Warrior Cats - Der verlorene Anführer (Vorgeschichte)

17. Kapitel

Am nächsten Morgen wachte Schleierpfote schon früh auf, da die Sonne, die in den Bau schien, ihn blendete. Bachpfote und Lawinenpfote tuschelten schon miteinander, während Flammenpfote noch leise in ihrem Nest schnarchte.
Schleierpfote tappte nach draußen auf die Lichtung und sah, wie Nebeljunges sofort auf ihn zugehüpft kam.
,,Kannst du wieder Moosbälle durch die Gegend werfen? ", bettelte das Junge.
,,Ja, gerne. Weißt du, ob die Morgenpatrouille schon losgegangen ist?", fragte der graue Kater.
,,Ich habe nichts mitbekommen", piepste die gold-graue Kätzin munter.
Hinter den beiden raschelte es und Graufell schob sich ins Freie.

,,Ich möchte, dass du mich, Flammenpfote und Kleinpelz auf eine Patrouille begleitest. Wir wollen an der NebelClan Grenze patrouillieren und auf dem Rückweg gleich was jagen", miaute der graue Kater zu Schleierpfote.
Nebeljunges machte ein enttäuschtes Gesicht und hüpfte vor Graufell auf und ab.
,,Aber er wollte mit mir spielen", protestierte das Junge.
,,Das kann er später auch noch", miaute Graufell sanft und schob Nebeljunges zu ihrer Mutter, die am Eingang der Kinderstube saß.
Die Kätzin schmollte und lief dann in den Bau.

,,Ich gehe Flammenpfote wecken", miaute Schleierpfote und tappte zurück zum Bau der Schüler.
Lawinenpfote und Bachpfote kamen plappernd wie Vögel aus dem Bau getappt. Dahinter erschien Flammenpfotes verärgertes Gesicht.
,,Du bist schon wach?!", fragte er überrascht.
,,Bei diesen beiden bekommt man ja keine Pfote Schlaf", brummte die orange Kätzin genervt.
Schleierpfote schnurrte amüsiert.
,,Das ist nicht lustig", fauchte Flammenpfote, doch in ihren Augen lag ein belustigtes Funkeln.
,,Wir sollen mit Graufell und Kleinpelz auf eine Patrouille gehen", miaute der graue Kater.

Er hoffte sehr, dass Flammenpfote mitkommen würde. Dann könnte er endlich mal wieder mit einem anderen Schüler jagen.
Zu Schleierpfotes Glück miaute sie nur: ,,Wenn Graufell es so will, dann natürlich."
Der Schüler sah trotzdem, dass sie nicht sonderlich viel Lust hatte.
Zusammen tappten sie zum Ausgang, wo Graufell und Kleipelz schon auf sie warteten.
,,Dann mal los", miaute der vorübergehend Zweite Anführer.

Die beiden Krieger liefen vor und die Schüler folgten langsamer.
,,Sag mal, wann wollen wir endlich mal zum Zweibeinerort und Blatthimmel suchen?", fragte Flammenpfote einfach.
,,Ich weiß nicht. Ich wollte eigentlich in ein paar Sonnenaufgängen gehen, aber muss erst noch Birkenpelz fragen."
,,Super", schnurrte die orange Kätzin.
,,Kommt ihr beiden Plappermäuler mal?", miaute Kleinpelz von weiter vorne amüsiert.
Die beiden schauten sich kurz erfreut an und schossen dann zu den erfahrenen Katzen.

,,Ich gehe mit Schleierpfote in die Richtung", miaute Kleinpelz und schnippte mit den Schwanz in eine Richtung.
,,Dann gehen wir in die andere Richtung und setzten die Markierungen neu", miaute Graufell und lief schon los. Seine Schülerin folgte ihm langsamer.
Schleierpfote folgte Kleinpelz durch die Büsche. Er hatte noch nie Grenzmakierungen anbringen dürfen. Ob sie wohl auf eine andere Grenzpatrouille vom NebelClan treffen würden?
Kleinpelz war stehen geblieben und Schleierpfote wäre fast in ihn reingerannt.

,,Willst du zuerst?", bot der Kater an.
Schleierpfote nickte unsicher und setzte seine Geruchsmakierungen an einen Baum.
Nach einiger Zeit gingen sie zurück, wo die beiden anderen schon auf sie warteten.
,,Dann jagen wir jetzt?", fragte Schleierpfote erwartungsvoll.
Er wollte unbedingt mit Flammenpfote jagen.
,,Natürlich, ich schlage vor, dass..."

,,Können ich und Schleierpfote zusammen jagen?", miaute Flammenpfote.
,,Jaaaa....gerne. Wieso nicht!?", miaute Graufell und sah Kleinpelz mit einem Funkeln in den Augen an. ,,Wir treffen uns im Lager wieder."
,,Komm mit", miaute die flammenfarbene Kätzin und lief voraus.
Schleierpfote folgte ihr mit schnellen Sätzen.

Plötzlich blieb er abrupt stehen und horchte. Ein Eichhörnchen scharte nicht weit von ihm an einer Wurzel.
Flammenpfote hatte es anscheinend auch bemerkt, denn sie hielt die Nase schon hoch, um die Windrichtung zu prüfen.
Mit einem Schwanzschnippen bedeutete sie ihm dort zu bleiben. Schleierpfote presste seinen Bauch an den Boden und fixierte das Eichhörnchen mit den Augen.
Seine Clangefährtin war um den Baum rumgeschlichen und glitt lautlos auf das Eichhörnchen zu.
Sie war nur noch eine Schwanzlänge von dem Tier entfernt.

Jetzt!
Flammenpfote sprang ab. Das Eichhörnchen hatte sie wohl gehört, denn im letzten Moment huschte es davon, genau auf Schleierpfote zu. Er sprang aus seinem Versteck und verfehlte das Eichhörnchen nur knapp. Es rannte auf einem Baum zu. Im letzten Augenblick kam ein flammenfarbener Blitz angeschossen und pflügte das Eichhörnchen von der Rinde.

,,Großartig", schnurrte Schleierpfote und lief zu Flammenpfote, die ihren Fang gerade verbuddelte.
Sie schnurrte kurz und horchte sofort auf noch weitere Geräusche. Schleierpfote spitzte auch die Ohren. Irgendwo klopfte ein Specht und fernes Hundegebell war zu hören. Es war aber zu weit weg, um eine Bedrohung zu sein.
,,Ich höre nichts", miaute Flammenpfote enttäuscht.
,,Ich auch nicht. Lass uns weiter in Richtung Fluss gehen", schlug Schleierpfote vor.
,,Ok, gerne", miaute die orange Kätzin und rannte vor.

Doch als sie beim Fluss waren, hörten sie auch nicht sonderlich viel, außer dem fernen Rauschen des Wasserfalls.
,,Was ist bloß heute mit der Beute los? Es wird doch so langsam Blattfrische", meinte Flammenpfote leicht empört.
,,Lass uns wieder zurück gehen. Die anderen wundern sich sicher schon, wo wir bleiben."
Schleierpfote hoffte nur, dass sie heute Pech hatten und nicht, dass es einen anderen Grund hatte.
Als sie mit dem Eichhörnchen wieder im Lager ankamen, fielen erste Tropfen auf den Boden.
,,Jetzt wissen wir, was die Beute verscheucht hat", miaute Kleinpelz, der unruhig auf der Lichtung hin und her lief.

,,Aber Beute verkriecht sich nicht vorm Regen", miaute Graufell besorgt.
,,Vielleicht ist etwas Größeres im Anmarsch", krächzte Falkenpelz besorgt.
Sein Blick fiel auf die beiden Schüler: ,,Ihr hattet anscheinend auch nicht mehr Glück als die beiden Krieger. Sie haben nur eine Drossel erlegt."
,,Und selbst die war schwer zu fangen", fügte Kleinpelz verbittert hinzu.
Die Tropfen, die auf die Erde prasselten, wurden immer dicker.
,,Lasst uns in die Baue gehen", schlug Birkenpelz vor, der herbeigekommen war.

,,Ich bringe den Ältesten diese Drossel", miaute Flammenpfote und flitzte zum Bau der Ältesten.
,,Wer soll das Eichhörnchen bekommen?", fragte Schleierpfote.
,,Du kannst es dir gerne mit den anderen Schülern teilen", miaute Birkenpelz. ,,Ich möchte aber bitte kurz mit Steinfell alleine in meinem Bau sprechen. Könntest du dann eventuell auch kommen?", fügte er an Schleierpfote gewandt hinzu.
Der junge Kater hatte ein mulmiges Gefühl. Hatte er etwas falsch gemacht, oder ging es um Steinfells Träume?
Er brachte das Eichhörnchen zum Bau der Schüler, wo leises Gemurmel bis nach draußen drang.
Die anderen Schüler schauten auf, als er das Eichhörnchen ablegte.

,,Wir hatten schon was. Bring es lieber den Königinnen", miaute Bachpfote und schob das Tier wieder zu Schleierpfote hin.
Der nahm es hoch und trug es zur Kinderstube. Steinfell war gerade dabei Hasenjunges zu untersuchen und wandte sich dann mit einem zufriedenen Schnurren ab.
,,Du hast uns was zu fressen gebracht", piepste Nebeljunges und kam begeistert angesprungen.
,,Teilt es euch gut ein. Heute gab es nicht so viel", miaute der graue Kater.
,,Danke", rief Sternenfell ihm hinterher, als er aus dem Bau tappte.

,,Schleierpfote, komm bitte mal", rief Birkenpelz vom Anführerbau rüber.
Was wollte Birkenpelz bloß von ihm? Der besorgte Ton in seiner Stimme ließ nichts Gutes schließen.
Drinnen im Bau war es dunkel uns stickig. Das wenige Licht, das von draußen hereindrang, spiegelte sich in einer kleinen Pfütze wider.
,,Setz dich", miaute Birkenpelz.
Schleierpfote brachte seine zitternden Beine zur Ruhe und setzte sich auf den harten, kalten Boden.
,,Steinfell hat Träume, in denen sie in einem ruhigen Wald ist und plötzlich bricht der Wald über ihr zusammen und sie findet sich in ihrem Nest wieder. Ich möchte, dass du Blatthimmel morgen suchen gehst. Ich fürchte, dass etwas Größeres auf uns zukommt, als erwartet."

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Entschuldigt mich, dass lange nichts kam. Ich hatte sehr viel um die Ohren. Wünscht ihr euch wieder mehr Updates? Ich könnte versuchen jeden Samstag oder Sonntag ein neuen Kapitel hochzuladen.