Mia
Die grauenhaften Töne erreichten schon vor dem Eintreten ins Luc mein Ohr und ich verzog gequält das Gesicht. Das hier würde ein sehr langer und grauenhafter Abend werden. Man spürte, dass es das Ende der Wintersaison war, denn es war brechend voll. Wir kämpften uns mühevoll zur kleinen Bar durch, an der Kylan und ich damals immer saßen. Ich lehnte mich leicht über die Theke, um zu bestellen, als der Barkeeper mich einfach angrinste und mir kurz darauf einen Whiskey vor die Nase stellte. »Willkommen zurück.«
»Danke! Ich bekomm aber noch einen, für meine Freundin hier und zwei Bier für die anderen beiden.« Er nickte und mit schnellen Handgriffen standen die Getränke auf der Bar und ich schob ihm das Geld zu.
»Wo ist dein Freund?«
Es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, wen er meinte.
»Kommt heute nicht, Karaoke.« Ich deutete auf die Bühne, was ihm ein Lachen entlockte. Er schob mir das Geld zurück.
»Geht aufs Haus.«
Ich dankte ihm und reichte die Drinks durch. Manchmal musste man auch ein Geschenk annehmen, auch wenn es mir widerstrebte.
»Ganz schön voll hier.« Ebony sah sich in der kleinen Bar um.
»In der Nebensaison geht es.« Ich musste beinahe schreien, damit Ebony mich überhaupt verstand. Mir war klar, warum Kylan nicht viel Lust hatte, sich hier aufzuhalten. Nicht nur, wegen der schlechten Luft und der Lautstärke. Je mehr Menschen in einem Raum waren, umso höher war die Wahrscheinlichkeit, dass er erkannt wurde. Gemeinsam stießen wir an.
»Woher kennt ihr euch, also du und Kyle?« Louisa war die eindeutig Neugierige, von beiden.
»Wir haben hier letztes Jahr ein paar Monate zusammen gearbeitet.« Was sich letztendlich daraus ergeben hatte, behielt ich für mich.
»Ah, cool. Das heißt, er ist öfter hier?«
»Kann gut sein.« Ich zuckte die Schultern. Ebony schüttelte leicht den Kopf, dass ich nicht zu viel sagen sollte.
»Weißt du, ob er eine Freundin hat?« Louisas Wangen nahmen wieder einen leichten Rotton an.
Wow, sie nahm kein Blatt vor den Mund. Ich würde gerne lügen, sagen, dass seine Freundin nett war und schön. Aber das wäre auch nicht richtig. Jedoch zu sagen, dass er keine hatte, kam mir nicht über die Lippen.
»Keine Ahnung«, meinte ich schließlich und das war die Wahrheit, denn ich wusste es nicht, auch nicht, wo wir aktuell standen und ob es eine zweite Chance für uns gab.
»Na ja, diese Spitznamen wirkten halt, als ob du und er...«, sie stockte, und nun wurden ihre Wangen wieder rot. »Als wäre da was zwischen euch und ich will da in kein Fettnäpfchen treten.«
»Oh Gott, sag mir nicht, du findest ihn heiß?« Ebony seufzte theatralisch auf und ich wusste, worauf das hinauslaufen würde. Mein flehender Blick es zu lassen, wurde von ihr mit einem Schulterzucken abgetan.
»Er sieht gut aus, ja.« Louisa wusste nicht, wie sie auf die Direktheit von Ebony reagieren sollte und obwohl ich Ebony gut kannte, kam damit gerade auch nicht wirklich zurecht.
»Glaub mir, du willst nicht sein Auslandsabenteuer sein.« Ebony schien von diesem Gedanken so angewidert, als wäre er wirklich ein Ekelpaket, oder eben doch der Mann, der wusste, wie er aussah und sich gerne nahm, was er wollte und offensichtlich haben konnte.
»Lass es gut sein, Bon. Wir mischen uns nicht ein.« Meine Worte klangen nicht viel besser, dabei wollte ich nur, dass sie es ließ.
»Ich wollte dir nicht zu nahe treten, Mia. Ich wusste nicht, dass -«
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something to someone
RomanceBand 2 Kylan kann sie nicht vergessen - die britische Autorin, die ihm in Kanada den Kopf verdrehte. Er macht sich auf die Suche nach Antworten auf die Frage, warum sie scheiterten und findet mehr heraus, als er wissen wollte Mia's Leben wird nie m...