Silence of death

2.26 Kapitel

Jeans Sicht:

Er hatte einen Fehler begangen. Mich als Schwach zu bezeichnen, war sein Fehler. Ich setzte mich also von dem Stuhl mit wackligen Beinen auf.

Das letzte Mal konnte ich nicht mit ihn kämpfen weil ich zu schwach war, aber jetzt hatte ich jedenfalls genug Energie um mich locker auf den Beinen zu halten.

Ich würde zwar keine kräftigen Schläge
oder Tritte zustande bekommen,
aber jedenfalls konnte ich versuchen
weiter Zeit zu schinden.

Außerdem musste ich unbedingt meine Tricks vom Kickboxen anwenden und nicht die Techniken des Kartells! Mir war zwar vor Hunger total schlecht und
mir taten so auch alle Glieder weh. Trotzdem würde ich nicht so leicht aufgeben.

Ich plazierte mich neben der Tür um direkt auf ihn losgehen zu können und schon öffnete sich die Tür wieder. 

Er hatte gerade mal die
Tür geöffnet und war noch nicht
einmal halb im Raum, als ich
ihm auch schon einen Kick in die
Nieren gab und er unvorbereitet
nach hinten stolperte.

Nach einer kurzen Schrecksekunde fing er sich ziemlich schnell wieder und sah
mich dann dezent überrascht an.

,,Was? Du willst doch kämpfen!",
meinte ich und blickte ihn ernst
an.

Ein Grinsen bildete sich auf
seinem Gesicht und wenig später
stand er schon in Abwehrhaltung.

,,Mal sehen was du so drauf hast!"

Und schon fing er an abwechselnd
mit links und rechts nach mir zu
Schlagen. Sofort gab mein Körper
Adrenalin frei und jedenfalls für
einen kurzen Moment fühlte ich mich
wieder voll gepumpt mit Kraft.

Ich schaffte es seinen ersten Schlägen
auszuweichen, wurde aber schon
nach kurzer Zeit langsamer und
rollte mich schlussendlich seitlich
von ihm weg. Ich musste eigentlich
nicht wirklich gegen ihn kämpfen.

Es könnte schon reichen, ihn einfach
lange genug zu beschäftigen, damit
er müde wurde und ich ihn dann mit
wenigen, aber gezielten Treffern
ausknocken konnte.

Aber das würde verdammt lange dauern und die Frage war. Ob ich so lange seinen eigenen Schlägen auch ausweichen konnte.

Die Antwort bekam ich schon gleich darauf, denn prompt erwischte er mich auch schon an der Schulter und setzte sofort einen Tritt nach, wodurch ich nach hinten fiel.

,,Du hättest wirklich etwas essen sollen in den letzten Tagen, dann hättest du jetzt etwas mehr Kraft.", lachte Wolfi und trat noch einmal nach mir, als ich versuchte aufzustehen.

Durch diesen Tritt landete ich schlussendlich auf dem Bauch. Sofort setzte er sich auf meinen Rücken und drehte mir die Arme zusammen, um sie dann wieder zu fesseln. Panisch riss ich die Augen auf und versuchte mich irgendwie frei zu kämpfen, aber ohne
Arme und mit seinem Gewicht auf
mir, war das schier unmöglich.

,,Ich habe jetzt leider keine Zeit um dich
weiter zu verprügeln, wir stehen
nämlich gewaltig unter Zeitdruck!",
meinte der Mann, bevor er von mir
runter ging und mich dann hochhob.

Mit dem Fuß trat er die Tür zu,
welche aber überraschenderweise
nicht verschlossen wurde. Ich kam nicht zum weiter darüber nachdenken, denn der Mann warf mich unvorsichtig nach vorne, weswegen ich voll gegen die Badewanne knallte.