-24- Und ist das schön?

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Alex POV

Oh mein Gott ist das schön! Das ist so verdammt super toll! Ich kann nicht genug bekommen! Wie dieser Junge küsst ist vollkommen unglaublich! Das könnte ich stundenlang, tagelang, ach was sag ich: jahrelang machen! Seine Lippen sind so schön weich und warm und wie seine Zunge mit meiner spielt ist einfach herrlich! Ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen!

Ich vergesse alles um mich herum, aber als Finn plötzlich aufhört mich zu küssen, blendet sich meine Umwelt wieder ein und ich nehme war, wie jemand klatschend in der Tür steht. Und dieser Jemand grinst blöd und mir schießt sofort das Blut in die Wangen und ich müsste ungefähr die Farbe einer Halt zeigenden Verkehrsampel angenommen haben.

"Lasst euch nicht stören...", sagte der Junge, der nur unwesentlich jünger zu sein schien, und grinste unverschämt.

"Man Sascha, raus hier!"

"Immer schön ruhig Bruderherz", sagte der offensichtlich Sascha genannte junge zu Finn. Aha, die beiden waren also Brüder...

"Also ich freu mich ja, für euch beide, aber ich wollte nur darauf hinweisen, dass Lilly unten im Wohnzimmer sitzt und auf diich wartet, Finn."

"Was will die denn hier?", gibt Finn genervt von sich.

"Ich nehme mal an, sich mit dir treffen..."

"Sie hätte ja durchaus mal anrufen können...",

sagte Finn und schaute auf sein Handy...

"Das habe ich auch!", sagte Lilly, die auf einmal auch in der Tür stand, was mich dazu brachte, mich ruckartig ein wenig von Finn wegzubewegen, da wir beide ziemlich eng aneinander saßen. Dies führte allerdings dazu, dass ich eben durch diese Bewegung Lillys Aufmerksamkeit auf mich und die Nähe zu Finn zu ziehen.

"Was ist hier los?", fragte Lilly und schaute Sascha, aber vor allem Finn und mich irritiert und forschend an.

"Ähm...", sagte Finn, "...nichts?"

Das klang eher wie eine Frage, als nach einer Aussage.

"Also Schätzecken, du kannst mir nicht erzählen, dass du zerzauste Haare, geschwollene Lippen, ein knallrotes Gesicht und einen schweren Atem von nichts hast!", sagte sie und schaute nun wissend Finn und mich an.

"Also der Meinung bin ich auch...", mischte sich jetzt auch Sascha wieder ein.

"Also: Jetzt mal raus mit der Sprache: Was Läuft hier?"

Langsam aber sicher wird mir das hier zu viel... Finn schaut mich fragend an und dreht sich dann wieder in Richtung der beiden Schaulustigen.

"Also....ähm....also...zu behaupten, dass es so nicht ist, wie es aussieht wäre gelogen...ähhh...also...ähm...wir haben uns geküsst und..."

"Das ist für mich nichts Neues...", meinte Sascha neutral. Lilly hingegen flippte komplett aus: "Oh mein Gott ist das süß! Ihr beiden habt euch geküsst! Oh Gott ist das süß! Und wie ihr rot werdet, das wird ja immer putziger!", und an Finn gewandt, "Und du brauchst mir nicht mehr versuchen zu erzählen, dass du nicht schwul wärst! Das glaubt dir nach dem hier...", sie deutet einmal über die Szenerie von Finn und mir auf dem Bett; "...genau gar keiner mehr."

"Um ehrlich zu sein...", beginnt Finn, "...weiß ich nicht ob ich schwul bin oder nicht."

Auf diese Aussage hin erntete er von allen im Raum Anwesenden, inklusive mir, einen komischen Blick.

"Ich meine, ich weiß im Moment überhaupt nicht, was ich bin. Das geht für mich alles so krass schnell und ich hab keine Ahnung, was das alles zu bedeuten hat, aber was für mich zählt ist, dass ich mich irgendwie mit Alex wohlfühle und ich ihn am liebsten die ganze Zeit ununterbrochen küssen würde. Und wenn das heißt, dass ich schwul bin, dann ist es eben so, aber ich weiß es nicht. Mein Vater hat mir gesagt, dass ich offen für alles bleiben und mich Nichts und Niemandem verschließen sollte. Und als Alex heute so traurig und zornig war und mir noch mal klar gemacht hat, wie sehr er mich mag, da hat irgendetwas in meinem Kopf einen großen Ruck getan. Ich bin slebst mega überrascht, wie sich der heutige Tag entwickelt hat, aber ich möchte, dass es so weiergeht, denn...", und den Teil sagte er zu mir, "...ich mag dich sehr gern und fühl mich in deiner Nähe sehr wohl."

"Awwwwww, cute Moment!", sagte Lilly und Sascha wie aus einem Munde. Ich laufe rot an und schaue peinlich berührt abwechselnd auf den Boden oder aus dem Fenster.

"Dann wollen wir euch beide mal nicht weiter stören...", meinte Sascha und wackelte mit den Augenbrauen. Wenn es eine ultimative Steigerung vom Rotheitsgrad meines Gesichtes gibt, dann ist diese hiermit erreicht. Lachend verschwinden Lilly und Sascha aus der Tür und machen diese auch hinter sich zu. Auf einmal ist es ganz still im Raum und niemand sagt etwas. Und nein, es ist keine angenehme, sondern eher eine bedrückende Stille. Jeder war irgendwie bei sich, fegt sich Krümel, von der Hose, ganz gleich ob da überhaupt welche waren. Ich werde immer nervöser, weil je länger wir schweigen, desto größer wird die Hürde, die es zu überspringen gilt, wenn man wieder ein Gespräch anfangen wollte.

"Ähmmmmm....", sagte Finn.

"Ja...."

"Sorry, dass sie einfach so reingeplatzt sind, ich hätte abschließen sollen..."

"Nein, nicht schlimm..."

"Wirklich nicht?"

"Nein, wirklich nicht."

Die kleine Unterhaltung fand somit ein jähes Ende. Und so saßen wir wieder einfach nur so da und ich begann meine Nägel zu beobachten und ein wenig Nagelhaut abzupiddeln...  Ich merke das ein Blick auf mir liegt und schaue hoch und in Finns Augen. Keiner von uns Beiden sagt etwas und wir schaue uns einen magischen Augenblivk lang einfach nur an und mir fällt auf, wie schön seine Augen doch sind. Und seine Nase, sein Mund, seine Lippen... JA! Vor allem seine Lippen... Es fühlt sich an, als wäre ich ferngesteuert, aber nicht negativ, nein sogar sehr positiv. Positiv ferngesteuert auf seine Lippen hin, die leicht geöffnet nur daraf zu warten schienen, dass ich sie mit Meinen berührte. Und diese einfache, kleine,  unschuldige Berührung unserer Lippen, verwandelte sich wieder in einen leidenschaftlichen Kuss. Während wir unsere Zungen umeinander tanzen ließen, betasteten unsere Hände den jeweils Anderen.
Auf einmal wirft Finn mich um und stützt sich über mir ab, während er auf mir liegt und sich unsere Körper berühren. Ich sehe seine geschwollenen Lippen und seine zerzausten Haare und möchte nichts mehr, als da weiter machen, wo wir gerade aufgehört hatten, da sagt Finn:

"Du bist gruselig! Du lässt mich Dinge machen, an die ich niemals gedacht hätte, dass ich mal machen würde..."

"Und ist das schön?", frage ich zurück.

"JA! Es gibt gerade nichts Schöneres, als diese Küsse mit dir. NEIN! Es gibt nichts Schöneres als DICH!", sagt er und wir versinken wieder in unserem Traumland und küssen und küssen und küssen uns...

So oder andersrum (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt