18

62 7 4
                                    


Es geht mir gut. 4 Worte die ich zu allen immer wieder sagte. Selbst zu meiner Wenigkeit.
Sie würden mich nicht verstehen. Mein Vater und mein Bruder würden mich nicht verstehen. Valentino tut es aber.

Mich versteht keiner. Es kommen immer wieder nur Sätze wie: Du musst stark sein., Du musst weiterleben., Du musst drüber hinweg kommen.

Ich habe es wirklich versucht. Wirklich, aber die Vergewaltigung hat mein Verstand zerstört. Ich sah nur ihn, wenn ich und Valentino immer kurz davor waren intim zu werden.

Ich weiß das Valentino mir sowas nie antun würde, aber das Geschehen hat sich fest in mein Kopf gefesselt. Lange wird er das bestimmt nicht mehr mit machen.
Ich würde es aber verstehen. Wirklich.

„Woran denkst du cuore mio?", flüstert er mir in mein Ohr.

Wir saßen bei ihm zuhause auf seinem Bett. Die Prüfungsphase war vorbei. Der Abschlussball war auf dem Weg und die Abschlusszeremonie klopfte morgen an.

„Hmm was ist los Bellissima? Du siehst so bedrückt aus."

„Nichts ist los."

„Wow, beruhig dich. Ich wollte nur fragen."

Ich verdrehte die Augen.

„Bella was ist los?"

Er ist genervt von mir. Sonst war ich nämlich immer seine Mia Bella.

„Nichts." Ich möchte nicht drüber reden.

„Sarah bitte rede doch mit mir."

Ich stand jetzt auf und stellte mich raus auf die Terrasse. Ich will nicht drüber reden!
Warum kann er nicht einfach aufhören?

Ich spürte starke Arme hinter mir, die auf dem Geländer verharren. Ich spürte seinen heißen Atem in meinem Nacken.

Er versuchte mich so zu beruhigen.

„Cuore mio, ich mache mir doch nur Sorgen um dich."

Ich bekam heiße und brennende Tränen in den Augen.

„Solange ich hier bin, kann dich niemand verletzen. Das weißt du oder Bellissima?"

Ich nickte langsam, drehte mich aber nicht um.

„Darf ich dich umarmen Mia Bella?"

Ich schluchzte. Er umarmte mich ohne sich meine Erlaubnis zu holen. Er darf es.

„Mia Bella. Was ist los mit dir? Ich bitte dich mit mir zu reden."

„ ...Ich schäme mich und habe Angst."

„Wovor schämst du dich? Und wovor hast du Angst cuore mio?"

Ich habe eine Antwort. „Vor mir selbst Vale. Vor mir selbst.."

„Schau mich an."

Ich hörte nicht. Ich wollte ihm nicht immer verweint in die Augen schauen.

„Sarah."

Nichts. Er drückte mein Kopf anhand meines Kinns nach oben. Er schaute mir tief in die Augen. In seinen Augen sah man solch eine Leidenschaft, Zuneigung und Dominanz.
Man könnte schon sagen, dass er besitzergreifend ist.

Stille.

Verzweiflung. Angst. Liebe. Das waren die Gefühle die ich grade verspürte. Verzweiflung, weil ich einfach nicht mehr mit meinem
Verstand weiter weiß. Angst und Liebe, weil ich Angst habe das Valentino mich verlässt. Ich liebe Valentino. Ich liebe ihn sehr.

Ich bin in einem Feld voller roten Rosen, dennoch fällt eine besondere Rose von ihnen auf. Sie war nicht rot und nicht frisch aufgeblüht. Sie ist weiß und kurz vorm verwelken. Der Gärtner pflegt sie nur wo er kann, damit sie keine Blütenblätter verliert und nicht abstirbt. Die weiße Rose war ich kurz vorm verwelken und der Gärtner war Vale. Er pflegte mich wo er nur kann.

Dein Herz - Meine neue Hoffnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt