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Damals als ich noch klein war, erklärte mir mein Vater 6 Regeln, damit ich auf das Leben vorbereitet bin und niemals traurig sein würde.
Das war auf jeden Fall sein Ziel. Sein Ziel das ich nicht erreichen konnte.
Ich habe alle davon gebrochen..

Regel Nr. 1:
Verlieb dich niemals in den falschen, weil das zerstört uns alle. Gebrochen.
Grund war Mason Graymond.

Regel Nr.2:
Werde niemals abhängig von einer Person. Gebrochen.
Grund war Mason Graymond.

Regel Nr.3:
Laufe niemanden hinterher, du wirst sehen, wer loyal ist. Gebrochen.
Grund war Mason Graymond.

Regel Nr.4:
Lerne alleine klar zu kommen, niemand bleibt für immer. Gebrochen.
Grund war Mason Graymond und Delia Owens.

Regel Nr 5:
Sei nicht der, der am meisten liebt.
Gebrochen.
Grund war Mason Graymond.

Regel Nr 6:
Gebe niemals auf, sondern kämpfe. Gebrochen.
Grund war Ich selbst.

Es tut mir leid Papa. Ich habe sie alle gebrochen. Wirklich alle. Ich habe nicht durchgehalten. Deine Tochter war nicht schlau und stark genug. Aber jetzt wird sich alles ändern. Deine Tochter arbeitet an sich und wird deine Regeln lernen zu verstehen.

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Es war die zweite Pause. Ich hatte mich bei Valentino bedankt, dass er mir zugehört hat. Das war nämlich nicht selbstverständlich. Mir gefiel, dass er kein Mitleid mit mir hatte. Er hatte mich nicht gestoppt beim reden, sondern mir einfach nur aufmerksam zugehört.

Ich glaube wir würden gute Freunde werden.
Ich saß grade bei Ethan, Tino, Liara und Lorenzo mit, da kam Mason mit Quiana und setzten sich einfach ohne zu fragen zu uns.
„Hey ihr Spasten, wie ihr schon gehört habt, hab ich eine Freundin, das ist Quiana. Bitte seid nett zu ihr." „Hi", sagte Quiana nervös und schüchtern. Während ich beide grade innerlich töte, war Tino glaube ich der einzige, der ein stumpfes Hi raus brachte. Verdient ihr Dummen Kühe.

Ich beachtete sie garnicht. Beide nicht.
Sie verdienten meine Aufmerksamkeit nicht. „Und wie gehts dir Sarah?" Das hat er sich nicht grade gewagt oder? „Wie sollte es mir denn gehen?", sagte ich nur ein wenig provokant. Er verstand meine Anspielung. „Keine Ahnung, deswegen frag ich ja nach oder?" „Kann dir doch egal sein, wie es mir geht und ergangen ist."

„Komm mal mit bitte, ich möchte mit dir unter 4 Augen reden. Und zwar jetzt." Seine Stimme zu folge, duldete sie kein Widerspruch. Also folgte ich ihm in ein leeres Klassenzimmer, da ich kein Aufstand machen wollte. „Was soll die Scheisse Sarah!" „Das weißt du ganz genau du dämliches Arschloch!" „Nein, weiß ich nicht erklär es mir!" „Du bist ein scheiss unloyaler Mensch, das ist die Scheisse die du meinst. Du hast meine Aufmerksamkeit nicht mehr länger verdient! Du hast mich kaputt gemacht!"

Eine sehr schlechte Stimmung flog auf. „Hättest du mir wenigstens selbst gesagt, dass du eine Freundin hast, wär ich nicht so verletzt gewesen und hätte nicht vor deiner Haustüre gestanden wie ein verzweifeltes Kind, weil ich dachte wir könnten es wieder versuchen! Aber nein, ich musste es ja durch deine arme Mutter erfahren, die total überfordert war, weil ich vor ihren Augen geweint habe! Du bist ein dämlicher Idiot!"

Er sah mir mit seinen grünen Augen schuldbewusst in meine blauen Augen. Ich wäre eigentlich zerschmolzen, aber ich hasse ihn, das bemerkte ich jetzt. Es entstand eine unangenehme Stille. „Ich hasse dich dafür, das mir sowas angetan hast, hoffentlich verletzt du Quiana nicht so mit deinen Taten und Machenschaften. Sonst wirst du Mason, irgendwann alleine enden."

„Ich werde alleine sein? Sarah du hast mich 5 verschissene Monate alleine gelassen! Ich habe gewartet wirklich, aber irgendwann ist mir der Puls geplatzt. Ich dachte du hast dich unentschieden und da mir dein Bruder gesagt hatte, das du Neu anfangen willst. Hab ich mich entschieden, mich aus deinem Leben zu löschen. Aber du hast recht, ich bin immer der, der am Ende alleine gelassen wird Mrs Perfect."

Das sollte niemand. Alleine zu sein ist zwar manchmal sehr befreiend und entlastend, aber es ist zugleich auch die pure Hölle. Ich habs gemerkt. Meine Seele hats gemerkt. Als Mason und ich uns richtig kennengelernt hatten, hat sich meine Seele augenblicklich wohl gefühlt und dafür danke ich ihm.

Aber jetzt? Was empfand ich jetzt für Mason? Liebe? Leidenschaft? Glück? Wohlgefühl? Nein, das war endgültig vorbei. Mein 1. Buch war vorbei. Ich schloss es für immer. Mason Graymond und Sarah Owens gibt es offiziell nicht mehr als Team und das nie wieder. Klar liebe ich ihn noch und will ihn immer noch, denn Gefühle kann man nicht einfach so abstellen und löschen, aber mein Hass und Schmerz gegen ihm über wuchs mit der Minute mehr denn je. Aber eins interessierte mich doch noch... „Warum hast du denn nicht gewartet..? Oder geschweige denn mit mir geredet? Ich wollte doch nur dich.. Das habe ich nicht verdient Mason, wirklich nicht."
Eine sehr Unangenehme Stille.

Er überlegt was er sagen wollen würde, dass erkannte ich deutlich. „Weil ich eingesehen habe, dass ich dich niemals glücklich hätte machen können Sarah. Ich wollte auch nur dich meine Schöne aber, mir ist es lieber, das du mich hasst, als wenn du wegen mir jeden Tag weinst. Versteh mich nicht falsch. Du wirst immer meine erste wunderschöne Liebe sein, aber ich denke wir hätten uns gegenseitig irgendwann komplett und vollkommen zerstört."

„Du hast mich davor auch schon viele Male zerstört, aber das habe ich dir immer wieder verziehen. Wenn ich dir jetzt wieder verzeihen würde für diese Tat, wäre ich sehr Naiv, Dumm und zu Gütig. Aber dennoch bedanke ich mich für unsere Zeit. Sie war sehr schön und inspirierend. Sie war zwar verdammt, aber dennoch sehr schön. Also danke, das du mir gezeigt hast was Liebe ist Mason."

„Ich hab zu danken Sarah, ich hab zu danken."
Er umarmte mich zum letzten mal und gab mir ein Wangen-Kuss. Ich lächelte ihn noch gekünstelt schwach an und ging dann schließlich raus um auf den Parkplatz zu gehen. Ich brauchte nämlich dringend frische Luft. Ich fasste mir an meine Wange. Das war er. Der letzte Kuss zwischen uns. Zwar nicht verbunden durch unsere Lippen, aber dennoch verbunden durch unsere zerstörten Seelen.

„Ciao Piccolo Nano" Ich sah auf und sah Valentino. „Hey" Was heißt Piccolo Nano? Egal lieber nicht fragen. „Wie gehts dir?"
„Ehrlich gesagt besser und gelöster und wie gehts dir eigentlich?" „Du fühlst dich gelöster? Wie meinst du das? Mir gehts übrigens gut, danke." „Ich mein gelöst im Sinne von erleichtert und so, weißt du?" „Ahh, wieso fühlst dich erleichtert?"

„Ich hab mich mit meinen Ex ausgesprochen." Ich sah ihn leicht schmunzelnd an, was er mir gleich stolz nickend nach tat. Ich mag ihn jetzt schon. „Das ist doch mal was! Bin stolz auf dich Signora Owens." Er zwinkerte mir zu, als er mir das sagte. Das wird glaube ich eine sehr lustige Freundschaft werden. „Was machst du nach der Schule?" „Ich mache nichts und du Valentino?"„Ich hab vorgehabt mit meiner kleinen Schwester Eis essen zu gehen, willst du vielleicht mit uns kommen?" „Klar warum nicht. Soll ich dir noch meine Nummer geben?"
„Mach doch nicht so ein Witz, die hab ich schon längst Signora."

Ich sah ihn lachend und verblüfft an. „Dein Bruder hat sie mir gegeben Piccola Strega."
„Was heisst das?" „Kleine Hexe" „Hey! Ich bin keine Hexe! Du Pasta-verfressener Pizzabäcker!" „Da sagt dein Bruder aber was anderes Signora." Ich boxte ihn leicht gegen den Oberarm. Er lachte einfach nur. Na toll. Was ein Dulli.

~Auf Dornen die dich verletzt haben, folgen auch immer wieder neue weiße hoffnungsvolle Blütenblätter~

Dein Herz - Meine neue Hoffnung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt