2.21 Kapitel

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Jeans Sicht:

Ich hatte ihn komplett unterschätzt. Bei Wolfi würde ich es mit meinem jetzigen Zustand niemals schaffen. Das heißt, ich müsse hier so schnell wie möglich raus.

,,Wer bist du?", fragte er mich und automatisch schloss ich meine Augen.

Denn ich stellte mich schon darauf ein, den nächsten Schlag einstecken zu müssen.

Nur noch mehr spürte ich, wie die heißen Tränen an meinen Wangen hinunterflossen.

Sie bahnten sich einen Weg und manchmal kam mir der salzige Geschmack entgegen. Verzweifelt fing ich an zu zittern.

Niemals hätte ich gedacht, jemals an so einem Punkt in meinem Leben anzukommen. Denn dieser Mann machte mir Angst.

Auch wenn ich es nicht zugeben wollte. Er war nicht so, wie ich ihn kennengelernt hatte.

Er war wie ausgewechselt. Eine komplett andere Person, die das Steuer übernommen hatte.

,,Verdammt nochmal, entweder du redest oder wir gehen selber zu ihnen und fallen mit der Tür direkt ins Haus.", zischte er und ich konnte seine Wut direkt spüren.

Denn sie bescherte mir sofort eine Gänsehaut. Dieser unaufmerksame Moment, an den meine Gedanken an meine Gänsehaut gingen, war ein großer Fehler.

Den meine Augen weiteten sich wie Tennisbälle. Sofort erwiderte er meinen Blick.

,,Da hast du dich wohl gerade selber verraten. Doch was ist nur so schlimm daran, wenn wir sie direkt fragen, mh?", grinste er mich an und neckte mich.

Wut stieg in mir auf, doch die verwandelte sich sofort in Hass. Ein großer Hass, dem ihn galt. Wie konnte er nur so mit mir reden? Was dachte er, wer er war?

,,Nur weil du der Schützling von dem Boss bist, brauchst du nicht so große Töne zu spucken!", rutschte es mir heraus.

Für einen kurzen Moment schaute er verdattert in den Wäschekorb. Keine Sekunde später kassierte ich jedoch den nächsten Schlag.

,,Zügel deine Zunge kleines. Denn ich habe hier das Zepter in der Hand, nicht du. Du wirst mir auch alle Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Sonst bekommst du die doppelte Portion von gerade eben.", er funkelte mich mit seinen blauen Augen böse an.

,,Versuch es doch mal mit bitte.", behielt ich meinen frechen Ton und schloss sofort meine Augen, als er blitzschnell die Hand hob.

Ich wartete auf den Schmerz, konnte aber keinen registrierten. Umso mehr zuckte ich zusammen, als ich eine Hand spürte, die über meine Wange strich. Sie wurde aber nach einem Augenblick schnell wieder zurückgezogen.

,,Hübsch und eine große Klappe eine gefährliche Mischung. Aber glaub mir, mit dieser Art wirst du hier gar nichts erreichen. Also gib mir gefälligst eine Antwort auf meine Frage! Wer bist du?!", doch ich hielt meine Augen nur weiterhin zu und schwieg.

,,Ich werde dich schon zum Reden bekommen. Das verspreche ich dir.", zischte er mir zu und ging mit schnellen Schritten aus dem Raum.

Nachdem Wolfi schon seit einer längeren Zeit verschwunden war und ich in der Dunkelheit gewartet hatte, zählte ich noch ein letztes Mal bis hundert. Denn ich hatte schon die ganze Zeit ungeduldig darauf gewartet, endlich loslegen zu können.

Silence of deathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt