Kapitel 57

957 22 2
                                    

Maisy

Als ich an diesem Tag nach Hause ging fühlte ich mich wirklich alles andere als bereit überhaupt nach Hause zu gehen. Der Weg aus Javiers Haus war mit Abstand das schwierigste was mir jemals unterlaufen war.

Ich schaffte es kaum einen Schritt zu setzen ohne, dass ich das Gefühl hatte meine Beine würden gleich nachgeben. Javier hatte das ganze mit einem Schmunzeln beobachtet und ich war mir sicher er genoss es, dass ich kaum in der Lage dazu war einen Schritt zu gehen.

Ehrlich gesagt hätte ich mir denken können, dass er es regelrecht genoss.

Er hatte mir angeboten mich nach Hause zu fahren doch all das wäre zu auffällig. Denn meine Eltern würden mich vermutlich töten wenn ich aus dem Auto eines wild fremden aussteigen würde. Ich glaube sie würden direkt davon ausgehen ich würde mich Prostituierten.

Dabei sah Javier nicht mal so alt aus.

Ich glaubte meine Eltern hofften immer noch darauf, dass ich mit Toby zusammen kam. Denn immerhin gab es Zeiten in denen ich ununterbrochen von ihm geschwärmt hatte und meine Eltern durften sich all das anhören. Manchmal glaubte ich, dass sie meinen Liebeskummer mehr gespürt hatten als ich selbst.

Ich glaubte sogar Catherine hatte meinen Liebeskummer mehr gespürt als ich selbst. Im Nachhinein war es mir wesentlich unangenehm überhaupt nur zu zugeben, dass ich wegen eines Typen so ziemlich keinen Sinn mehr in meinem Leben gesehen hatte.

Da ich also abgelehnt hatte das Javier mich nach Hause brachte ging ich den Weg zu Fuß. Es war ja wie ich wusste keine lange Strecke aber trotzdem hatte ich das Gefühl heute wäre sie extrem lang. Was aber vielleicht auch einfach daran lag, dass jeder Schritt mir beinahe das Gefühl gab zu fallen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich es geschafft und war zu Hause angekommen. Im Haus roch es nach Essen und mir fiel auf wie viel Hunger ich eigentlich hatte.

Ich ging also geradewegs in die Küche durch wo ich bereits meine Familie an traf sie waren schon beim Essen.

"Wieso kommst du so spät?" Fragte meine Mutter mich gleich während sie meinen Teller vom Platz nahm und bereits begann mir Essen auf den Teller aufzulegen.

"Ich war noch kurz mit Amy in der Stadt" erklärte ich knapp und setzte mich.

Catherine musterte mich. Ich konnte regelrecht an ihrem Blick spüren, dass irgendetwas faul war.

Okay Maisy. Normal wirken. Tu so als wärst du nicht eben halb bewusstlos gefickt worden.

"Guck nicht so hässlich" war also das einzige was vorerst aus mir rauskam um Catherines Blick abzuwimmeln.

Diesen Satz brachten wir häufig untereinander und er nervte sie genau wie mich und sogar meine Eltern.

Sie verdrehte also bloß ihre Augen.

"Was habt ihr in der Stadt gemacht?" Wollte mein Vater neugierig wissen.

Ich zuckte mich den Schultern "Das übliche eben" antwortete ich und genoss den ersten Bissen meiner Lasagne.

Ich war der Meinung meine Mutter machte die weltbeste Lasagne. Ehrlich wenn ich schon mal bei Amy war dann war es einfach nicht dasselbe wie wenn meine Mutter Lasagne machte.

Irgendetwas schien mir bei anderen immer anders zu sein.

~~~~

Müde ließ ich mich ins Bett fallen. Der heutige Tag war wesentlich anstrengender gewesen als normalerweise. Ich war also mehr als froh als ich endlich in mein Bett fallen konnte und nicht mehr aufstehen musste.

Nach dem Essen mit meiner Familie war ich duschen gegangen und hatte anschließend meine Hausaufgaben erledigt bzw. sie von Amy abgeschrieben.

Und fürs nächste Mal sollte ich mir merken nicht zuerst duschen zu gehen. Denn nach der heißen Dusche fühlte ich mich noch erschöpfter als ich es ohnehin schon tat.

Demnach war ich umso erleichterter als ich nun endlich schlafen konnte... Oder auch nicht.

Die Tür zu meinem Zimmer öffnete sich mit Schwung.

Catherine.

"Du musst mir was erklären" kam sie gleich zum Punkt und ich seufzte entnervt.

"Geh weg" jammerte ich also.

"Wer ist er? Etwa Toby? Hast du es endlich geschafft ihn Rum zu kriegen?!" Fragte sie auf einmal.

"Wer ist was? Catherine geh mir nicht auf den Nerven"

Heute hatte ich wirklich keine Nerven für sie.

"Als du nach Hause gekommen bist hattest du den ich wurde gefickt Gesichtsausdruck" Catherine schloss die Tür zu meinem Zimmer.

"Ich glaube die Schwangerschaft benebelt deine Gedanken" erwiderte ich.

"Ich kenne dich Maisy und wenn du schon irgendwen vögelst dann will ich wenigstens wissen wen" Catherine setzte sich zu mir aufs Bett.

"Ich vögle niemanden" gab ich gereizter als ich wollte von mir.

"Deswegen läufst du auch so verkrampft" schoss meine Schwester bloß zurück.

"Selbst wenn ich jemanden vögle. Ich wüsste nicht wieso dich, dass irgend etwas angehen sollte kümmere dich doch erst einmal und deine eigenen Probleme"

Catherine verdrehte die Augen.

"Wieso erzählst du mir nichts mehr?" Fragte sie dann.

"Weil du eine Petze bist und jetzt geh bitte raus und schließe die Tür" ich lächelte.

"Ich werde es herausfinden wer er ist" sagte sie während sie von meinem Bett Aufstand und zur Tür lief.

"Deine Tür kannst du selber zu machen" lächelte sie dann ebenfalls bevor sie aus meinem Zimmer verschwand und die Tür sperrangelweit offen ließ.

"Fick dich doch" murmelte ich genervt als ich nun also gezwungenermaßen von meinem Bett Aufstand um die Tür zu zumachen.

____________________________________

(868 Wörter)

:)

Caught in his dominance (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt