Kapitel 7

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Peinlich berührt sind wir vier dann erst mal wieder schwimmen gegangen, weil wir der unangenehmen Atmosphäre entfliehen wollten.

*

Ich hatte mich auf die Schultern von Tom und Liv auf die von André gesetzt und wir spielten eine Runde catchen.
Das heißt, wer zuerst umfiel und im Wasser landete hatte verloren.
Nachdem wir einige Minuten vergebens gekämpft hatten entdeckte ich eine Schwachstelle von André und Liv und nutzte diese aus.
Wenige Sekunden später landete Liv im Wasser und Tom gab mir ein high Five, lies mich runter und umarmte mich stürmisch.
Ich konnte nicht abstreiten, dass es mir gefiel, seine Haut auf meiner zu spüren.

*

Wir hatten noch eine halbe Stunde im Wasser geplanscht und viel gekämpft, doch dann stiegen wir aus dem Becken und schauten nach, wie spät es war.
"Oh man! Schon 8 Uhr", murmelte Tom.

"Sollen wir uns noch was an den Rhein setzten?", fragte André und wir nickten.
Wir gingen zu unseren Handtüchern zurück und packten unser Zeug zusammen. Gott sei dank, war der komische Typ von vorhin nicht mehr da.

*

Bei den Umkleidekabinen angekommen gingen wir jeweils auf eine zu, die zufällig alle nebeneinander waren.
Ich wollte gerade in die Umkleide gehen als ich hinter mir eine bekannte Stimme hörte.
"Das ist meine Kabine, verpiss dich mal!", ich drehte mich um und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich noch mehr, als er es vorher schon getan hatte.
Er packte mich am Arm, so dass es weh tat und zog mich nach hinten, damit er selbst in die Kabine konnte.
"Ey sag mal bist du eigentlich behindert? Das tat voll weh!", brüllte ich, doch er drehte sich nur um, grinste mich an und schloss die Tür.

"Komm mit zu mir", sagte Liv und zog mich in ihre Kabine.
Da wir uns eh schon Millionen male nackt gesehen hatte war es mir egal und ich zog mich schnell um.
Als wir die Umkleidekabine verließen, standen die Jungs einige Meter entfernt und schauten zu uns.
"Jess. Hätte ich das gewusst, hättest du auch gerne zu mir gekonnt", sagte Tom grinsend und ich schaute ihn an und schlug nach ihm.

*

Als wir wieder im Bus saßen, regte sich Liv unentwegt über den Unbekannten auf.
"Was bildet der Vollidiot sich eigentlich ein, wer er ist?", meckerte sie.
Ich zuckte nur mit den Schultern und die Jungs waren in ihre Handys vertieft.
"Hey!", rief André plötzlich.
Wir schauten ihn alle an.
Ein Kumpel, der heißt Pascal hat grad gefragt ob wir zu so ner Rheinparty kommen wollen. Ich weiß nicht Mädels. Habt ihr mehr Lust auf nen ruhigen Abend oder nen bisschen Party?"

Ich zuckte wieder die Schultern aber Liv stimmte direkt zu.
"Oh ja! Müssen wir dann noch Alkohol kaufen?"
"Nene, die haben da genug", entgegnete André.

*

Die Fahrt hatten wir noch ein bisschen weiter geredet und es war 9 Uhr, was mir jedoch nicht so vorkam, weil es noch hell war.

Wir stiegen am Hauptbahnhof aus und nahmen von da auch die U-Bahn Richtung Rhein.

Als wir über die Rheinbrücke fuhren, staunte ich mal wieder nicht schlecht. Ich war schon so oft hier und trotzdem faszinierte mich die Düsseldorfer Skyline jedes Mal aufs neue.

Tom beugte sich zu mir rüber, sodass ich seinen intensiven Geruch in die Nase bekam und definitiv nicht genug bekam.
"Wunderschön oder?", fragte er und ich nickte nur und schaute ihm in seine wunderschönen braunen Augen.

"Nächste Halt, Luegplatz. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts", sagte die Frauenstimme, die per Band immer die Haltestellen ansagte.

"Kommt wir müssen raus!", sagte André unnötiger Weise, denn jeder von uns wusste das.

Bad Influence (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt