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~Enrico Giovanni Martinelli~

Die Hochzeit zu sprengen war erfolgreich. Zumindest was die Reaktion von Nathan aka Giacomo anging. Er sah aus als hätte er ein Geist gesehen was mir gefiel doch als Vici Giacomos echten Name erfuhr oder besser gesagt seinen Nachnamen wurde sie genauso kreidebleich wie Giacomo.

Der ganze Saal war ruhig. Man hörte nur von zwei- drei Leuchten ein geschocktes einatmen. Vici sagte nichts, wie angewurzelt stand sie da und sah Giacomo an. Plötzlich nahm sie ihr Kleid in die Hände und rannte los.

So schnell wie sie war konnte keiner reagieren doch als ich es realisieren konnte setzte ich auch zum rennen an. „Wo willst du hin ?" hielt mich mein Bruder fest. Fragt er mich das gerade wirklich ? Was werde ich jetzt wohl machen wenn mein wahre Liebe gerade davon gerannt ist ?

„Ach lass mich doch los" soll er sich seine Frage doch selber beantworten. Mit einem kräftigen ruck löste ich mich von ihm und rannte Vici hinterher. Nach paar Metern blieb ich stehen da ich sie nicht mehr sehen konnte. Mist wo ist sie hin ?

„VICI !" brüllte ich in die abendliche Luft. Nichts. Gut dann muss ich wohl nach Bauchgefühl weiter suchen.

Es war bereits dunkel. Immer noch hatte ich keine Spur von ihr. Jeden einzelnen Baum hatte ich bereits abgesucht aber langsam hatte ich die Hoffnung auf gegeben sie hier noch irgendwo zu finden. Vielleicht ist sie auch garnicht hier sondern zuhause und ich mache mir viel zu viele Gedanken.

Erschöpft wollte ich nachgeben und umdrehen aber dann war ich plötzlich der Meinung etwas gehört zu haben. Ich drehte mich wieder zum Wald. „Hilfe !" schrie wieder jemand. In Sekunden schnelle rannte ich los. Sie kann nicht weit weg sein denn die Hilfe rufe wurden immer lauter.

Irgendwann blieb ich stehen da sie aufgehört hatten. Verdammte scheiße. Komm schon bitte ruf noch mal. Nur noch einmal. Es kam nichts. Gut dann werde ich den rest wohl wieder nach Bauchgefühl machen müssen.

Weitere drei Minuten vergingen. Plötzlich sah ich ein kleines Stück von einem weißen Kleid. Ein letztes mal lief ich um ein Baum herum und sah sie da tatsächlich auf dem Boden sitzen. Erst dachte ich sie wäre wach doch als ich mich zu ihr runterbeugte waren ihre Augen geschlossen.

Sie war viel zu unterkühlt. Kein Wunder wenn man mehrere Stunden hier draußen liegt in einer kalten Jahreszeit. Ich zog meine Jacke aus und legte sie ihr über. Sie war immer noch viel zu blass. Wahrscheinlich kam jetzt auch noch die Kälte dazu.

Vorsichtig hob ich die leichte Frau hoch und lief mit ihr aus dem Wald. Es war nicht weit bis zu der kleinen Scheune wo die Hochzeit stattfinden sollte. Alle waren noch da. Erschöpft kam ich mit Vici auf dem Arm hereingelaufen. Die ganzen hundert Augenpaare legten sich auf uns.

„Omg !" Adriano kam mit tränen in den Augen auf mich zu gerannt und nahm das kalte Gesicht seiner Schwester in die Hand. „Du bist ganz kalt" flüsterte er. Auch Leandro, meine Schwester, Emil und Vicis Mutter kamen zu uns. „Mein kleiner Schatz" hauchte Tizia ihr zu.

Tizia war eine großartige Mutter, klar konnte sie auch streng sein doch wenn es um ihre Kinder ging war sie immer da. Der tot ihres Mannes hat sie aber sehr schwer getroffen. Als ich sie vor paar Monaten das erstmal wieder in der Firma gesehen hatte habe ich sie beinah nicht wieder erkannt.

„Ich werde sie mit zu mir nehmen da habe ich sie im Auge" teilte ich allen mit. Adriano wollte etwas sagen, sicher wollte er dagegen sprechen doch Tizia hielt ihn davon ab und nickte mir zu. Gefolgt von meinem Bruder, Ale und meinen Männern gingen wir zu unseren Autos.

Die gesamte fahrt über dachte ich drüber nach wie ich meiner kleinen endlich sagen konnte warum ich früher so gehandelt habe. Es würde mir zwar schwer fallen aber ich musste es ihr endlich sagen. Für mich und auch für sie.

Zuhause brachte ich sie gleich in mein Schlafzimmer. Da ich nicht aufdringlich sein wollte bat ich eine meine meiner Hausmädchen sie um zu ziehen. Wenn es eine Frau macht wird sie sicher nicht so sauer sein.

Hoffe ich

In der Zwischenzeit ging ich raus um eine Wärmflasche vor zu bereiten. Jenna- mein Hausmädchen- kam runter in die Küche. „Mr. Martinelli, ich bin dann fertig Sie können hoch" gab die kleine zierliche Frau mir Bescheid. „Danke Jenna".

Mit einer großen Wärmflasche kam ich bei Vici an. Sie schlief immer noch tief und fest. Sie hatte sich nicht einmal bewegt seit dem ich sie gefunden habe. Vielleicht sollte ich sie wecken um sicher zu gehen das alles okay ist. Aber ich will sie nicht wecken. Sie soll sich ausschlafen.

Ich überlegte hin und her, entschied mich aber dann dazu sie nicht zu wecken. Sie atmet und solange sie das tut kann ich auch bis morgen früh warten. Vorsichtig hob ich die Decke und legte ihr die Wärmflasche auf den Bauch.

Und da war es, eine kleine Bewegung. Sie schlag ihren Arm um die Flasche. Jetzt bin ich sicher beruhigt. Glücklich zog auch ich mich um, wusch mich und legte mich dann neben ihr ins Bett.

Sicher hätte ich auch auf der Couch schlafen können oder in einem anderen Zimmer aber ich möchte sie diese Nacht einfach bei mir haben um mich zu vergewisseren das sie in guten Händen ist.

Als sie sich mit dem Kopf zu mir gedreht hatte konnte ich noch ein wenig Make- up erkennen. Von meiner Schwester und ihren Freundinnen wusste ich wie schrecklich es Frauen fanden wenn sie mit ihrem Make-up schliefen.

So erschöpft und müde ich auch war stand ich wieder auf um Abschminktücher zu holen. Jetzt fragt mich bitte nicht warum ich Abschminktücher habe denn ich kann es euch selbst nicht beantworten.

Zaghaft wischte ich Vici übers Gesicht in der Hoffnung sie würde davon nicht wach werden. So viel kam nicht ab, kann daran liegen das ich nicht so fest drüber ging aber besser als würde ich es garnicht tun.

Nach einem Tüchern konnte dann auch ich mich endlich hinlegen und schlief mit Vici im Arm ein.
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Awwww er hat sie sogar abgeschminkt 😍 ich glaube viele Girls können mir zustimmen das es furchtbar ist mit Make-up ein zu schlafen.

~M <3

per sempre Victoria Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt