-23- So kitschig es auch klingt,...

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Finn POV

Tja und so sitzen wir nun hier. Mit "hier" meine ich mein Zimmer und mit "wir" meine ich Alex und mich. Wir sitzen auf dem Bett und unsere Schultern und Arme berühren sich. Meine Hand liegt neben seiner und wir schauen einen Film.

Ich schaue kurz auf unsere Hände und Alex scheint das zu bemerken. Er fackelt nicht lang und legt seine Hand über meine und streichelt mit seinem Daumen langsam und fast so vorichtig, dass man es gar nicht spürt, über meinen Handrücken. Ich beobachte auch das und finde es schön und komisch zugleich. Immerhin ist er ein Junge und ich hätte mir noch vor einer Woche nicht vorstellen können, mal so mit einem Jungen auf meinem Bett zu sitzen.


Ich schaue nach ein paar Minuten vom Bildschirm weg und drehe meinen Kopf nach links. Was ich sehe ist ein - jetzt wo ich genauer hinschaue - unglaublich schöner Junge. Seine Haare fallen ihm leicht ins Gesicht und sie sehen ein wenig zersaust aus. Kein Wunder , denke ich mir und muss ein bisschen schmunzeln, wenn ich daran denke, wie wir vorhin auf der Bank gesessen und uns geküsst haben. Das war auch so eine Sache: Der Kuss war enorm schön gewesen und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand anderes so gut küssen konnte, wie Alex...


Er bemerkt, dass ich ihn anschaue und erwidert meinen Blick. Seine Augen bohren sich so durchdringend in meine, dass ich unwilkürlich die Luft anhalte. Er kommt meinem Gesicht näher und in meinem Körper läuft alles Amok vor Freunde, ihn gleich wieder küssen zu können. Er nähert sich meinem Gesicht immer weiter und ich schließe schon meine Augen und lege den Kopf schief, da spüre ich etwas auf den Lippen. Doch das, was ich spüre ist mit Nichten ein Mund. Es ist viel mehr sein Finger, der auf meinem Mund liegt. Ich öffne ein klein wenig verwirrt die Augen und schaue ihn fragend an. Ich versuche meine Enttäuschung zu verbergen. Ich möchte ihn gerade fragen, was ist, da fängt er auch schon an zu reden...


Alex POV


"Finn, das geht sehr schnell gerade.", beginne ich und schaue ihm in die Augen. An seinen Augen kann ich verstehen, dass er versteht, was ich meine, aber auch, dass er sehr enttäuscht ist. Das wundert mich ein bisschen, denn hätte ich nicht meinen kleinen anfalll vorhin gehabt, dann wäre mir Finn nicht nachgelaufen und hätte mich auch nicht geküsst und wir würden nicht hier sitzen. Die Tatsache, dass wir hier aber so sitzen, wie wir sitzen und dass wir uns geküsst haben, zwingt mich dazu mit ihm darüber zu reden.


"Finn, du musst wissen, ich mag dich unglaublich gern. Ich bin richtig verschossen in dich. Und so sehr ich deine Nähe gerade auch genieße, so sehr habe ich auch Angst..."


"Wovor?"


"Ich habe Angst davor, dass dir, wenn ich weg bin, klar wird, was zwischen uns heute gelaufen ist und du mich nicht mehr mit dem Arsch anguckst. Dass du mich ignorierst und nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Ich habe Angst davor, dass du nicht schwul sein willst und du deswegen, auch wenn du mich magst, mich links liegen lässt. Ich will das hier mit dir öfter machen...", ich deute auf unsere Hände und küsse ihn kurz auf die Wange, "...Ich will das so oft machen, wie es geht, aber ich habe Angst davor, mich emotional so stark von dir abhängig zu machen. Denn wenn wir zusammen kommen würden, so kitschig es auch klingt: Ich würde dir die Welt zu Füßen legen und du wärst der Einzige für mich. Ich weiß, dass ich dich damit gerade ziemlich überrumpeln muss, aber das beschäftigt mich gerade. Und ich möchte nicht rumeieren, ich möchte wissen, woran ich bei dir bin.", beende ich meinen Monolog und schaue dem schönsten Jungen der Welt in die Augen.


Er antwortet nichts und schaut mich nur an. Ich bekomme langsam Panik, weil ich das Gefühl habe, dass er mich nicht will. Dass ihm das zu viel ist. Aber falsch gedacht:


Finn POV


Ich werde schwach. Das ist genau der Moment, indem meine Hemmungen sich komplett verabschieden! Verdammt, ja! Ich habe Gefühle für Alex und ich denke, dass wenn ich mich mit dem Gedanken schwul zu sein anfreunde, wir ein Traumpaar sein könnten. Ich weiß, das geht grade zu schnell und man kommt nicht hinterher, aber ich mag den kleinen Kerl und im Übrigen verstehe ich auch nicht, was gerade mit mir los ist. Also anstatt unnötige Worte zu verlieren, handele ich wieder und nehme Alex' Gesicht in meine Hände und verpasse ihm den Zungenkuss, den ich niemals beenden wollen möchte. Ich löse mich kur von ihm um durchzuatmen und sage: "Ich hab dich lieb!" Dabei nehme ich ihn in den Arm und sage noch: "Ich will nicht von dir weg. Ich will bei und mit dir sein und bleiben." Jetzt erwidert er meine Umarmung und wir küssen uns erneut, bis ich im Hintergrund meinen Bruder klatschen höre....

So oder andersrum (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt