2.14 Kapitel

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Lesenacht Teil 4./4.
Marks Sicht:

Aufgebracht lief ich durch den Raum. Sie musste einfach noch Leben. Wer hatte ihr erlaubt einfach so wegzugehen?

Ich fühle mich so leer und vermisse sie so sehr. Weil du nicht mehr da bist. Man sagt, der Tod gehört zum Leben dazu aber ich frag mich, warum ausgerechnet du?

Mein einziger Trost ist, dass du in mir und in allen Menschen, die dich kannten weiterlebst.

Mir dein lächeln geschenkt hast und den Blick aufs Leben. Heute wäre eigentlich ein ganz normaler Tag, nur das du wieder nicht da bist.

Am liebsten würde ich dich jetzt bei mir haben, ein wenig mit dir plaudern ohne diesen ganzen Schmerz. Einfach nochmal deine Stimme hören, wie sie mich fragt, wie es mir geht und dem lauschen, wie du mir Geschichten von früher erzählst.

Die uns beide am Ende zum Schmunzeln bringen. Doch seitdem du uns verlassen hast, ist für mich wieder gar nichts mehr in Ordnung. Schon wieder fühlt sich alles so leer an.

Doch etwas ist anders als die Jahre davor. Ein kleines schwaches Licht am Ende des schwarzen Tunnels.

Es sieht aus wie eine rote Rose, die von Tag zu Tag verwelkt. Spielen wir ein Spiel auf Zeit? Was weiß mein Schicksaal was ich nicht weis?

Ist diese leuchtende Rose am Ende des Tunnels deine Seele, die noch immer auf dieser Erde verweilt? Machst du immer noch jeden Tag einen Schritt mehr auf dieser Erde? Wo bist du und warum kommst du nicht zu mir?

Warum kommst du nicht zu Freddie? Wieso hilfst du uns nicht in dieser schweren Zeit? Wo ist meine kleine Zwillingsschwester welche ich überalles liebe? Wo bist du nur..

Mit klebrigen Augenlider stand ich von dem Ledersofa auf. Seit Tagen liege ich nur noch hier.

Wie erbärmlich.

Ein Gang-Boss welcher wegen so einer Kleinigkeit so sehr dem Abgrund nahe ist? Schwankend lief ich auf den Kleiderständer zu.

Mein Kopf pochte und schwarze Punkte tanzten vor meiner Sicht. Ich tastete nach meiner Jacke und ihrer Tasche. Schnell fand ich sie und holte den Inhalt hinaus.

Ohne weiter zu zögern steckte ich den Schlüssel ein und lief aus dem Büro. Erschöpft kam ich an meinem Auto an. Mit der Hoffnung das es niemand mitbekommen hatte stieg ich in das Auto.

Als ich den Schlüssel in das Zündschloss steckte heulte sofort der Motor auf. Ich war gerade am hinaus fahren als ich Stimmen hörte.

,,MARK, wohin willst du?!", schrie mir jemand entgegen.

,,Weg.", flüsterte ich leise. Die anderen Anwesenden nicht wirklich beachtend fuhr ich aus der Garage hinaus auf die Autobahn.

Mein Kopf fing nur noch mehr an zu pochen. Wütend verfestigte ich den Griff um das Lenkrad.

,,WO BIST DU?!", schrie ich frustriert durchs Auto.

Wo bist du nur? Mache ich mir etwa unnötig Hoffnung? Kopfschüttelnd konzentrierte ich mich wieder auf die Straße. Ungewöhnlicher weise waren sie für die heutige Zeit leer.

Nur vereinzelt fuhren mal hier mal da Autos herum. Selbst das Gewusel auf den Gehwegen war erstaunlich wenig. Wie von selbst fuhr ich zum Friedhof. Mit zittrigen Beinen stieg ich aus und lief auf das Grab zu.

Die Blumen waren schon lange verwelkt und Laub hatte sich darauf breit gemacht.

,,Wo bist du nur?", flüsterte ich ihm leise zu.

Wie gerne würde ich dich in den arm nehmen. Mich bei der ausheulen und dir alles erzählen was in den letzten Jahren passiert war. Ich vermisse dich.

Ich hatte die Zeit schon lange vergessen, denn langsam fing die Dämmerung an. Ich rappelte mich wieder auf und machte mich auf den Weg zum Auto.

Meine Kopfschmerzen sind in den letzten Stunden nicht besser geworden. Von Sekunde zu Sekunde wurden sie immer stärker. Mit pochendem Kopf stieg ich ins Auto und versuchte nach Hause zu fahren.

Meine Kopfschmerzen wurden immer stärker. Gerade als ich in der Stadt war und eine Kurve nehmen wollte, wurden die schwarzen Punkte immer stärker und nahmen die bunten Farben ein. Es war, alles so dunkel.

Wolfis Sicht:

Wir waren gerade am besprechen, was wir als nächstes tun würden, als plötzlich ein lautes Motor geheule anfing. Verwirrt schauten wir uns an, doch auf einmal realisierten wir, wer es sein könnte.

So schnell wir konnten, rannten wir zur Garage. Wir behielten Recht, denn Mark war gerade dabei, mit seinem Auto aus der Garage zu fahren.

,,MARK, wohin willst du?!", schrie Freddie aufgebracht hinterher.

Doch als Antwort bekam er nur etwas zugeflüstert, bevor er auch schon aus der Garage gefahren war.

,,Ich fahre ihm hinterher, nicht das etwas passiert.", meinte ich schnell, bevor ich meinen Schlüssel aus der Hosentasche zog und zu meinem Motorrad ging.

Der Helm, der schon die ganze Zeit auf dem Motorrad lag, zog ich schnell an. Schon nach wenigen Sekunden befand ich mich ebenfalls auf der Straße. Nach wenigen Metern konnte ich den Wagen von Mark erkennen, blieb allerdings auf Abstand.

Er fuhr nicht wirklich gerade und für einen kurzen Augenblick wäre er fast mit einem anderen Auto kollabiert. Die Umgebung wurde immer ländlicher, bis er an einem Friedhof halt machte.

Man merkte, wie seine Beine zitterten und er in keinem klaren Zustand war. Die Tage hatte er sich volllaufen lassen und niemanden mehr zu sich gelassen. Er schrie immer, dass sie noch lebte und dass wir ihm doch glauben sollten. Doch das ist völlig unmöglich.

Er blieb hier, bis die Dämmerung anbrach. Sein Zustand hat sich an der frischen Luft nicht verbessert und mir schien es, als würde er nur noch mehr rum schaukeln.

Er stieg wieder ins Auto und fuhr los. Meine Sorge, dass er gleich irgendwo rein brettern würde, wuchs von Sekunde zu Sekunde. Die Autos hupten ihn an und regten sich über sein Fahrverhalten auf.

Wir waren gerade in der Stadt, als eine Kurve kam. Ich sah nur noch, wie das Auto vor mir ins Schleudern kam und sich überschlug. Ein entsetzter Schrei entwich mir und nahm mir meinen Atem.

,,Oh Gott, Mark.", flüsterte ich leise zu mir.

Ich war allerdings zu weit weg, um gleich einschreiten zu können. So schnell ich konnte, fuhr ich auf das verunfallte Auto zu.

Doch bevor ich ankam, bemerkte ich eine Gestalt. Sie schlich sich langsam zu dem qualmenden Auto.

Was hatte sie vor?

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Fortsetzung coming soon..

Ich hoffe euch hat die Lesenacht gefallen:)

Wünsche euch allen noch einen schönen Abend...
Liebe Grüße und bis zum nächsten mal
eure
S.D Green

Silence of deathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt