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~Victoria Leticia Milano~

Heute ist der Tag aller Tage, die Einladungen waren verschickt, ich hatte mein Kleid, alles war geklärt. Heute ist mein Geburtstag und heute Abend findet meine langgeplante Party statt.

Zuhause war soweit auch alles vorbereitet das heißt eigentlich könnte es schon los gehen aber bis heute Abend muss ich mich noch gedulden. Als ich wach wurde hatte mir natürlich das Hauspersonal, Anders und Nathan erstmal Gratuliert wobei Nathan mir sogar ein Blumenstrauß mitgebracht hat.

Ach ja und Frühstück hat er selbst gemacht. Dafür das er mich betrügt hat er sich ziemlich viel Mühe gegeben das muss ich ihm wirklich lassen. Wahrscheinlich will er einfach nur die Mauer aufrecht behalten damit ich nichts merke.

Wenn er doch nur wüsste.

Nachdem ich dann endlich aus dem Haus kam und in der Firma ankam ging da das ganze Spiel von vorne los. Ein Liedchen hier, ein Gratulieren da und immer wieder kamen Mitarbeiter in mein Büro um mir alles gute zu wünschen.

Ich wusste es wirklich zu schätzen da es ja nicht immer selbstverständlich war seiner Chefin zu gratulieren. Da ich heute auch besonders gute Laune hatte wollte ich meinen Plan umsetzten den ich seit dem Tag wo ich mit Solana unterwegs war im Kopf hatte.

Heute werde ich die Gehälter erhöhen. Ab nächsten Monat bekommen sie nicht mehr 2.500 € im Monat sondern 3.200 € im Monat. Da lehne ich mich zwar weit aus dem Fenster aber das Geld in der Bank verrotten zu lassen ist mir zu schade also mache ich meinen Angestellten eine Freude.

„Herein !" rief ich als es an meiner Tür klopfte. Zum dreißigsten Mal an diesem Tag. Die Tür wurde vorsichtig geöffnet und der Kopf von Emiliano streckte mir entgegen. Ich sah ihn mit hochgezogenen Brauen an und wartete bis er ganz ein Tritt.

„Buon compleanno a te, buon compleanno al tuo, buon compleanno caro Vici, buon compleanno a te" fing er plötzlich an auf Italienisch zu singen. Gott war das unangenehm. Ich fing an zu lachen während Emil auf mich zu kam.

„Dankeschön Emil" ich stand auf und hab ihm ein Kuss auf die Wange. Plötzlich streckte er mir einen Blumenstrauß entgegen und grinste mich breit an. Wie ein Kleinkind. Dankend nahm ich ihn an und suchte aus meinen Schränken eine Vase.

Irgendwo hatte ich doch noch eine.

„Und wie laufen die Vorbereitungen für die Party heute Abend ?" fragte Emil nebenbei. „Sie liefen sehr gut, es ist schon alles fertig" erzählte ich ihm und holte eine Vase aus der letzten Ecke meines Schrankes. Ich sollte mir vielleicht mal neue Vasen kaufen.

„Ich freue mich schon sehr drauf aber ich hab jetzt garnicht so lange Zeit denn ich muss nochmal los" als ich wieder bei ihm ankam gab er mir zum Abschied ein Kuss auf die Stirn und haute dann wieder ab.

Schnell goss ich Wasser in die Vase und stellte die Blumen darein. Es waren meine Lieblingsblumen, blaue Hortensien mit weißen Rosen. Ich liebe nicht nur die Farbe sondern auch den Duft weshalb ich einmal genüsslich daran roch und ich sofort anfing zu Lächeln.

Mein Dad hatte sie auch geliebt und als er noch lebte hatten wir immer welche im Haus zu stehen gehabt.
Ich wurde traurig bei dem Gedanke das er einfach nicht mehr hier war. Er konnte mir nicht mehr seine super tollen Witze erzählen, er konnte mich nicht mehr mit zum Jagen nehmen, er konnte mir nicht mehr zum Geburtstag gratulieren.

All das vermisste ich. Seit dem ich wieder hier war hatte ich nur einmal sein Grab besucht da es mir jedesmal unfassbar schwer viel dort hin zu fahren. An dem heutigen Tag sollte ich eigentlich nicht traurig sein, ich sollte glücklich sein, Spaß haben und das werde ich aber davor werde ich Dad noch einen Besuch abstatten.

Die Blumen stellte ich auf meinen Schreibtisch und schnappte mir meinen Mantel. Ich sperrte meinen Geräte und machte mich auf den Weg zu meinem Wagen.

Am Friedhof•

„Hallo Dad... es tut mir leid das ich die letzten male nicht bei dir war, ich konnte mich einfach nicht dazu überwinden. Ich hoffe es geht dir gut da oben und du findest dein Frieden, hier läuft alles soweit ganz gut, mit der Firma komme ich auch klar... weißt du, momentan läuft das Geschäft so gut das ich das Gehalt meiner Angestellten erhöht habe. Du währst sicher stolz auf mich... Dad ich vermisse dich so sehr... warum musstest du uns so früh nur verlassen ? Du kannst mir heute nicht einmal zum Geburtstag gratulieren, wenn du mir doch nur ein Zeichen geben könntest damit ich weiß das du mich hörst und mir alle gute Wünschst... ich liebe dich Dad, so sehr" meine Stimme brach immer wieder ab. Immer wieder musste ich meine Tränen zurück halten doch zum Schluss ging es nicht mehr.

Ich schloss meine Augen um mich wieder zu beruhigen. Das klappte auch wirklich gut. Mit zittrigen Beinen stand ich auf und gab meinem Dad eine Kuss. Auch wenn er ihn nicht spüren konnte fühlte es sich gut an.

„Bis zum nächsten mal Dad" verabschiedete ich mich von ihm und machte mich mit zittrigen Beinen auf den Weg zu meinem Auto. Auf dem Weg dahin kam mir ein Blauer Schmetterling entgegen der sich doch tatsächlich auf meiner Schulter nieder lies.

Mein Herz fing an schneller zu schlagen da ich mir sicher war das das das Zeichen von meinem Dad war. Er hatte mich gehört und mir diesen Schmetterling als Zeichen geschickt.

Nach wenigen Sekunden haute der Schmetterling wieder ab und flog davon. Überglücklich stieg ich in mein Audi und machte mich wieder auf den Weg zur Firma.

Jetzt konnte ich mich wieder auf die Arbeit konzentrieren und den Tag glücklich enden lassen.
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Auch wenn mir der Text an ihren Vater vielleicht nicht so gut gelungen ist wie anderen hatte ich etwas Tränen in den Augen beim schreiben. Ups. Den letzten Teil vom Kapitel (ab dem Friedhof) finde ich irgedwie besonders schön.

Love you all 😘

~M <3

per sempre Victoria Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt