-7- Der Tag danach

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Der nächste Tag beginnt, wie der letzte auch, ziemlich beschissen mit dem Klingeln meines Weckers.

Es ist mal wieder 6:13 am Morgen und als ich mich aus meinem Bett rausgewuchtet habe und gewohnheitsmäßig meine Kleidung, die ich mir eigentlich am Abend vorher bereits zurechtgelegt hätte, greifen will fällt mir auf, dass ich nichts Bereitgelegtes auf meinem Stuhl finden kann. Na super! Von diesem turbulenten Tag gestern, war ich vollkommen fertig gewesen, sodass ich das schlicht und einfach vergessen habe. Im Eilverfahren suche ich mir halbwegs zusammenpassende Kleidungsstücke heraus und sprinte ins Bad, welches glücklicherweise nicht von meinem Vater belegt war.

Nachdem ich mich angezogen hatte, waxte ich mir noch schnell die Haare und lief nach unten in die Küche.

"Guten Morgen mein Schatz! Beeil dich lieber, du bist spät dran!"

Ach nee! Is mir ja noch gar nicht aufgefallen!

Statt das zu sagen denke ich's mir lieber nur und murmle ein 'guten Morgen' zurück und lasse mich auf meinem Stammplatz am Tisch nieder.

Mir gegenüber sitzt ein erstaunlich gut aussehendes kleines Brüderchen. Der hat sich ja richtig aufgebrezelt! Na wen der wohl beeindrucken will...

Er schaut mich aus seinen niedlichen blauen Auge an. Wär ich schwul und nicht sein Bruder, könnte ich mir echt vorstellen ihm zu verfallen. Den Typen wird er beeindrucken, ganz sicher.

"Jetzt mach mal Finn, du kommst sonst zu spät zur Schule!", rief meine Mutter.

"Jaja", grummelte ich nur und nahm meine Tasche. Auch Sascha sprang auf und verabschiedete sich von unserer Mutter. Eigentlich muss er erst in einer Viertelstunde los, aber er schien es ziemlich eilig zu haben.

Als wir draußen vor der Tür waren und uns langsam in Richtung Bushaltestelle bewegten sprach er mich an.

"Meinst du, ich könnte ihm gefallen?"

Gott, wie niedlich!

"Ja, wenn er auch schwul ist, wird er über dich herfallen!", Ich klopfe ihm auf die Schulter und merke wie angespannt er ist. Naja, aber da muss er durch...

"Und du musst mir heute Abend auf jeden Fall berichten, wie es gelaufen ist!"

"Okay"

Inzwischen waren wir schon an der Bushaltestelle angekommen und der Bus fährt gerade ein...

"Dann Toitoitoi und lass dich nicht unterkriegen!"

Beim Einsteigen in den Bus sehe ich aus dem Augenwinkel wie der Blondie zum Bus gerannt kommen. Aber der überaus uncharmanten Art dieses Berliner Busfahrers geschuldet, schlossen sich die Türen und der Bus war kurz davor loszufahren. Geistesgegenwärtig wie ich bin, drehe ich schnell den Nothahn an der Bustür und die Tür geht nach einigem Drücken nochmal auf.

Der Busfahrer keift rum wie ein Bekloppter, aber ich habe meine gute Tat für heute absolviert. Dankbar lächelnd schaut mich der Blondie an und ich nicke ihm zu. Um den Busfahrer ein wenig zu besänftigen drehe ich den Nothahn wieder zurück, sodass die Tür wieder automatisch die Türen schließen kann.

Der Blondie schaut mir zu und spricht die ersten paar Worte mit seiner Stimme, die nach Honig klingt, zu mir.

"Danke, du hast was gut bei mir..."

Ich weiß nicht wie das funktioniert, aber ab diesem Moment hat er mich in seinen Bann gezogen...

So oder andersrum (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt