25. Kapitel

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Alle Katzen riefen verzweifelt nach Birkenpelz, in der Hoffnung, dass er doch in der Nähe sein könnte.
,,Wir werden ihn suchen gehen, sobald sich die Lage beruhigt hat", rief Blatthimmel um für Ruhe zu sorgen.
Die Katzen schauten ihn an, als erwarteten sie, dass er noch etwas sagte, doch er sprang wieder nach unten und redete mit Falkenpelz, dem alten Heiler.
Schleierpfote vermutete, dass er noch nicht wusste, dass Steinfell jetzt die einzige Heilerin im Clan war und der Kater sich den Ältesten angeschlossen hatte.
Flammenpfote kam angetappt und setzte sich neben Schleierpfote.
,,Was für ein aufregender Tag", miaute die Kätzin und schauderte. ,,...und schlimm."
Schleierpfote nickte und drückte seinen Kopf an die Flanke von Flammenpfote.
,,Geht es Sonnenfell gut?"

,,Ja, ihr geht es bestens, außer, dass sie wie alle anderen auch um den Verlust drei unserer Gefährten trauert."
,,Noch sind Birkenpelz und Nebeljunges nicht verloren", miaute Stummelkralle neben ihnen.
Schleierpfote nickte, glaubte es aber selber nicht.
,,Ich könnte es nicht ertragen, wenn Nebeljunges etwas passiert ist", dachte er laut.
Flammenpfote schaute ihn kurz an.
,,Nebeljunges ist ein schlaues Junge. Bestimmt hat sie sich in Sicherheit gebracht, was ich von Birkenpelz auch denke."
,,Lass uns schlafen gehen", gähnte der graue Kater und ging zu einem Felsen und rollte sich darunter zusammen.

Neben ihm lag Ginsterfarn, der eine Brandwunde an der Seite hatte. Flammenpfote ging zu Lawinenpfote, Bachpfote und Wieselfell, die aufgeregt miteinander redeten. Die meisten Katzen plauderten noch, nur wenige schliefen. Die meisten waren Verletzte oder so erschöpft wie Steinfell, die sich wahrscheinlich zusammen mit Distelpelz um alle Verletzten kümmern musste.
Wolfpelz, die ihre Jungen immer noch nicht bekommen hatte, putzte sich neben der Heilerin.
Langsam schlief Schleierpfote dann ein.
Im Traum rannte er durch einen brennenden Wald, komplett alleine. Ohne es zu wollen, rief er immer wieder nach Nebeljunges.
Plötzlich hörte er ein leises Wimmern und schlug sofort den Weg in die Richtung ein. Doch egal wie schnell er rannte, er kam der Stimme nicht näher. Als er am Rand eines Abgrunds ankam, sah er Nebeljunges nach unten in lodernde Flammen fallen.
Mit einem verängstigten Jaulen wachte er auf und sprang sofort auf die Pfoten, um nach Nebeljunges zu suchen, bis er merkte, dass sie ja verschwunden war.

Die Sonne ging gerade auf auf Ginsterfarn setzte sich gähnend auf.
,,Was ist los?", fragte er verschlafen.
,,Ich habe nur schlecht geträumt."
,,Das tuen wir, glaube ich alle", beruhigte Ginsterfarn ihn.
Er schaute zum Himmel, wo es schon wieder anfing zu regnen.
,,Alle Katzen, die alt genug sind, selber Beute zu machen, fordere ich auf, sich zu einem Clantreffen zu versammeln", schallte der plötzliche Ruf ihres Anführers durch das provisorische Lager.
Die anderen Katzen wurden aus dem Schlaf gerissen und schauten neugierig aber auch verschlafen nach oben zu Blatthimmel, der wieder auf dem Felsvorsprung stand.

,,Wir werden gleich in unser altes Lager aufbrechen. Raschelhimmel hat es erlaubt, dass Funkenblatt, Distelpelz und Bernsteinblatt uns begleiten und bei dem Wiederaufbau des Lagers helfen dürfen. Dafür danken wir euch sehr", miaute er und neigte den Kopf in Richtung der drei BlattClan Katzen.
,,Glaubt der im Ernst, er könnte unser Lager wieder aufbauen?", fauchte Goldsumpf ungläubig Sturmfell und Windschweif zu.
Blatthimmel überhörte die Bemerkung und fuhr fort: ,,Dornenfell, Hummelschweif, ihr helft den Ältesten den Weg zu überstehen. Silberstreif und Kleinpelz, ihr helft bitte Graufell, Flickenauges Leichnam ins Lager zu tragen."
Die vier Katzen nickten.

,,Dann können wir ja losgehen", miaute Blatthimmel entschlossen. ,,Buche kommt auch erstmal mit."
Blatthimmel sprang nach unten und die Katzen machten ihm Platz.
Dann ging der ganze Clan gemeinsam zum Fluss und einer nach dem anderen sprang über die Trittsteine. Dieses Mal schaffte es Schleierpfote ohne Hilfe.
,,Meine Beine schaffen das nicht da rüber", beschwerte sich Wespenbart.
Seine Schwester Bienenschweif stupste in ermunternd an. Wespenbart grummelte noch etwas, bevor er langsam über die Trittsteine tappte. Hummelschweif half ihm.

Warrior Cats - Der verlorene Anführer (Vorgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt