wie die anderen von L.A. nach Perth. Mein Flug ging nach Sydney und erklärte es damit, dort ein paar alte Freunde zu treffen. Eine große Lüge, denn im Grunde gab es nur einen Menschen, mit dem ich reden wollte und von dem ich mir eine Antwort erhoffte und deren Namen ich besser nicht vor den anderen erwähnte.
Elisa hatte eine schicke kleine Wohnung und ein paar alte Fotos von uns an der Wand verrieten, wir, vor allem Chad waren noch immer ein Teil von ihrem Leben. Sie drehte den Ring an ihrem Finger, während sie sich in der Küche gegen die Anrichte lehnt.
»Ich hab damit gerechnet, dass du irgendwann hier auftauchst. Ihr seid nicht mehr zusammen, oder?« Sie musterte mich eingehend und beinahe schon mitleidig.
»Offensichtlich«, war alles, was ich dazu sagen konnte.
»Ich verstehe es.« Sie griff nach der Kaffeetasse unter dem Automaten und reichte sie mir, ehe sie eine weiter darunter stellte. »Der Trubel um euch ist in den letzten Jahren nicht weniger geworden.«
»Wieso sie? Wieso hast du mit keinem von uns gesprochen?« Ich hielt nichts davon, mein wahres Anliegen lange, hinter dem Berg zu halten. Ich war hier, weil ich genau diese Antworten suchte und Elisa sie mir geben konnte. Ein langatmigen Small Talk, wie sich Lucky Dilemma entwickelte oder ob man mir ansah, dass mir die Trennung nahe ging, brauchten wir beiden nicht. Denn ihr war klar, ich war nicht hier, um über das schöne Wetter zu reden, oder darüber, wie viel Trubel mittlerweile um Lucky Dilemma herrschte. Das wussten wir beide gut genug.
»Ich wusste, dass diese Frage irgendwann kommen wird. Vielleicht war nicht ich es, die nach Mia gesucht hat.« Sie nahm ihren Kaffee und nippte daran und ließ den Satz wirken. Mia hatte gelogen? Sie war es also die nach Elisa gesucht und nicht andersherum? Aber wieso? Was sollte Mia für einen Grund haben, mit der Ex von Chad zu reden? Das passte genauso wenig zusammen, wie die Tatsache, dass Elisa nach Mia suchte.
»Aber ...«
»Sie hat dir was anderes erzählt, ich weiß. Wir haben es so besprochen.« Elisa stellte die Tasse weg und sah mir direkt in die Augen. »Kyle, sie musste eine Entscheidung treffen. Sich für dich und die Band aufgeben und hier her ziehen. Nicht heute oder morgen. Aber wenn ihr eine Familie sein wollt, gibt es eben nur diesen einen Weg. Oder dich dazu bringen, die Band aufzugeben.«
»Und du hast ihr gesagt ...«
»Das ich hier bin, wenn sie jemanden braucht. Aber ich weiß, warum ich Chad habe gehen lassen. Er hätte euch verlassen, um mit mir in Sydney zu studieren. Ich bin nicht die Frau, die er bei dieser ganzen Bandsache an seiner Seite braucht. Er braucht eine starke Frau, die sich zurückhalten kann, wenn es wichtig ist«, unterbrach sie mich direkt.
»Ja, ganz toll Liz, dafür hat er jetzt gar kein Hirn mehr, weil er nie darüber hinweg gekommen ist.« Meine Worte ließen sie leicht zusammenfahren. »Ihr tragt beide diesen Ring aus der Highschool und leidet. Wenn das ein gutes Leben zu haben bedeutet, verzichte ich dankend darauf.« Ich stellte meine Tasse ebenso ab.
»Es ist nicht so einfach, wie du es gerne hättest, Kyle.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Man muss manch mal im Leben Entscheidungen treffen, die sich nicht gut anfühlen. Man muss einen Menschen gehen lassen, den man liebt, weil man sich gemeinsam zerstören würde. Niemand hat je behauptet, dass das Leben in irgendeiner Art und Weise fair sei.«
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something to someone
RomanceBand 2 Kylan kann sie nicht vergessen - die britische Autorin, die ihm in Kanada den Kopf verdrehte. Er macht sich auf die Suche nach Antworten auf die Frage, warum sie scheiterten und findet mehr heraus, als er wissen wollte Mia's Leben wird nie m...