2.11 Kapitel

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Lesenacht Teil 1./4.
*(,,Vai in pace e arriva all'Inferno."
,,Gehe in Frieden und komme in der Hölle an")*

Wolfs Sicht:

Wie eine große Druckwelle schoss der laute Knall durch die alte Lagerhalle. Gefolgt von einem lauten, aufheulenden Schrei. Meine Ohren dröhnten und für einen kurzen Augenblick riss es mir den Boden unter den Füßen weg.

Schnell hielt ich mich am Geländer fest, während die Druckwelle durch meinen ganzen Körper fuhr und sich ein Weg nach draußen bahnte. Starr schaute ich auf den Mann, welcher nun ein klaffendes Loch zwischen seinen Augenbrauen hatte.

Dunkles Blut quoll wie Strömen aus ihm. Reglos lag er auf dem Boden und schaute mit weit aufgerissenen Augen auf die rostige Decke.

Seine Haut färbte sich langsam zu einem ungesunden, hellen weiß. Ebenso so wie seine rosigen Lippe die einen blau Stich annahmen. Mit bedachten Schritten ging die Frau auf ihn zu. Sie kniete sich neben ihn und schloss mit ihren Fingern seine Augenlider.

*,,Vai in pace e arriva all'Inferno.",* konnte man ihre zarte Stimme leicht sagen hören.

Verwirrt ging ich die Worte noch einmal durch. Ich hatte zwar keine guten Sprachkenntnisse, konnte trotz allem italienische Worte wahrnehmen. Für einen kurzen Moment verweilte sie in der Position, bis sie wieder aufstand.

Ihr Blick schweifte über die Menschenmenge welche bis jetzt noch immer kein Mucks von sich gegeben hatte. Als ihr Blick bei mir landeten, konnte ich für einen kurzen Moment Schmerz aufflackern sehen. Doch so schnell wie er gekommen war ging er auch wieder.

,,Fantastico!", hörte ich eine rauchige Stimme rufen, während jemand laut in die Hände klatschte.

Es war die selbe Person, denn es war niemand geringeres als Jason Mcveysel. Er stand mit erhobenem Hauptes am Geländer gelehnt. Meine Augen spalteten sich zu schlitzen, als mir ein ungutes Gefühl in den Magen groch.

,,ESMERAY!", rief einer aus der Menge unter uns und fing ebenso an zu Klatschen wie der Vize der Mafia.

Immer wieder stimmten mehr mit ein bis die ganze Halle gefüllt der Schreie mit dem Namen Esmeray waren. Ich bemerkte, wie sich ein psychopathisches Grinsen auf seinen Lippen gebildet hatte.

Mein Blick fiel wieder auf die schwarzen Haare, als sie sich elegant verbeugte und aus der Halle ging. Der Schock stand mir ins Gesicht geschrieben.

Was hatte das nur alles zu bedeuten? Ich habe es satt immer nur neue Fragen in den Kopf gestellt zu bekommen!

,,Ich brauche Antworten!", rutschte es mir Laut aus dem Mund.

Ohne weiter drüber nachzudenken, nahm ich meine Jacke, die auf dem Ledersessel lag, auf meinen Arm. Ryan rief mir noch irgendetwas zu doch ich hörte ihn nicht mehr.

Mit schnellen schritten lief ich auf die große Tür zu. Mein Blick schweifte über den Parkplatz als ich draußen an der Frischen Luft ankam. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen als ich eine Weibliche Gestalt in der nähe eines Motorrades erblickte.

,,Bingo.", flüsterte ich leise zu mir.

Doch nicht wie Gedacht stieg mir die Unbekannte Frau auf das Motorrad sondern verschwand in einer Seitengasse.

Was hatte sie vor? Prüfend schaute ich mich noch einmal um bevor ich ihr folgte. Schnell wurde es dunkel um mich als ich die Seitengasse erreicht hatte. Die Wände erstickten einen. Nur ein Leichtes Licht erhellte die Gasse. Es kam von einer alten Laterne, die von vielen Stickern geschmückt war. Mein Blick richtete sich nach vorne als ich Stimmen warnham.

,,Ich bin so stolz auf dich piccolo.", sprach eine Männliche Stimme in die Dunkelheit.

,,Das freut mich maestro. Wie geht es weiter?", konnte ich eine weibliche Stimme erwidern hören.

Sie klang emotionslos und kalt. Noch nie hatte ich so eine kälte Gespürt wie in diesem Moment. Dieses Gespräch war sicherlich nicht für meine Ohren bestimmt.

,,Ich werde mit den anderen dreien noch Sprechen müssen.", erfüllte wieder die Männliche Stimme die Gasse.

Gerade als ich noch ein Stück näher kommen wollte stieß ich an etwas hartes. Ein Schmerzerfülltes stöhnen entwich mir und ließ mir sofort der Atem stocken.

Sofort nahm ich meine Hand auf meinen Mund um nicht noch einmal ein Laut von mir zu geben.

,,Haben sie das gehört?", fragte die feminine Stimme sofort.

,,Sie müssen hier schnell weg maestro.", sprach sie sofort weiter.

,,Geht klar mi amore, doch wenn du mir noch einmal befehle gibst wirst du es bereuen es gesagt gehabt zu haben.", die Finsternis spiegelte sich in der mächtigen Stimme.

Erst als die Schritte leiser wurden, kam wieder Luft in meine Lungen. Doch als ich ein klicken hörte stoppte ich sofort wieder.

Mein Körper schmiegte sich an die gepflasterte Wand hinter mir. Im selben Moment bereute ich meine Neugierde sofort. Ich wusste irgendwann wird es mir mein Leben kosten.

Die Schritte kamen immer näher. Noch ein letztes mal dachte ich an die letzten Jahre nach. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen als ich an meine Familie dachte.

Ich war Mark so dankbar. Dankbar für alles. Er hat so viel erreicht in seinem Leben. Manche stempelten ihn als ein kaltblütiger und gnadenloser Gangboss ab.

Doch wer wirklich etwas mit ihm zu tun hatte, wusste, dass es nicht stimme. Er war einer der barmherzigen Menschen, die ich je getroffen hatte.

Nur wegen ihm habe ich überlebt in der Dunkelsten Phase meines Lebens. Ich bin ihm so viel schuldig. Doch ich werde es ihm nie zurückgeben können. Ich habe versagt. Schon wieder.

Alles nur wegen meiner Neugier. Doch plötzlich erinnerte ich mich an eine Situation vor vielen Jahren wieder.

,,Ich schaffe das nicht Mark! Ich habe versagt.", sprach ein Teenger zu einem großen breit gebauten Mann. Schon seit mehreren Stunden versuchte der Junge, den größeren Mann zu besiegen. Doch immer wieder scheiterte er. ,,Daniel, wenn du denkst das es vorbei ist, dann gib erst recht nicht auf.", munterte der Mann den Jungen auf. Er lächelten ihn liebevoll an und stregte seine Arme aus. ,,Komm her großer.", sofort kam der Junge auf ihn zu und schloss seine Armee um den älteren.

Er hatte recht. Ich darf nicht aufgeben. Doch wie sollte ich hier lebend rauskommen?

Vorsichtig griff ich an meinen Hosenbund. Die Waffe welche bis jetzt dort drinne ruhig verweilt hatte lag nun in meiner Hand. Möge Gott mich beschützen..

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Nächstes Kapitel um 20:30Uhr

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen..

Liebe Grüße
eure
S.D Green

Silence of deathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt