18. Kapitel

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Schleierpfote wurde am nächsten Morgen durch ein Jaulen von Birkenpelz geweckt.
,,Alle Katzen die alt genug sind, Beute zu machen, fordere ich auf, sich hier unter dem Stein zu einem Clantreffen zu versammeln."
Flammenpfote neben ihm murrte genervt.
,,Aber es ist doch noch so früh", gähnte sie.
,,Hast du etwa schon vergessen, was heute ansteht?", fragte der graue Schüler seine Baugefährtin überrascht.
Sofort war Flammenpfote hellwach.
,,Du sollst ja heute losgehen und Blatthimmel suchen", miaute Flammenpfote begeistert. Etwas unsicher fügte sie hinzu: ,,Ich hoffe, dass Birkenpelz mich mitkommen lässt."

,,Das hoffe ich auch", miaute Schleierpfote.
Ihm wurde allein bei dem Gedanken schlecht, alleine durch die Welt zu laufen.
,,Kommt ihr mal?"
Lawinenpfote streckte ihren Kopf durch den Eingang zum Bau.
,,Ja, Entschuldigung", miaute Schleierpfote und flitzte hinaus.
Flammenpfote folgte ihm.

Als die beiden draußen waren, schauten alle sie an.
,,Schleierpfote, komm hoch", miaute Birkenpelz.
Etwas unsicher tappte der graue Kater zum Felsen und sprang hinauf.
,,Katzen des SonnenClans", fing Birkenpelz an, als Schleierpfote oben war. ,,Heute wird hoffentlich ein guter Tag in der Geschichte unseres Clans. Schleierpfote wird aufbrechen und Blatthimmel suchen."
Aufgeregtes Gemurmel erhob sich von den umstehenden Katzen.
,,Ob Blatthimmel überhaupt noch lebt?", miaute Dornenfell düster.
,,Bestimmt", miaute Rotschweif und peitschte nervös mit dem Schwanz.
,,Soll er ganz alleine gehen?", fragte Stummelkralle skeptisch.

,,Es ist seine Mission", miaute Birkenpelz entschlossen.
,,Aber alleine könnte ihm sonst was passieren. Lass doch einen Krieger ihn begleiten", miaute Graufell.
,,Du hast zwar recht, aber...."
Birkenpelz warf einen Blick zu Steinfell, die ängstlich in den Himmel guckte.
,,Steinfell meinte, dass etwas Gefährliches auf uns zukommt und da möchte ich so wenig Krieger wie möglich entbehren."
,,Und du glaubt, Schleierpfote bei dieser Gefahr alleine draußen rumlaufen zu lassen, wäre eine bessere Idee?", miaute Graufell ernst.
Birkenpelz schaute seinen Zweiten Anführer verdutzt an.

,,Na gut, ein Krieger darf ihn begleiten. Am besten..."
,,Ich!", schrie Flammenpfote und hüpfte auf und ab.
,,Du bist aber noch kein Krieger", miaute Birkenpelz ruhig. ,,Außerdem..."
,,Ich könnte die beiden doch begleiten."
Schleierpfote drehte sich erschrocken um. Wollte Stummelkralle wirklich freiwillig mit ihm kommen? Oder wollte er nur irgendwas erreichen?
,,Wenn das so ist, was meinst du, Graufell?", wandte sich der Anführer an den grauen Krieger.

,,Ich denke, das ist in Ordnung. Stummelkralle ist ein starker, junger Kater. Da sind die beiden Schüler in besten Pfoten."
,,Auf mich muss niemand aufpassen", murrte Flammenpfote beleidigt.
,,Dann wäre das ja beschlossen", miaute Birkenpelz, ohne Flammenpfote zu beachten, und sprang vom Felsen.
Schleierpfote kletterte hinterher.
,,Holt euch bitte Reisekräuter von Steinfell."
Die Heilerin saß bereits vor zwei Kräutermischungen.
,,Wo ist die Dritte?", fragte Flammenpfote.
,,Die dritte?...Ja, die muss ich noch machen", miaute Steinfell abwesend und tappte wieder zurück in ihren Bau.

Stummelkralle zuckte mit den Schnurrhaaren: ,,So zerstreut habe ich sie noch nie erlebt."
In dem Moment kam die Heilerin wieder raus und legte das dritte Bündel vor Stummelkralle ab.
,,Esst das", miaute die Heilerin.
Schleierpfote beugte sich runter und schnüffelte an den Kräutern. Sie rochen nach Wald. Wie konnten Heiler sich nur so viel unterschiedliches Zeug merken?
Als Schleierpfote die Kräuter aufleckte, musste er wegen des bitteren Geschmackes würgen. Flammenpfote schien es nicht anders zu gehen.

,,Viel Glück, passt auf euch auf...und bringt Blatthimmel schnell zurück", miaute Steinfell besorgt und verschwand danach wieder im Heilerbau.
,,Dann geht's jetzt wohl los", miaute Flammenpfote aufgeregt.
Alle Katzen auf der Lichtung wünschten ihnen viel Glück und dass sie Blatthimmel finden würde.
,,Schleierpfote, Schleierpfote!"
Nebeljunges kam angestolpert.
,,Wer soll mit mir spielen, wenn du weg bist?", piepste sie und schaute mit großen Augen zu ihm rauf.
,,Kannst du nicht mit Hasenjunges und Streifenjunges spielen?", fragte er sie.
,,Die werden in einem Mond zu Schülern ernannt. Sie finden sich zu alt für Jungenspiele", schmollte die grau-goldene Kätzin.
,,Ich wette, Lawinenpfote spielt auch gerne mit dir", miaute Schleierpfote sanft.

,,Nein", maulte Nebeljunges. ,,Der ist zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Du sollst nicht weggehen."
Sie krallte sich an Schleierpfotes Bein fest, als wollte sie ihn zurückziehen.
Sternenfell kam angrannt: ,,Nebeljunges, benimm dich!"
Sie rupfte die kleine Kätzin weg und trug sie weiter nach hinten.
,,Lass mich los", maulte sie.
,,Tut mir leid. Sie hat diese Nacht schlecht geschlafen", miaute ihre Mutter entschuldigend.
Flammenpfote schnurrte amüsiert.
,,Dann nochmal viel Glück", miaute Birkenpelz und die anderen riefen auch noch Glückwünsche.
Was würde sie wohl erwarten?

Warrior Cats - Der verlorene Anführer (Vorgeschichte)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt