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Ich war schon eine ganze Weile wach und beobachte die ruhigen Gesichtszüge von Valentino. Er sieht so friedlich aus, als könnte er nicht mal einer Fliege was zur Leide tun. Wir hatten die ganze Nacht lang gekuschelt und ein paar mal sind mir sogar meine Arme eingeschlafen. Aber im großen und ganzen war es eine sehr schöne und ruhige Nacht. Der Druck war übrigens immer noch da und dafür bin ich ihm auch noch böse, aber wenn er so aussieht, dann kann ich ihm einfach nicht böse sein.

Ich meine er sieht so knuffig aus und seine Wimpern, sie sind so lang! Ich will sie haben. Sein Gesicht ist einfach ein unbezahlbares Kunstwerk. „Ich weiß das du mich anstarrst Mia Bella." „Du siehst so hübsch und friedlich aus. Da kann ich einfach nicht anders Vale." Er schmunzelt und öffnete seine Augen langsam um erstmal wach zu werden. „Dankeschön Bellissima du bist auch wunderschön, vor allem dein Körper. Der ist sehr heiß und wunderschön."

Ich haut ihn leicht auf die Wange für die letzte Bemerkung und küsste ihn auf die Nase. Er schmunzelte und lachte leicht darüber. „Hast du Hunger Vale? Soll ich dir was machen?"
„Nein ich will mit dir im Bett bleiben, das ist viel entspannender. Und vor allem hab ich dich in meinem Gewahrsam." Er bewegte sich ruckartig und zog mich unter die Decke. Er lachte und ich tat es ihm gleich. „Vale was soll das werden?" „Ich will meine Freundin küssen." Ich war seine Freundin? Er hatte mich garnicht gefragt, geschweige denn ich ihn.
„Seit wann bin ich denn deine Freundin Bruder." „Seit dem du wegen mir den besten Sex überhaupt hattest gestern. Ich habs dann einfach so beschlossen und ich werde dich auch nicht mehr gehen lassen. Darauf kannst du Gift nehmen."

Ich lachte und er küsste mich und hielt aber sofort wieder inne. „Hast du mich grade wirklich Bruder genannt Sarah?", sagte er bedrohlich gegen mein Gesicht. „Nein ich doch nicht. Ich bin ganz brav und lieb zu meinem Freund." Er lachte teuflisch auf. „Piccola Strega." „Was heißt das nochmal?" „Kleine Hexe." „ Hey!" Er lachte wieder und deswegen konnte ich ihm auch nicht länger böse sein. Er küsste mich noch ein letztes Mal und lies dann ab von mir. „Ich hab was für dich Mia Bella."
„Wieso solltest du was für mich haben?"
„Weil heute dein Geburtstag ist Bellissima."

Heute war unser Geburtstag. Ich muss noch zum Blumenladen und zum Friedhof!
„Hier mach es auf." Ich nahm es entgegen und öffnete es sofort. „Omg Vale. Es- Es- Es ist wunderschön!" Ich fing an zu weinen. Er lächelte mich ehrlich an und nahm mich in den Arm. Ich liebe sein Lächeln jetzt schon so sehr.
„Wir können nachher zu ihr hin, wenn du willst." Ich nickte weinend meinen Kopf.

Dieses Geschenk war das beste was ich je bekommen habe. „Danke Vale. Danke für alles. Danke das du mich kennenlernen willst. Durch dich wird mein Herz wieder heilen und jeden Tag die Klänge deiner Stimme genießen dürfen. Ich weiß es einfach. „Ich-" Er lächelte mich an. „Du was?" „Ich glaube wir sollten langsam los. Der Blumenladen macht bald zu Vale." Wolltest du ihm grade ernsthaft sagen, dass du ihn liebst Sarah! Das ist viel zu früh!

Ich weiß, aber mein Herz will was es will.
Und mein Herz will hier und jetzt Valentino.
Es hofft glücklich zu werden, weil es müde ist. Müde vom Schmerz und dem Leid was es ertragen musste von der Person von der ich dachte, das sie mir nie so etwas antun würde.
Ich und Valentino machten uns frisch, zogen uns an, frühstückten anschließend und machten uns dann auf den Weg zum Blumenladen und dann zum Friedhof.

Ich war irgendwie total aufgeregt. Du warst seit 5 Monaten nicht mehr bei ihr. Oh mein Gott. Ich schämte mich so, das ich sie nicht besucht hatte. Aber ich war zerstört und am Ende mit meinen Schmerzen und musste ein wenig heilen, dass würde sie doch verstehen oder? Oh Gott, wie kann man nur so selbstsüchtig sein? Ich verlor eine Träne wegen meinen eigenen heruntermachenden Gedanken. „Bellissima? Ist alles in Ordnung? Sollen wir umkehren?", sagte er besorgt. „Nein müssen wir nicht. Ich war nur seit 5 Monaten nicht mehr hier und schäme mich unfassbar dafür. Sie- Sie denkt bestimmt ich hätte sie vergessen und mit ihr abgeschlossen. Gott, Vale ich schäme mich so sehr grade."

„Sarah, wage es dich ja nicht dich dafür zu schämen, dass du Zeit für dich selber brauchtest. Deine Mutter liebt dich egal was du tust und lassen lässt. Sag sowas nie wieder!" Seine Worte berührten mich auf eine Weise.
Ich kuschelte mich sofort an ihn ran und verlor ein paar einzelne Tränen. Er umarmt mich sanft zurück. „Danke." „Wofür Bellissima?"
„Das du bei mir bleibst, nicht wie alle anderen abhaust und mich alleine lässt." „Das ist für mich selbstverständlich Mia Bella." Er drückte mir mein Kinn zu sein Gesicht und küsste mich sanft und aufmunternd. Seine Augen sind so schön. So wunderschön. Wie eine Landschaft die ich erkunden will.

Wir gingen durchs Tor und ich atmete noch einmal Tief durch. Da war es. Das Grab meiner wundervollen Mama. Es war schon reichlich bedeckt mit Blumensträuße. Es war jetzt schon so schön, aber eine Blume fehlte noch. Die weisse Rose. Ich legte sie anders hin, als alle anderen. Alle Blumen lagen mit den Köpfen zum Weg hin, doch ich. Ich legte die zwei weissen Rosen zum Grabstein hin, damit Mamas Seele die Blumen erkunden kann. Sie soll sie sehen können. Sie soll die Hoffnung und den Frieden sehen, den diese Blumen ausstrahlen. Sie soll das Glück sehen, das sie wieder geben. Aber vor allem soll sie die Erinnerungen von uns Beiden dort drinnen wieder erkennen, damit sie mich nie vergessen wird.

Damit sie mich immer lieben wird und immer in ihrer seelischen Erinnerung behält. Ich weinte. Ich weinte, weil ich weiß das Mama mir verzeihen wird und mir nicht Böse sein wird, dass ich sie 5 ganze Monate nicht besucht habe. Eine weiße Taube flog grade im Himmel über mich und Valentino umher. Genau über uns. „Mama? Aber versprich mir eins, du musst mir immer Zeichen geben, wenn es mir nicht gut gehen sollte, denn dann brauch ich Deine Zuneigung am meisten. Ich verspreche dir ich werde weiterleben, für dich und für mich." Ich lächelte und hörte dem Gezwitscher der weißen Taube zu.

Danke Mama. Ich liebe dich so sehr. Valentino umarmte mich leidenschaftlich und küsste mich. Er hatte ihr eben beim Grab noch irgendwas gesagt, was ich aber leider nicht verstehen konnte. Dieser Moment würde ewig in meinen Erinnerungen hallen wie ein Echo. Ich bin in ihn verliebt und er lächelte mich an, weil er es wusste und der schönste Teil daran war, dass ich mich nicht mal nach dir umgesehen habe, als ich dich gefunden habe.

Manchmal ist das Zuhause kein Haus, sie kann manchmal auch eine Person sein. Ich kannte nie jemanden wie dich und doch hab ich dich auf meinen Weg zur Heilung, gefunden und mich in dich verliebt mit der Zeit. Ich sehne mich nach dir. Ich sehne mich nach deiner Aufmerksamkeit, nach deinen Berührungen, nach deinen ästhetischen Worten aus deinen wunderschönen Mund und nach deiner Liebe. Das ist keine Abhängigkeit, das ist die reine Liebe. Ich lerne durch dich wie man frei und ehrlich ohne Toxic liebt.

~Das Gezwitscher war wie ein wunderschöner Gesang für mich. Der Gesang des Friedens."

Dein Herz - Meine neue Hoffnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt