Kapitel 24

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"Guten Morgen Allerseits", begrüßte uns unser Stufenleiter, Herr Stifter, nachdem wir uns nach einer gefühlten Ewigkeit endlich alle hingesetzt hatten und alle ruhig wurden.

Ich hoffe ihr habt euch in den Ferien schön erholt und seid nun bereit in den letzten Monaten eurer Schullaufbahn alles zu geben. Außerdem haben wir eine neue Schülerin. Sie heißt Hope und ich hoffe ihr werdet euch gut um sie kümmern. Außerdem haben uns Tobias, Thomas und Maria verlassen. Laura, Sophie und Martin werden das Jahr wiederholen.
Genug des Abschiedsschmerzes. Ihr bekommt jetzt eure Stundenpläne und ich hoffe, dass ihr wenigstens etwas damit zufrieden sein werdet."

Neugierig sah ich mich nach der neuen um. Spannend. Ich kannte so lange Zeit keine Hope und auf einmal spazierte eine zweite in mein Leben. Mein Blick blieb an einem Mädchen hängen und ich wollte meinen Augen nicht trauen. Bei dem Mädchen handelte es sich nicht um eine zweite Hope. Es handelte sich um die erste und einzige Hope die ich kannte. Die Hope, die beim Flaschendrehen so traurig drein geschaut hatte und die Hope, die in der selben Whatsapp Gruppe war wie Liv und ich.

Gerade, als ich das begriffen hatte, sah Hope auch zu mir und sie lächelte, als sie mich erblickte.
Da sie dort so alleine saß winkte ich sie zu mir und sie stand dankend auf und lies sich neben mir nieder.

Auch Liv hatte sie mittlerweile bemerkt und begrüßte sie freundlich. Max und Jack beäugten sie neugierig und ich stellte sie einander vor, weil keiner etwas sagte.

"Woher kennt ihr euch?", fragte Max und ich sagte nur, dass es eine lange Geschichte sei und ich es ihm nachher erklären würde.

Bevor ich aber irgendwie weiter reden konnte, wurde ich von Herr Stifter aufgerufen, um meinen Stundenplan abzuholen.

Ich betrachtete ihn neugierig, nachdem ich mich wieder hingesetzt hatte und stöhnte auf. Na super freitags hatte ich bis 16 Uhr Schule. Dafür jedoch montags erst zur 5. Insgesamt hatte ich 3 lange Tage. Dienstag, Mittwoch und Freitag. Die anderen Tage hatte ich jeweils bis viertel nach zwei, also sieben Stunden.

Auch Jess, Hope, Max und Jack hatten ihre Stundenpläne bekommen und wir stellten fest, dass wir erstaunlich viel zusammen hatten.

Nachdem unser Stufenleiter die Stundenpläne ausgeteilt hatte und alle nötigen Informationen aufgezählt hatte, hatten wir noch 20 Minuten, bevor die Doppelstunde vorbei war, weshalb er uns freistellte, was wir bis zur Pause machten.

Wir fünf machten uns auf dem Weg zum Schulhof und setzten uns dort auf eine Picknick Bank, um uns noch ein wenig zu unterhalten.

"Wie kommt es, dass du gerade jetzt zu uns auf die Schule wechselst?", fragte Max Hope und lächelte sie an.

Erst schwieg Hope einige Zeit, bis sie aufsah und antwortete: "Ich wurde auf meiner alten Schule gemobbt und eigentlich dachte ich, dass ich es aushalte, aber die Attacken wurden immer schlimmer und irgendwann ging es nicht mehr anders und ich musste da weg. Und ich hatte gehofft, dass es hier besser wird".

Jack legte seine Hand auf ihre und erst sah es so aus als wolle sie sie weg ziehen, doch dann ließ sie sie liegen und schaute Jack an.

"Das wird es! Das ist es jetzt schon", sagte er fest entschlossen und ich wusste wieder, warum ich ihn so sehr mochte. Er wusste in jedem Moment, was er sagen musste, damit es einem besser ging.

Die Pause neigte sich zum Ende zu und wir machten uns alle auf dem Weg zu unserem Deutsch Kurs, denn wir hatten alle fünf den selben LK, bei der selben Lehrerin.

Frau Mayersche war eine tolle Frau, die ich sehr schätzte. Sie zog ihren Stoff zwar streng durch, doch plante sie es so, dass zwischendurch immer Zeit für kreative Arbeit blieb.

Bad Influence (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt