Kapitel 3

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Der Bus hatte dann doch noch 20 Minuten gebraucht, weil er im Stau gestanden hatte, doch jetzt waren wir unterwegs ins Schwimmbad.
Vom Bus waren es noch circa 10 Minuten zu Fuß.
In der Zeit redete Liv viel und ich dachte die Jungs hätten jetzt schon genug von ihr, doch als ich zu ihnen schielte, hörten sie interessiert zu und so versank ich wieder in meinen eigenen Gedanken.
Ich dachte an den Urlaub zurück und an einen wunderschönen Abend dort.
Ich war mit meinem Cousin unterwegs gewesen.
In dem Dorf in dem ich jedes Jahr war und in dem unser Haus steht war oben in den Bergen ein kleines Restaurant, von dem man einen tollen Blick über das ganze Dorf und über das Meer hat.
Wir hatten dort gesessen, den Sonnenuntergang betrachtet und viel geredet.
Er war nur 2 Jahre älter als ich und so verstanden wir uns super.
Ich hatte viel Vertrauen in ihn und er war ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, denn wir redeten das ganze Jahr über entweder über Telefon, oder über Skype.
Manchmal kam er sogar nach Deutschland oder ich sah ihn wenn ich in die Türkei flog.
"Jess?", fragte mich Tom und ich sah ihn an, als hätte er mich bei etwas ertappt.
Oh Mist! Sowas passierte mir andauernd. Irgendjemand redete mit mir und ich bekam es nicht mit weil ich mit dem Gedanken ganz wo anders war . So war es auch dieses Mal und es war mir echt peinlich vor den Jungs.
"Ich sag doch, das ist immer so bei ihr!", sagte Liv und ich bemerkte entsetzt, dass sie sich bei André eingeharkt hatte und nun Tom neben mir lief.
Da ich immer noch nicht richtig reagierte, wedelte Tom mir vorm Gesicht rum und sprang vor mir auf und ab, bis ich lachen musste.
"Was ist denn mit dir falsch?", fragte ich und schlug scherzend nach ihm.
"Oh du lebst!", rief er und musste nun auch lachen.
"Ja klar du Idiot. Wie soll ich denn auch tot sein, wenn ich laufe?", fragte ich lachend, doch er ging nicht mehr darauf ein.
Als ich mich umguckte waren wir schon fast beim Schwimmbad angekommen, weshalb ich meinen Rucksack von meinen Schultern nahm und mein Portmonee heraus holte, doch Tom riss es mir aus der Hand und steckte es zurück in den Rucksack, weshalb ich ihn fragend ansah.
"Ich bin ein Gentleman. Ich muss für das hübsche Mädchen bezahlen", sagte er und zuckte dabei die Schultern.
"Das ist nicht nötig!", sagte ich, doch an seinem intensiven Blick sah ich, dass er keine Widerrede duldete.
Als wir an der Kasse standen, schaute uns die Kassiererin grimmig an und fragte, ob wir denn noch Schüler seien, woraufhin wir nickten und sie nach unseren Schülerausweisen fragte.
"Man. Was ist der denn für eine Laus über die Leber gelaufen?", fragte Tom neben mir und schaute mich fragend an, doch ich zuckte nur die Schultern.
Woher sollte ich das wissen?
Nachdem wir alle bezahlt hatten, zogen wir uns um und trafen uns vor den Umkleiden.
Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich wusste erstmal gar nicht weshalb, doch dann nahm ich André und Tom bewusst wahr und mir wurde klar, warum es ausgesetzt hatte.
Klar ich hatte im Bus schon gesehen, dass sie ziemlich muskulös waren, aber die Beiden hier, nur in Badehose, waren echt zu viel für mich.
Als ich auf sie zuging, schnürte ich mir das Handtuch um meinen Körper, weil ich mich neben Ihnen wie ein alter Müllsack fühlte.
"Ist dir kalt?", fragte Tom besorgt und legte mir nun auch noch sein Handtuch um die Schultern.
Sein überwältigender Geruch stieg mir in die Nase, der mir komischerweise vorher gar nicht aufgefallen war.
Ich sog ihn tief in meine Nase und konnte den Typen aus "das Parfüm" plötzlich ein wenig verstehen.
Dieser Geruch war Atemberaubend.
Versteht mich bitte nicht falsch... Ich würd niemals einen Menschen töten, aber ihr wisst was ich meine oder?
"Ne es ist nur...", setzte ich an, wurde dann jedoch von Liv unterbrochen.
"Heilige Scheisse!", sagte sie und schaute die beiden Jungs von oben bis unten an, woraufhin Beide nervös wurden.
"Ist irgendwas?", fragte Tom unsicher?
"Ähm... Ja? Ich meine habt ihr Beiden euch mal angeguckt? Aus welchen Model-Magazin seid ihr bitte entsprungen?", entgegnete sie mit großen Augen.
Die Jungs atmeten hörbar aus und grinsten dann.
"Tja. Was ein Glück ihr habt, dass wir beide dann auch noch Single sind!", rief André selbstbewusst und ich prustete los, weshalb ich von allen Dreien komisch angeschaut wurde.

Bad Influence (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt