Lautes Klatschen erfüllte den Raum. Mr. Carter nahm das Mikrofon entgegen und stellte sich mit ernster Miene an den Platz seiner Frau, um sich von der Menge begrüßen zu lassen. Mrs. Carter wich zur Seite und verließ die Bühne.
„Auch ich möchte mich für eure zahlreiche Teilnahme bedanken." Als hätten wir eine Wahl gehabt.
„Das Informieren neuer Schüler über die Geschichte unserer Familie ist seit Jahren eine Tradition, die ich sehr schätze und..." Wir mussten uns noch einige Minuten anhören, was für eine große Ehre es für ihn war, neuen Schülern von der Geschichte seiner Familie erzählen zu dürfen. Als wir dieses Geschwafel endlich hinter uns hatten, wurde es leider nicht besser. Alles worüber er redete, war das Anwesen der Carters. Er schmiss mit Jahreszahlen um sich, während er schleppend langsam davon erzählte, welcher Komplex des Anwesens zuerst erbaut wurde, was man nachträglich hinzugefügt hatte und in welchem Kostenrahmen das Ganze lag. Und eigentlich wäre das Alles schon Grund genug, um bei seinen Erzählungen in die eigene Gedankenwelten abzuschweifen. Aber Mr. Carter legte noch einen drauf. Denn zu jedem Bau zählte er gewissenhaft die einzelnen Baustoffe auf. Das Gemäuer war aus hochwertigen Backsteinen erbaut worden, die Fester hatten irgendeine besondere Beschichtung und den Boden hatte man mit keine Ahnung was für wertvollem Holz ausgelegt. Kurz gesagt es war das langweile Gequatsche, das man sich häufig bei einem Museumsbesuch mit der Klasse auch geben musste.
Während an den Lippen von Mrs. Carter tatsächlich die Überzahl der Schüler gehangen hatten, mussten sich die meisten bei Mr. Carters Rede daran erinnern, sich aus Höflichkeit vom Einschlafen abzuhalten. Mir erging es nicht anders. Schon nach der dritten Jahreszahl und der ausführlichen Beschreibung welcher Komplex des Anwesens zu dieser Zeit errichtet worden war, war ich längst in eigene Welten abgedriftet.
„Meine Familie ist so verlogen, das ist echt der Wahnsinn", dachte Connor laut und schüttelte den Kopf.
„Wie ist an den Jahreszahlen und den dazugehörigen Erweiterungen eures Anwesens etwa auch etwas verfälscht?", flüsterte ich leise.
„Keine Ahnung, das weiß ich nicht, aber das habe ich auch nicht gemeint."
„Sondern?"
„Ich finde es erstaunlich, dass sich meine Mom vor die Schule stellt und selbstsicher erklärt, dass es falsche Magienutzer gewesen seien, die für die Schließung der Schulen verantwortlich waren."
„Was?", fragte ich verwirrt und musterte Connor.
„Klar, es wird immer Leute geben, die die Magie für schlechte Dinge nutzen. Aber es gab keinen einzigen, konkreten Fall, der die Schließung der Schulen gerechtfertigt hätte." Ich runzelte die Stirn.
„Aber wie haben sie diesen Beschluss dann durchbekommen?", fragte ich leise und sah mich um, ob uns jemand zuhörte. Aber die Meisten waren nur damit beschäftigt nicht gleich einzuschlafen und hingen abwesend an ihren Handys. Nur Wenige hörten wirklich aufmerksam den Worten von Mr. Carter zu. Vereinzelte machten sich sogar Notizen dazu.
„Sie haben sich Skandale ausgedacht. Frei erfundene Geschichten haben sie verbreitet und damit die Schließung der Schulen gerechtfertigt."
„Wirklich? Ähm von wem redest du eigentlich, wenn du sagst sie?"
„Von meinen Großeltern, väterlicherseits natürlich."
„Wie jetzt, deine Großeltern waren für die Schließung der Schulen verantwortlich?"
„Nicht alleine natürlich. Sie haben mit dem Leiter des Weißen Ordens gemeinsame Sache gemacht."
„Aber ist Janine nicht die Leitung?", hinterfragte ich und bemühte mich darum Connor ein Zeichen zu geben, dass er leiser reden musste, da er sich bei dem Thema in Rage zu reden schien.
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Zufälle gibt es nicht! (2. Teil)
EspiritualErster Teil: Zufall oder Magie? Endlich bekommt Sam die große Chance den richtigen Umgang mit ihrer Magie zu lernen. Wäre sie doch nur nicht so sehr damit beschäftigt sich aus dem tiefen Loch herauszugraben, in das sie Jayden geworfen hat. Während s...