Kapitel 48

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Maisy

Und obwohl ich ihn gerade mehr wollte als normalerweise konnte ich nicht mit ihm Vögeln.

Immerhin würde das nur beweisen, dass er mich mit diesem Verhalten schwach kriegen würde. Ich brachte also mit diesem Gedanken etwas Abstand zwischen uns welchen Javier sofort wieder schloss.

Aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen fühlte ich mich plötzlich merkwürdig. Die Tatsache, dass er sich nicht von mir löste obwohl ich ihn von mir weg drückte und obwohl ich Abstand zwischen uns brachte ließ mich unwohl fühlen. Denn ich fühlte mich augenblicklich in die Ecke gedrängt. Das lag vermutlich daran, dass die Situation anders war als sonst.

"Javier!" Versuchte ich es also mit Worten. Aber ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung was genau ich überhaupt sagen sollte. Ich wollte nicht sagen, dass ich mich in diesem Moment bedrängt fühlte. (Sagt immer sofort wenn ihr euch in so einer Situation bedrängt fühlt!)

Denn dies entsprach nicht ganz der Wahrheit. Schließlich fühlte ich mich nur aufgrund der Gesamtsituation etwas merkwürdig.

"Stopp" verließ es schlussendlich jedoch meine Lippen. Meine Stimmlage war es vermutlich was der eigentliche Grund war aber Javier machte sofort einen Schritt von mir weg.

Weshalb ich dachte meine Stimmlage und nicht die Tatsache, dass ich Stopp gesagt hatte brachte ihn dazu sich von mir zu lösen? Ganz einfach. Ich hatte mich wirklich oft gerade mit Amy über dieses Thema unterhalten. Außerdem hatte ich viel gelesen und in den meisten Fällen wurde mir verdeutlicht das Wörter wie nein und stopp seinem Gegenüber nur noch mehr erregten.

Ehrlich ich wusste nicht einmal wie das gehen sollte. Immerhin bedeutete nein, nein und Stopp, Stopp.

Aber ich konnte mir durchaus vorstellen, dass Javier genau so einer war den es anturnte wenn ich ihn anflehen würde mich nicht zu berühren.

Deswegen war ich ehrlich gesagt auch sehr froh darüber, dass er einen Schritt von mir weg machte. In seinem Blick erkannte ich, dass er sich etwas schuldig fühlte aber ich erkannte auch, dass er nicht ganz verstand wieso ich ihn abgehalten hatte von dem was er tat.

"Was ist los?" fragte er.

Ehrlich gesagt wusste ich es selber nicht so genau. Aber wie sollte ich das am besten erklären ohne, dass er sauer auf mich sein würde?

Denn wie er es eben so schön ausgedrückt hatte war das zwischen uns nichts ernstes weswegen vermutlich jedes Wort aus meinem Mund einen schlussstrich ziehen könnte.

Normalerweise würde ich ihm vermutlich genau sagen was mein Problem war. Aber die Angst, dass danach alles vorbei sein könnte war größer als mein Mut.

Gott wann war ich so geworden?

Scheiß drauf dachte ich.

Wenn ihm irgendetwas an mir liegen würde dann würde er nicht sauer sein und verstehen was mein Problem war.

"Ich fühle mich von dir bedrängt" fasste ich mich also kurz. Javier's Blick veränderte sich schlagartig als hätte ich ihm gerade zwischen die Beine getreten oder so etwas in der Art.

"Wie meinst du das denn jetzt?" Verwirrung Klang in seiner Stimme mit.

"Na so wie ich es gesagt habe ich fühle mich bedrängt. Was ist daran nicht zu verstehen?" Fuhr ich ihn etwas an. Ich wollte ihn nicht anfahren aber ich wollte, dass er verstand.

"Okay"

Okay ernsthaft? War, dass das einzige was er dazu zu sagen hatte?

Ich sah ihn an und er merkte, dass ich darauf wartete, dass er irgendetwas anderes sagte. Okay das wirkte doch als würde es ihn gar nicht interessieren.

"Wenn du dich bedrängt fühlst dann höre ich auf dich zu bedrängen. Möchtest du was trinken?" mit diesen Worten wandte er sich von mir ab.

Ich war überrascht über das Verständnis denn irgendwie hatte ich genau das Gegenteil erwartet und nach diesem okay hatte ich erst recht nicht erwartet, dass er damit so entspannt umgehen würde.

Meine Angst war also demnach irgendwie völlig unbegründet gewesen.

Ich war also offen gestanden irritiert über die Tatsache, dass er mich noch vor einer Minute gegen die Wand gedrückt hatte und mich am liebsten durch genommen hätte während er mir jetzt etwas zu trinken anbot als wäre das nicht passiert. Aber ich nickte bloß.

"Okay setz dich" sagte er und verschwand in die Küche. Ich setzte mich auf das große Sofa und beschloss in der Zeit einfach kurz mein Handy zu checken.

Cole hatte mir geschrieben aber es ging bloß um die Hausaufgaben. Nach der Sache auf der Party wollte ich mich unbedingt noch bei ihm entschuldigen. Ich hatte ihn auf diese Party geschleppt und hätte ihn als totalen Außenseiter wohl besser warnen müssen mit welchen Mädchen er wohl besser nicht flirtete. Im Grunde genommen fühlte ich mich also irgendwie verantwortlich dafür, dass er in eine Schlägerei verwickelt worden war auch wenn er diese gewonnen hatte.

Ich war mir sicher, dass Lukes Gruppe ihn jetzt definitiv auf dem Kieker hatte und allein wegen dieser Tatsache fühlte ich mich etwas schuldig.

Als Javier den Raum betrat und mir ein Glas reichte legte ich mein Handy wieder beiseite.

Javier setzte sich neben mich und schaltete den Fernseher ein.

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(824 Wörter)

:)

Caught in his dominance (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt