2.01 Kapitel

43 5 7
                                    

Marks Sicht:

Der Regen prasselte auf meinen schwarzen Regenschirm, den ich fest umklammert in meiner rechten Hand hielt. Er beschützte mich vor den kalten Regentropfen des stürmischen Wetters des heutigen Wintertages.

Immer mal wieder leuchtete der dunkle bewölkte Himmel auf. Die einzelnen verbliebenen Blätter der Bäume tanzten stürmisch durch den kalten Wind. Keine Menschenseele war auf den Straßen von LA am heutigen Tag unterwegs.

Nur meine dumpfen Schritte waren leise zu hören. Der Weg wurde langsam brüchiger und Steiniger.

Nach einer kurzen Zeit übernahmen die kleinen Kieselsteine den Weg. Geschickt weichte ich den matschigen Pfützen aus. Vor mir erstreckten sich große Hügel, die mit Moos bedeckten Steinen geschmückt wurden.

Nur vereinzelt leuchteten kleine warme Lichter auf. Mein Atem stoppte als ich eine in schwarz gehüllte Person entdeckte. Sie stand regungslos vor einem Grab das mit wunderschönen Blumen bestückt war.

Die größte Lichtquelle kam nur von diesem einzigen mit blumen bestückten Grab. Für einen kurzen Moment hielt ich inne und zerbrach mir den Kopf ob ich wirklich dahin gehen sollte oder ob ich nicht einfach umkehren sollte.

Doch nach mehreren Sekunden entschied ich mich dafür und lief mit vorsichtigen Schritten auf die mir unbekannte Person zu. Meine freie linke Hand wanderte langsam zu meinem Hosenbund in dem eine Waffe still ruhte und auf ihren Einsatz wartete.

Mein griff um den schwarzen Regenschirm wurde stärker und ich hätte schwören können das wenn es hell gewesen wäre man meine weißen Fingerknöchel sehen hätte können. Als ich bei einer mir unbekannten Person ankam, spannte sich mein ganzer Körper an und ich wartete auf eine Bewegung meines Gegenübers.

Eine unangenehme Stille überkam uns und der Wind ließ eine kalte Gänsehaut auf meiner Haut zurück.

,,Ich hätte nie gedacht, dass die Mafia es wirklich tun würde.", fing die in schwarz gehüllte Person an zu reden.

,,Hätte ich es gewusst, wäre ich direkt zu euch gefahren und hätte es euch gesagt.", redete die Person in einem ruhigen und leisen Ton weiter.

,,Niemand hätte es wissen können.", sprach ich weiter.

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Meinen Blick hatte ich von der Person abgewandt und schaute nun auf den Schriftzug des Grabsteines vor mir.

,,Sie war eine wirklich tolle Frau und ich schäme mich wirklich dafür was ich ihr alles angetan habe.", meinte die Person weiter.

Wenn man richtig hingehört hatte konnte man das Zittern und die Reue in der männlichen tiefen Stimme erkennen. Doch als ich den Satz verarbeitet hatte, fiel es mir wie Schuppen von der Haut ein.

Ruckartig drehte ich mich um und richtete meine Waffe auf die Person. Langsam schiebte ich meine Unruhe beiseite und konzentrierte mich auf mein Gegenüber. Vorsichtig hebte er seine beiden Hände in die Luft.

Durch das schwache, warme Licht der Kerzen und dem hellen Aufleuchten des dunklen Himmels konnte ich feine Gesichtszüge erkennen. Augenringe, die sich tief in die Haut eingezogen haben. Haarsträhnen, die wild durch das schlaflose Gesicht fegten.

,,Mark.. Es tut mir wirklich leid um deine Schwester.",sprach er weiter.

,,WEGEN DIR IST DER GANZE MIST DOCH PASSIERT! DU HAST KEIN RECHT DICH ZU ENTSCHULDIGEN!",schrie ich ihn unkontrolliert an.

Silence of deathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt