Kapitel 6

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"Lass uns Wahrheit oder Pflicht spielen!", rief Liv und wir stimmten zu.
"Ich fange an!", grölte sie.
"Wahrheit oder Pflicht an ... Tom!"

"Wahrheit, erwiderte er.
"Oh man bist du langweilig", stöhnte Liv.
"Okay! Hast du eine Freundin?"
"Nein. Nicht mehr", sagte er und ich fand er klang dabei sehr unglücklich.
Der arme tat mir leid, aber andererseits fand ich es auch irgendwie gut.

"Okay jetzt bin ich und ich nehme Jess!", sagte er und lenkte schnell vom Thema ab.
Na super das hatte mir jetzt noch gefehlt!
"Pflicht", sagte ich, denn ich konnte nicht einschätzen, was er für Fragen stellen würde.
"Okay du nimmst jetzt dieses Papier...", er deutete auf unsere Eisverpackungen.
"... Und legst sie auf das Handtuch. Damit sie nicht wegfliegen, legst du einen Stein drauf".
Oh man das war ja mal ne langweile Aufgabe, aber trotzdem schoss mir das Adrenalin in die Adern und ich stand mit klopfendem Herzen auf.

"Jetzt bin ich. Ich wähle André", sagte ich, nachdem ich mich wieder hingesetzt hatte.
"Pflicht".
"Okay. Sag jedem von uns, was du gerne an ihm magst", schlug ich vor und er nickte.

"Also Liv ich kenne dich nicht sehr lange, aber ich muss sagen, dass du eins der atemberaubendsten Mädchen bist, die ich je getroffen habe."

Sie wurde rot und lächelte ihn an.
"Jess du bist einfach..."

"Was zur Hölle?!", schrie plötzlich eine dumpfe Stimme die ich zu erkennen glaubte.

Wir sahen alle zu dem Ort, wo sie her kam und ich sah den Jungen von eben, der mich so angebrüllt hatte.
Er stand neben seinem Handtuch. Eben das Handtuch, auf das ich eben die Verpackungen gelegt hatte.

Dann fiel sein Blick auf mich und er kam auf mich zugestapft.
Hä? Woher wollte er wissen, dass ich das gewesen bin?

"Ey du!", er beugte sich zu mir nach unten.
"Ja?", erwiderte ich schon fast flüsternd.

Er beugte sich zu mir herunter und hob seine Hand in Richtung meines Gesichtes. Sein Blick ruhte dabei auf meinen Augen und ich würde von ihnen gefesselt. Sie waren Schoko-Braun und ich konnte nicht wegsehen.

Dann streichelte er mit seiner Hand über meinen Mund, was ein wunderschönes Kribbeln in mir auslöste.

Als er die Hand wieder wegnahm, wurde sein Blick wieder wütend, weshalb ich auf seine Hand schaute und innerlich ausrastete.

"Du solltest dir die Scheiße wenigstens aus dem Gesicht wischen, wenn du nicht willst, dass man dich erwischt!", brüllte er schon fast wieder.

Danach drehte er sich wieder um, zog seine Kopfhörer auf seine Ohren, legte sich auf das Handtuch und würdigte mich keines Blickes mehr.

Dafür starrten mich aber gefühlte tausend andere Menschen an.

Bad Influence (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt