So oder andersrum (boyxboy)

-26- What a day

Finn POV

*Kleiner Zeitsprung vor Ankunft der Eltern*

Nach gefühlten Stunden lösen wir uns voneinander und schauen uns tief in die Augen. Das geht alles so unglaublich schnell, aber mir ist eines klar: Ich will, dass das nicht aufhört, was gerade ist. Und was gerade ist, ist, dass ich mit einem unglaublich tollen Menschen zusammen auf meinem Bett sitze und sich mir bei seinem Anblick alles zusammenzieht. Aber nicht, weil es unangenehm ist ihn anzusehen, nein im Gegenteil: Es ist so toll, dass es schon fast wehtut. Es sind keine Schmetterlinge, die mir durch den Magen schießen und ich begreife, dass ich das spüre, was ich noch nie gespürt habe. Eben dieses Ziehen und der Wunsch, sofort wieder Körperkontakt in engster Weise mit Alex herzustellen. Verträumt schauen wir uns an, bis ich die Stille durchbreche:

"Ähmm...äh...Du...Alex...?", frage ich stotternd.

"Ja?"

"Wie geht das jetzt mit uns weiter?"

"Ähmmm... Ich weiß es nicht...."

"Hmmm..."

Einen kurzen Moment herrscht Stille.

"Du Alex?"

"Ja?"

"Sind wir jetzt ein Paar?", stelle ich diese eine Frage, die mir seitdem wir hier in meinem Zimmer am rummachen sind, die ganze Zeit durch den Kopf geht. Alex bläht die Backen auf und lässt geräuschvoll die Luft wieder ausströmen.

"Naja... So eine Frage hatte ich schon irgendwie erwartet, aber ich weiß nicht, was ich dazu denken soll... Ich würde natürlich unglaublich gern mit dir zusammen sein..."

"Aber...?"

"...aber ich möchte nicht, dass es zu schnell geht.", sagt er und ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.

"Warum grinst du denn?", kommt auch gleich die Frage von ihm.

"Findest du etwa, dass wir es gerade langsam angehen lassen? Wir sitzen jetzt insgesamt schon anderthalb Stunden in deinem Zimmer und sind nur am Rummachen."

"Auch wieder war...", sagt er und schaut mich nachdenklich an.

"Aber weißt du Finn, ich habe einfach zu große Angst davor, dass es morgen wird, verstehst du?"

"Ehrlich gesagt nicht..."

"Naja... Jetzt ist alles gerade wunderbar rosa und die Einhörner springen rum und kotzen Regenbögen und das Küssen ist super und du stellst mir die Frage, ob wir zusammen sind. Aber weißt du: Das ist Alles heute aus einer Extremsituation heraus entstanden. Wär ich nicht weggerannt, ich könnte wetten, wir würden hier nicht so sitzen wie wir sitzen und wir würden uns auch nicht küssen und über dieses Thema sprechen. Es ist einfach alles so krass schnell gegangen. Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber ich habe Angst davor, dass dir, wenn ich gegangen bin, klar wird, was heute alles passiert ist und du kalte Füße bekommst. Dass du dich für das Schöne, was jetzt gerade zwischen uns schämst und nieweider etwas mit mir zu tun haben willst. Bei aller Freude, die in mir ist, weil es einfach so unfucking fassbar toll mit dir ist, drängt sich mir dieser Gedanke auf."

Das was Alex sagt, gibt mir zu Denken. Ich verstehe, was er meint und ich kann seine Angst gut nachvollziehen. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich habe trotz der neuen Situation das starke Gefühl, dass das, was gerade passiert, gut ist. Es fühlt sich so authentisch an. Egal, was ich mit Mädchen gemacht habe,  es hat sich für mich nie so...so richtig angefühlt.

"Ich kann mir vorstellen, dass du dir darum Sorgen machst, aber ich möchte dir sagen, dass du mich Dnge fühlen lässt, die ich noch nie bei irgendjemand Anderem gefühlt habe. Und das sage ich nicht einfach so, sondern meine das sehr Ernst. Ich will Zeit mit dir verbringen und dir zeigen, dass ich dich mag. Ich habe mich in dich blitzverknallt. Und ich habe ein ganz starkes, tief in mir sitzendes Urgefühl, dass das mit uns mehr werden könnte. Ich will am liebsten der ganzen Welt herausposaunen, wie glücklich ich mit dir bin. Und deshalb frage ich dich jetzt nochmal richtig: Willst du mit mir zusammen sein?"