23. Dezember

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⭐ C A S P A R ⭐

Ich schlief nicht aus. Tatsächlich stand ich sogar früher auf, als ich es normalerweise tat, wenn ich frei hatte.

Es war dunkel und ich versuchte mir einzureden, dass die Sonne bald aufgehen würde und ich mich darauf freute, aufzustehen. Das war vielleicht nicht ganz die Wahrheit.

Wir waren gemeinsam eingeschlafen und nun hielt ich Mael im Arm. Ich versuchte so wenig hektisch wie nur möglich, aus dem Bett zu kommen, ohne dass ich ihn weckte.

Als ich die Schlafzimmertür geschlossen hatte, ging ich ins Wohnzimmer, wo ich meine Geschenke einpackte, die ich für den Studenten besorgt hatte. Das machte ich hinter verschlossenen Türen und so leise, wie ich nur konnte.

Weil ich mich erinnert hatte, wie sehr er sich über mein T-Shirt gefreut hatte, hatte ich ihm einen Weihnachtspulli besorgt. Ein Weihnachtsfan wie er es war, sollte unbedingt einen besitzen.

Außerdem hatte ich ihm gestern, als er im Krankenhaus alles Mögliche für das Fest mit den Kindern hergerichtet hatte, einen Schlüsselanhänger selbst gestaltet.

Ich hatte daran gedacht, dass er für die Kinder auch welche am Adventmarkt besorgt hatte. Ebenso war der Ersatzschlüssel für mein Apartment, den er besaß, ein einfacher silberner Schlüssel. Da fehlte einfach etwas.

Als ich den Weihnachtsbaumschmuck gekauft hatte, hatte ich auch an schönes Papier gedacht, in das ich jetzt die Geschenke packte.

Dann verstaute ich alles wieder im Kasten, von dem ich wusste, dass der 21-Jährige nichts darin suchen würde.

Anschließend trank ich ein Glas Wasser und weckte ihn dann auf.

„Wie spät ist es?", grummelte er und zog sich die Decke über den Kopf.

„Kurz vor sieben Uhr...", gab ich zurück und küsste seine Stirn.

Sein rotbrauner Schopf erschien und er griff nach meiner Hand.

„Ist das wirklich in Ordnung, dass du heute meine Eltern kennenlernst?", erkundigte er sich und der junge Mann sah mich müde und ein wenig zweifelnd an.

Ich hatte mir schon Gedanken darüber gemacht Es war wirklich früh, jetzt schon seine Eltern kennenzulernen, aber ich war der Meinung, dass es mit Mael und mir etwas Langfristiges werden würde und es somit auch richtig war, seine Familie kennenzulernen.

„Natürlich, wenn es für dich auch passt...", gab ich zurück.

„Ja!", er lächelte und gähnte dann einmal laut.

„Wieso müssen wir so früh aufstehen? Es ist doch fast noch dunkel draußen...", murrte der Student und er warf einen wütenden Blick zum Fenster hinüber.

„Weil wir zwei Stunden brauchen, bis wir bei deinen Eltern sind. Und ich will nicht zu spät kommen!", erklärte ich.

Ich wollte wirklich einen guten Eindruck hinterlassen. Ich wusste nicht, ob das bei seiner Schwester und seinem Bruder noch möglich war, denn wenn die beiden den Brief gelesen hatten, hielten sie mich jetzt wohl für einen Versager.

„Komm schon, steh auf!", forderte ich den 21-Jährigen auf.

„Hmm...", machte er nur und rührte kein Stück seines Körpers.

„Wenn du jetzt aufstehst, bekommst du heute schon deine Geschenke!", lockte ich ihn. Und siehe da, es funktionierte!

„Echt?", der Student strahlte mich an und als ich seine Frage bejaht hatte, hüpfte er aus dem Bett, als wäre er plötzlich von all seiner Müdigkeit erlöst und hellwach.

Love is Christmas [manxman]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt