Advent mit Maike

22. Dezember

John und Miriam aus „Love Forever"

„Wer hatte eigentlich diese bescheuerte Idee, dass ihr vor Weihnachten noch umzieht? Das war doch bestimmt John, oder?"

Miriam lachte, denn Caleb schimpfte schon eine ganze Weile vor sich hin. Doch sie konnte ihn auch verstehen denn ihr Mann war nicht anwesend. Und es war tatsächlich auf seinem Mist gewachsen, eine Woche vor Weihnachten in ein neues Haus zu ziehen.

Sie seufzte leise.

Eigentlich würde sie das alte Haus sehr vermissen, aber es hatte schon einen neuen Besitzer und es war schon seit Jahren zu klein für ihre Familie. Immerhin hatten sie fünf Kinder. Wer hätte auch schon voraussehen können, dass sie zweimal Zwillinge bekam.

„Das neue Haus war ein Schnäppchen. Und wir wohnen wieder bei euch in der Nähe. Das hat doch auch etwas?"

Caleb und Jo waren schon vor über einem Jahr umgezogen und Miriam vermisste die spontanen Treffen im Garten schon eine Weile, denn mit den neuen Nachbarn war das nicht möglich. Sobald sie eingezogen waren, zogen sie einen Zaun zwischen den Grundstücken. Das war aber nicht einmal das Schlimmste. Die Partys, die jedes Wochenende gefeiert wurden, waren ein Ärgernis, denn die Nachbarn nahmen keine Rücksicht auf andere. Sie konnte nur hoffen, dass die neuen Besitzer besser mit den Nachbarn auskamen, als sie es konnte.

„Jo freut sich schon auf dich und die Kinder. Connor vermisst auch Sarah." Er zwinkerte ihr zu. "Ich glaube, er ist etwas verliebt in sie."

Miriam lachte schallend.

„Das kann schon möglich sein. Oder er vermisst es einfach, wenn sie ihm die Hausaufgaben macht."

Obwohl Sarah jünger als Calebs Sohn Connor war, erledigte sie schon Aufgaben seines Klassenjahrgangs. John erzählte jedem stolz, wie schlau seine älteste Tochter doch sei und dass sie das bestimmt von ihm hatte.

Caleb nahm einen der Kartons und hob ihn hoch.

„Wo ist John eigentlich? Ich habe doch gefragt, ob Jo einen Babysitter besorgen soll. Sie hätte dann geholfen."

Miriam zuckte mit den Schultern.

John war vor einer ganzen Weile verschwunden und meinte, er würde etwas besorgen müssen.

„Ich weiß auch nicht, was er sich dabei dachte. Immerhin sind wir ohne Jo nur zu dritt."

Sie sah sich um. In den letzten Jahren hatte sich sehr viel angesammelt und der Verkauf des alten Hauses war so schnell vonstatten gegangen, dass sie nichts sortieren konnte. Stattdessen musste sie wahllos alles in Kartons packen, die sie dann in der großen Garage erst einmal lagern musste, um sie dann nach und nach zu sortieren.

„Alles ging irgendwie zu schnell. John gab mir zwei Wochen. Dass ich es überhaupt so weit brachte, wundert mich."

Caleb nickte anerkennend.

„Das bewundere ich wirklich an dir, Miriam. Nicht jede Frau hätte das mitgemacht, aber du schaust nicht einmal sauer, sondern machst einfach."

Sie grinste ihn an.

„Das ist eine Gabe."

Caleb grinste zurück.

„Dann nutzen wir mal deine Gabe und packen den LKW voll."

John starrte auf seine Armbanduhr und dann wieder auf die Anzeigetafel. Das Flugzeug hatte Verspätung und das konnte er nun gar nicht gebrauchen. Miriam und Caleb waren gerade alleine im alten Haus und packten die Kartons in einen gemieteten LKW. Er sollte eigentlich helfen, aber er hatte eine Überraschung vorbereitet. Doch die drohte gerade in die Hose zu gehen.