Kapitel 1

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Ich saß, mit meinem Kopf auf meine Handflächen gestützt, auf der Treppe vor der Eisdiele. Die anderen besprachen aktuell voller Begeisterung ihren Plan für die Verbesserung unseres Platzes. Eigentlich hätte ich mich in das Gespräch mit einbringen sollen, doch es schien so oder so niemanden zu interessieren.

Schon von anfang an war Vanessa beliebter gewesen als ich. Sie war hübscher, cooler, schlauer und schoss die besseren Tore. Ich war einfach nur da. Mittelmäßig gut und vermutlich leicht ersetzbar.

Dennoch begann ich nicht in Selbstmitleid zu versinken. Ich wollte wirklich gerne einfach loslassen und mich beschweren. Ich wollte schreien, heulen und auf sie einschlagen bis sie einsehen würden, dass ich wichtig war. Dass ich nützlich für sie war. Doch war mir auch bewusst, dass ich das garnicht mit Sicherheit sagen konnte.

Ich wollte glauben, dass ich für sie nützlich wäre. Aber Vanessa war da. Sie war von größerem Nutzen als ich. Ich wurde nur akzeptiert, weil ich eine verhältnismäßig gute Außenverteidigerin war. Meine einzige Stärke. Aber von großem Nutzen war sie nicht, weil die anderen auch wirklich gut waren.

Unglücklich ließ ich meinen Kopf hängen und dachte über unser bevorstehendes Spiel nach. Was die anderen vorhatten, war absolut verrückt. Ein Spiel gegen die Nationalmannschaft. Ich konnte mir kaum etwas cooleres vorstellen, war jedoch gleichzeitig völlig überfordert damit. Was, wenn ich versagen würde? Würden sie mich aus der Mannschaft werfen?

Das plötzliche Geräusch einer Musikbox ließ mich aus meinen Gedanken hochfahren. Ich starrte zu der Richtung aus welcher die Musik kam und wartete aufmerksam. Wenige Sekunden später fuhr ein Junge auf einem Skateboard die Straße entlang. In seiner Hand hielt er die besagte Musikbox. Hinter ihm folgte noch eine Reihe von anderen Jugendlichen, welche ebenfalls auf Boards ankamen.

Als ich mich bereits wieder zurück gelehnt hatte, wohlwissend, dass ich nichts mit ihnen zu tun hatte, sprang ein letzter Junge mit einem perfekten Sprung über die Mauer.

Völlig überrascht starrte ich ihn an. Es war als ob mein Herz einige Schläge übersprungen hatte.

Er fuhr zu den anderen und warf den wilden Kerlen einen amüsierten Blick zu.

"Bei meiner alten Freundin Staraja Riba. Was ein Empfang..." sagte er und blickte belustigt in die Runde. Mich sah er nicht, da ich etwas abseits von den anderen saß.

"Aber jetzt müssen wir ein Eis essen gehen Kinder also, kusch kusch, aus dem Weg!" sagte er wobei er den letzen Teil noch mit einer Handbewegung ergänzte.

Sein Blick war direkt auf Leon gerichtet, welcher ihn voller Hass anstarrte. Dann wanderte er in die Runde und zu dem Mädchen neben ihm.

"Oder soll ich sexy James darum bitten, dass sie euch alle der Reihe nach abknutscht?" fragte er mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Das Mädchen ging langsam vor und suchte, augenscheinlich, ihr Opfer heraus. Sie blieb bei Raban stehen, welcher sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.

"B-Bei mir w-wirkt das nicht! I-Ich bin dagegen i-immun!" stotterte er und ich konnte mir ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. Er wirkte sichtlich überfordert.

Das Mädchen gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange und grinste. Der Rest fing an angeekelte Geräusche zu machen und ich schüttelte genervt den Kopf. Ständig stellten sie sich so an. So schlimm war es sicherlich auch wieder nicht.

Der Anführer der Skatergang verschwand mit dem Mädchen und einem weiteren Junge in der Eisdiele

Ich stand auf und verfolgte sie mit meinem Blick. Der Rest seiner Skatergang stand noch immer hier draußen und einige hatten wohl gerade auch meine Anwesenheit wahrgenommen, da sie sich nach meinem Aufstehen zu mir drehten.

Gonzo Gonzales X Reader // Die wilden KerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt