Kapitel 46

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• Jamie •

Reece hielt es für richtig. Nur deshalb saß ich im Büro meines Therapeuten, während er die Kinder unten im Park beschäftigte. Die letzten Tage vergingen schleppend.

Es passierte nichts und wir kehrten wieder in unser Leben zurück. Reece ging morgens ins Büro, während Lucas und Riley wieder zur Schule gingen. Und ich verkroch mich mit Avery im Haus.

Verbrachte meine Zeit damit sie zu knuddeln und die Türen und Fenster zu checken, wann immer ich irrationalerweise daran glaubte, es die letzten neun Male nicht richtig gemacht zu haben.

Und dann saß ich da, hielt Avery in meinem Arm und brach zusammen, sobald der Postbote klingelte. Oder ich die Haustür aufgehen hörte.

Und deshalb saß ich jetzt hier. ,,Es klingt nach einer ziemlich starken Angsstörung", sagte er ruhig und warf mir sein vertrautes Lächeln zu.

Ich saß auf seiner Couch, in meinen Fingern umklammerte ich die Tasse mit warmen Tee, den mir seine Sekretärin vor wenigen Augenblicken gebracht hatte.

,,Angsstörung?", fragte ich leise nach. ,,So wie damals?"

Und er nickte lediglich. Ich fühlte mich ausgelaugt, als ich wieder zu Reece stieß, der Avery im Arm hielt, während Lucas sich mit Riley im Sand beschäftigte.

,,Alles in Ordnung?", fragte er besorgt und zog mich in seine Arme. Ich nickte, aber fühlte mich innerlich so, als würde ich in einer Kaugummiblase gefangen sein. Und Reece kannte mich zu gut, als er mich einfach hielt und das Rezept, sowie den Folgetermin in seiner Hosentasche verstaute, ohne groß darauf zu achten.

Zuhause aßen wir gemeinsam, Reece half Riley mit seinen Hausaufgaben und brachte ihn und Avery dann etwas später, nachdem auch Avery gegessen hat, ins Bett. Erst dann, als auch Lucas auf seinem Zimmer verschwand brach ich zusammen.

,,Es wird alles wieder gut", versuchte Reece mir zu versichern. Aber ich hatte genug davon. Ich hörte seit Jahren nurnoch diese Worte. ES WIRD ALLES WIEDER GUT?!

Nichts wurde jemals gut. ,,Und wann?", fragte ich ihn gereizt. ,,Wenn du Avery und Riley zum Besuchswochenende in der Geschlossenen bringen darfst? Weil ich bin mir ziemlich sicher, dass ich hier durchdrehe und..."

,,Und du hälst dich für diese Situation verdammt gut. Und ich werde dafür sorgen, dass wir dich niemals in der Geschlossenen besuchen müssen.", versprach er ruhig und ich verkniff mir nur mit Mühe ein höhnisches Lachen.

,,Ich fühl' mich aber kein bisschen so, als würde ich es gut aushalten. Oder sonst irgendwas. Ich hab' das Gefühl, als würde ich jeden Moment einfach...explodieren."

Ich ließ meine Stirn an seine Schulter sinken, während er uns durch den Badezimmerspiegel ansah. Die Zahnbürste zwischen den Zähnen, grinste er in den Spiegel.

,,Weißt du woran mich dass hier erinnert?", fragte er nuschelnd nach. Ich sah ihn nur rätselnd an. ,,Die Nacht, in der du das erste Mal hier geschlafen hast."

Und ich lächelte schwach bei dieser Erinnerung. Es war ein schöner Tag, auch wenn die Ereignisse mit der Zeit etwas verblasst sind.

(Um ehrlich zu sein habe ich keine Ahnung, ob ich diese Szene jemals geschrieben habe oder nicht. Genauso wenig konnte ich mich an den Namen von dem Psychotherapeuten erinnern. Also akzeptieren wir dieses Kapitel einfach so wie es jetzt ist, weil ich nur 1 Stunde geschlafen habe und gerade im Zug hocke. Vielen dank.)

Am Ende des Tages, als ich mich zu Reece unter die Decke kuschelte, war ich nervlich noch immer ein Wrack. Aber ich fühlte mich etwas besser, nachdem ich mit ihm über alles gesprochen habe, was mir aktuell durch den Kopf ging.

Und dann war stille. Alles war so ruhig. Keine knarzende Äste, die meine Panikattacken auslösen, keine Postboten um kurz vor Mitternacht und keine Angst. Vielleicht half es mit Reece offen über alles zu sprechen.

Ich glaubte aber eher daran, dass meine Valiumtablette endlich reingehauen hat und mich auf den Mond befördert hat.

Aber am nächsten Morgen fühlte ich mich zum ersten mal so richtig erholt, als ich gegen späten Vormittag von Riley geweckt wurde, der sich bereits angezogen hat und zu mir unter die Bettdecke kletterte. In ein Bett, ohne meinen Gefährten. Eine Frechheit.

,,Dad hat gesagt, dass du schlafen musst. Aber ich wollte kuscheln", sagte er leise und ich zog ihn fest in meine Arme. ,,Du darfst immer zu mir kommen", versicherte ich ihm und ließ meine Finger durch seine Haare wandern.

Es war ruhig. Zu ruhig. Ich sah Riley an, der seine Augen geschlossen hatte und meinem Herzschlag zu lauschen schien. ,,Du sag mal", begann ich. Er sah zu mir auf, aus großen blauen Augen. ,,Wo sind Dad, Ave und Lucas?"

,,Einkaufen. Aber Lucas lernt in seinem Zimmer."

Ich nickte. Dann hievte ich ihn aus meinem Bett und wir machten uns auf den Weg in die Küche, wo ich anfing etwas zu essen vorzubereiten.

Riley holte seinen großen Bruder dazu. Und dann klingelte mein Handy. Die Nummer war mir unbekannt. Ich ging nichtsdestotrotz ran.

,,Spreche ich mit James MacJones?", was ich bejahte. Die raue Frauenstimme fuhr also fort. ,,Ich rufe an, weil ich gerne mit Ihnen über die Aussage von Riley sprechen wollte. Ich nehme doch richtig an, dass er in der vergangenen Woche eine Aussage aufgegeben hat?", was ich bestätigte.

,,Super. Ich müsste nochmal mit Ihnen und Ihrem Sohn über einige Einzelheiten sprechen. Wäre es Ihnen und ihrem Gefährten möglich mit dem Kind zu uns zu kommen?

,,Ist es in Ordnung, wenn wir später auf der Wache vorbei schauen, um diese Unklarheiten aufzuklären? Mein Gefährte ist gerade noch einkaufen und ich weiß nicht genau, wann er zurück sein wird", was sie bejahte und dann kurz darauf auflegte.

,,Ich bin duschen. Ruft einfach, wenn etwas ist", sagte ich zu den Jungs, die mir nur zunickten und sich dann wieder dem Fernseher zuwandten, auf dem gerade Spongebob lief. Ich verschwand im Bad, auf meinem Arm ein Stapel Klamotten.

Erst unter der Dusche, als ich nach dem Shampoo griff und mich dafür umdrehen musste fiel mir auf, dass ich die Badezimmertür hinter mir zugezogen habe, doch sie jetzt komplett aufstand. ,,Rileys?", fragte ich verwundert.

Und dann spürte ich nurnoch, wie etwas auf meinem Hinterkopf aufschlug und alles alles schwarz wurde.

~~~

Es ist soweit. Wir sind kurz vor dem Ende. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass ich es zu ende bringe. 😂😂
Aber ich hab es fast geschafft und ihr auch!
Laut meiner Planung fehlen aktuell nurnoch 4 Kapitel, bevor wir das Ziel erreicht haben.

Aber mal eine andere Sache: Soll ich das Script, welches ich eigentlich für diese Geschichte verfasst habe ebenfalls hochladen? Weil ich bin der Meinung, dass es doch riesige Unterschiede zwischen meiner groben Planung und der tatsächlichen Ausführung dieser Geschichte.

Also:

JA?
ODER
NEIN?

Beloved teacher [mxm|Werwolf]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt