21. Dezember

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„Wo ist denn der Lauchfresser? Bryan? Versteckst du dich? Oder bist du schon tot?"

Brychan lächelte breit, als er Ducans tiefe Stimme hörte.

Sie waren endlich hier.

Mit den Jahren wurde die Gemeinschaft zu seiner Familie, doch die Arbeit hinderte sie alle daran, sich oft zu treffen. Nun, da sie älter waren und sich auf ihre Söhne verlasen konnten, war es das Alter, dass zum Beispiel ihn daran hinderte, sich auf sein Pferd zu setzen, um den Tagesritt zu Hamish oder Callahan zu wagen.

„Ich glaube, der Waliser ist tot. Es stinkt gewaltig hier."

Jetzt schnaubte er, als er die Stimme von Sean hörte. Er riss die Tür seiner Werkstatt auf und starrte die Männer vor ihm mürrisch an.

„Wenn hier jemand stinkt, als ob er schon am Verwesen sei, dann bist das du, Ire!"

Eine Weile herrschte Ruhe und ein Wettstreit im Anstarren war im Gange, bis Callahan anfing zu grinsen und Brychan auf die Schulter klopfte.

„Meine Güte, wie kann es nur kommen, dass du immer noch den Körper eines jungen Mannes hast? Nur dein Haar ist grau wie meines."

Er selbst klopfte sich auf den Bauch, der aber auch nicht wirklich Fett ansetzte. Die Zeit hatte es mit jedem von ihm gut gemeint.

Sie schnatterten wie die Frauen über das, was sie in der letzten Zeit erlebt hatten, bis ein kleiner Wirbelwind kam und sich an Callahan klammerte.

„Onkel Cal! Du bist endlich da." Scott sah sich um. „Und Onkel Sean. Und Onkel Hamish. Und Onkel Doc Duncan."

Jeder der Männer wurde mit einer Umarmung begrüßt, bis Scott von seinem Großvater hochgehoben werden wollte.

„Sie sind alle da, aber weißt du was?"

Scott starrte ihn mit großen Augen an und schüttelte den Kopf.

„Wir haben noch genug Zeit, um baden zu gehen."

Scott ließ den Kopf hängen, denn insgeheim hatte er wohl gehofft, dass Brychan das vergessen hatte.

„Geh ins Haus und hol deine Kleidung für das Fest. Und dann kommst du an den Fluss. Wir warten alle auf dich."

Scott sah in die Runde.

„Alle?"

Jeder nickte und kaum stallte Brychan ihn auf den Boden, rannte er schon wieder los.

„Er badet wohl nicht gerne, mh?", fragte Hamish.

Brychan schnaubte.

„Es ist eher so, dass er nicht dazu gezwungen werden will. Aber ihr wisst ja, wer noch kommt."

Callahan verdrehte genervt die Augen.

„Talbot. Ich habe schon gehört, dass er dieses Jahr hier her kommt und deinen Sohn mit seiner Familie nicht nach Sydney zwingt, kaum, dass Scott die Geschenke auspackt in zivilisierter Umgebung auspackt."

Sie bewegten sich zum Fluss hin, um sich hinter dem Sichtschutz, den Bran neu gebaut hatte, auszuziehen.

„Crystal ist schwanger und ihr ist die Fahrt nach Sydney nun wirklich nicht mehr zu zumuten. Was nicht heißt, dass es Talbot nicht versuchte. Aber da danke ich vor allem Evangeline, die ihren Mann oft unter Kontrolle halten muss."

Callahan stürzte sich nackt in die kühle Fluten und auch die anderen blieben nicht lange am Ufer.

„Ich verstehe nur nicht, warum Crystal es sich gefallen lässt.", bemerkte Sean.

Advent mit MaikeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt