2.24 Kapitel

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Jeans Sicht:

Unsanft wurde ich aus meinen Traumlosen Schlaf geweckt
und zwar mit einen Tritt in die
Magengrube.

Sofort krümmte ich
mich und zog meine Gliedmaßen
zu meinem Bauch hin, wobei ich die
Lippen stark zusammenpresste.

Ein weiterer Schmerz durchzuckte
mich und sofort stiegen mir wieder
Tränen in die Augen. Verzweifelt
blickte ich nach oben, in das Gesicht
des Schützlings meines Bruders, welcher mich herablassend betrachtete.

,,Steh auf!", blaffte er mich an und als ich nicht sofort reagierte, handelte er
von allein und packte mich an den
Fessel um meine Handgelenke.

Ruckartig zog er mich nach oben
und presste mich dann wie gestern
wieder gegen die Wand. Mittlerweile
konnte ich auch meinen linken Fuß
wieder belasten, was mir in dieser
Situation sehr half.

,,Was schaust du denn so traurig? Gefällt es dir hier bei mir etwa nicht?",
fragend sah er mich an, bevor sich
auch schon ein kaltes Lächeln auf seinen Lippen bildete und er
weiter sprach: ,,Wir hatten doch so
viel Spaß gestern! Aber ich kann
mir schon vorstellen, wieso du so
schlecht gelaunt bist. Bestimmt hast
du Hunger, nicht wahr?"

Ich blickte ihn skeptisch an und versuchte aus seinem Gesicht zu lesen, ob er mich gerade verarschen will, aber
wie schon gestern, musste ich
auch heute feststellen, dass dies
unmöglich war.

Normalerweise sagt man ja, dass die Augen das Tor zu Seelen sind. Falls das stimmen sollte hatte dieses neue Gesicht von Wolfi keine, denn in
seinen Augen war nichts zu finden.

,,Willst du immer noch nicht mit mir
reden? Schade, ich würde gerne
mal ein bisschen mit dir plaudern!",
gespielt beleidigt sah mich der
Mann an, woraufhin ich kurzerhand
nur meinen Blick abwendete.

Der war doch einfach nur krank! Zuerst
verletzt er mich physisch und
psychisch, nur um an irgendwelche
Informationen und nun spielt er mir vor wie wenn er ein Engel Gottes wäre.

Jetzt meint er mich mit Essen zu
Antworten überreden zu können. Den
sollte verdammt nochmal jemand
ins Irrenhaus stecken, da gehörte
er nämlich hin! Zumindest diese Seite von ihm. Doch ich bin auch kein Stück besser.

,,Ich sehe schon, du bist noch immer noch nicht so gebrochen um zu reden! Naja, vielleicht bist du ja nach einer Mahlzeit dazu bereit. Lass es dir schmecken!", daraufhin lies er mich wieder los und ich fiel natürlich auf den Boden, wo ich so lange bewegungslos liegen blieb, bis er das Zimmer verlassen hatte.

Dann roch ich auch das Essen und
nachdem ich mich kurz danach
umgesehen hatte, erblickte ich es
in der Mitte des Raumes.

Es waren Spaghetti Bolognese, wie ich feststellten konnte. Überrascht robbte ich zu dem Essen hinüber und betrachtete es einen kurzen Moment. Bevor ich die Plastikgabel nahm und
dann so gut es mit gefesselten
Armen, die Nudeln aufzudrehen.

lch hob die Gabel hoch und bedachte den Bissen ein weiteres Mal, bevor ich die Gabel auch schon zu meinem Mund führte.

Doch ich konnte nichts Essen, denn
durch die Schnittverletzung bekam
ich den Mund nicht weit genug auf.

Hungrig blickte ich auf die Gabel,
als mir eine Regel meines Vaters einfiel. Sofort lies ich das Besteck fallen und blickte entsetzt auf das Essen.

War das vielleicht nur ein Versuch mich
zum reden zu bringen? Wer weiß
was in das Essen gemischt wurde, um Antworten aus mir heraus zu bekommen. Genau vor dem hat mich Vater immer gewarnt.

Schnell entfernte ich mich wieder
von dem Essen und betrachtete
es aus sicherem Abstand. Könnte
es wirklich sein, dass Wolfi
etwas unter die Nudeln gemischt
hatte?

War das überhaupt möglich,
oder war das einfach nur ein Abschreckungsversuch von Dad gewesen? Sollte ich einen Bissen wagen?

Aber was ist, wenn wirklich etwas dabei war? Vielleicht Gift? Das war nicht einmal so abwegig, immerhin gab ich den mächtigsten Leuten von LA keine Antworten, wieso sollten sie mich dann noch brauchen?

Aber er hatte doch gesagt, dass ich
danach vielleicht doch mit ihm reden
werde. Wahrscheinlich ist wirklich
Gift im essen und er besitzt das
Gegenmittel, mit welchem er mich
später bestechen würde.

Ja, genau so musste es sein. Ich bin doch nicht blöd und nimm etwas von dem Essen. Nein, mit mir nicht. Ich spiele seine dummen Spielchen nicht mehr mit.

Er glaubt von mir Antworten
bekommen zu können? Er kann es
ja versuchen, aber Erfolg wird er keinen schöpfen können.

lch will zwar nicht wissen, was mit anderen Personen passiert ist, welche ihm nicht Rede und Antwort gestellt haben, aber mit mir wird er das nicht machen.

Ich werde einen Weg hier raus finden. Da bin ich mir sicher. Selbst wenn ich weiter über Leichen gehen müsste.

Um weiter Kraft zu tanken legte ich mich nochmal hin. Wer weiß wofür sie gut ist, in den nächsten Stunden wenn nicht sogar Tagen.

Doch schon nach wenigen Stunden Schlaf wachte ich wieder von alleine auf. Noch immer lag der Duft von Lasagne in der Luft. Sie waren allerdings nicht mehr da. Nur noch der Duft bezeugte das sie einst da waren.

Er wollte mich also testen,
sehen wie lange und was es
brauchte, bis ich endlich wieder
schwach werden würde und ein weiteres Mal zusammen breche.

Aber das wird kein weiteres Mal passieren. Jedenfalls wollte ich es nicht so weit kommen lassen, kein zweites Mal.

Er fühlte sich im Moment schon mehr
als überlegen, was er im Grunde
genommen auch war, darum war
es nun umso wichtiger, dass ich
diesmal stark blieb.

Nachdem er mich mit zugefügten Schmerzen gebrochen hatte, versuchte er es nun mit Grundbedürfnissen. Aber
solange er mich nicht wieder in das
alte Zimmer sperrte, war mir das
Essen noch mehr oder weniger egal.

Ich würde stattdessen immer Wasser
von dem Hahn der Badewanne trinken und damit dass Gefühl der Leere und des Hungers bekämpfen.

Ich war mir bewusst, dass dies nicht
ewig funktionieren würde. Aber das
sollte es auch nicht, ich musste eben
nur Zeit für mich schinden bis ich einen Plan hatte.

Solange ich hier war und den Mann
beschäftigte würde er nicht daran denken einfach zu Kartell zu gehen.

Jedenfalls glaubte ich dies. Für mich schien er, wie jemand der kein aufgeben kannte, was ihn auch so gefährlich und unberechenbar machte.

Er kennt kein verlieren, für ihn ist eine
Sache erst dann erledigt, wenn er
als Gewinner hervortrat. Das hatte er aufjedenfall von Mark. Und dies
bedeutete in meinem Fall, dass er
meinen Willen bricht und Antworten
bekommt.

Er hatte sich seine erste
Grundlage geschaffen und versucht
nun den Rest zu erledigen, aber
er sollte nicht glauben, dass ich
leicht nachgeben würde. Nein, das
Gegenteil ist der Fall. Er hatte in
mir den Kampfgeist geweckt.

Wer mich ins Abseits schickt, muss
damit rechnen dass ich danach
mit doppeltem Einsatz und Willen
wieder komme.

Meine Schutzmauern mögen zwar Löcher aufweisen und teilweise abgerissen worden sein, aber dass heißt nicht, dass ich am
Boden liege.

Solange noch etwas
da ist, lohnt es sich zu kämpfen und
meinen Kampfgeist werden sie
nun zu spüren bekommen!

Solange noch etwasda ist, lohnt es sich zu kämpfen undmeinen Kampfgeist werden sie nun zu spüren bekommen!

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Silence of deathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt