13. Dezember

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Sophie und Joshua aus „Killer's bride"



„Mal echt, Sophie. Wenn ich Regen haben will, kann ich auch gleich in Neuseeland bleiben."

Joshua schlug den Kragen seiner Jacke nach oben und zog vorsichtig am Reißverschluss, damit wenigstens sein kleiner Sohn vom Regen geschützt war. Joshua hatte sich das Tragetuch umgehängt, um ihn sicher an seiner Brust zu haben, doch Adam hatte schon den größten Teil des Flugs verschlafen und nun schien er auch mit Schlaf dem Wetter trotzen zu wollen.

Sophie verdrehte genervt die Augen und nahm Millas Hand, den seine kleine Tochter schien keine Pfütze auslassen zu wollen, die sich ihr in den Weg traute.

„Ich habe nun einige Weihnachten mit dir auf Neuseeland verbracht, Joshua Davis."

Oh je. Joshua und dann noch der Nachname. 

Sophie steuerte direkt von "genervt" zu "sauer".

Er nickte, aber so ganz wollte er nicht klein beigeben.

„Du bist auch meine Ehefrau, Sophie Davis. Und es war gefährlich, wieder nach Deutschland zu kommen. Diese Polizisten können mich jederzeit erkennen und mich festnehmen. Die beste Tarnung bringt dann nichts."

Sophie lächelte ihn an, aber es war nciht das hübsche Lächeln, dass ihn immer wieder verzauberte.

„Nun, du hast dich aber verändert. Und jeder weiß, dass Peter Albright in Kolumbien umgekommen ist."

Nun schien ihr bewusst zu werden, dass es bald zu diesen berühmten Weihnachtsstreit kommen könnte. Sie seufzte leise und das Lächeln wurde echt.

Seine immer so vernünftige Sophie. Wie sehr er sie doch liebte.

Sie hob Milla auf ihre Hüfte und lehnte sich an seine Schulter.

„Ich kann nicht immer von meinem Bruder verlangen, dass er nach Neuseeland kommt. Robert ist sehr verständnisvoll, aber..."

Sie seufzte leise und Josh tat es ihr nach. Er verstand es ja im Prinzip alles, aber...seine Erinnerungen an Deutschland waren auch nicht gerade die Besten.

„Du willst deine Mutter wieder sehen. Und Marie. Und deinen Bruder und dessen Familie. Ich habe schon verstanden. Doch schau dich mal um."

So fair war Sophie, dass sie sich umsah und alles von seiner Sicht aus betrachtete. Und da war wirklich nicht alles schön.

Der Regen, der wohl schon seit Tagen das Wetter beherrschte, drückte aufs Gemüt. Obwohl der Flughafen weihnachtlich geschmückt war, schienen die Menschen hier nicht unbedingt in Weihnachtsstimmung zu sein. denn sie liefen hektisch um sie herum und er bekam oftmals eiern bösen Blick zugeworfen, weil seine Familie und er vermeintlich im Weg standen..

Er selbst war nicht in Weihnachtsstimmung und er ahnte, dass es seiner Frau noch viel schlimmer gehen musste. Zwar hatten sie einen Flug gebucht, der nur einen Zwischenstopp hatte, dennoch waren sie knapp dreißig Stunden unterwegs gewesen. Mit zwei kleinen Kindern, die sich zuerst an ihre Mama wandten, bevor sie ihren brummigen Dad nervten.

Nerven war das falsche Wort, denn Josh liebte seine Kinder abgöttisch, aber er war von Anfang an gegen die Reise gewesen. Nicht nur wegen seiner Vergangenheit und die Gefahr, jederzeit erkannt zu werden. Bisher war immer alles gut gegangen und niemand brachte den netten Privatdetektiv mit dem Berufskiller in Verbindung, der er nun mal gewesen war. Jetzt fing er Ausreißer ein, egal ob störrischer Teenager oder verwöhnter Fifi, wie er solche kleinen Hunde immer nannte. Er half Versicherungsgesellschaften, Betrüger zu entlarven, und fand heraus, ob ein Ehepartner betrog.

Advent mit MaikeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt